Saisonüblicher Jahresstart am Frankfurter Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist im Januar dem saisonalen Verlauf entsprechend angestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Die Unternehmen zeigten sich bei Stellenmeldungen zurückhaltender als vor einem Jahr.   

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 12

Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im Januar angestiegen. Insgesamt waren 27.065 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 1.464 mehr als Ende letzten Jahres (+5,7 Prozent) und 1.799 mehr als im Januar 2023 (+7,1 Prozent).

Die Arbeitslosenquote stieg sowohl im Vormonats- als auch im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent an.    

„Das Jahr 2024 hat mit einem zu dieser Jahreszeit üblichen Anstieg der Arbeitslosenzahl begonnen“, erzählt Andrea Sichart, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Dafür sorgen zum vorangegangenen Quartalsende ausgelaufene Beschäftigungsverhältnisse sowie die witterungsbedingten Effekte der kalten Jahreszeit bei den Außenberufen. Obwohl die Beschäftigungsentwicklung eine positive Dynamik aufzeigt, agieren viele Unternehmen bei aktuellen Stellenmeldungen und -besetzungen wieder zurückhaltender. Das liegt auch an den nationalen und internationalen Rahmenbedingungen, die den regionalen Konjunkturverlauf beeinflussen. Dennoch ist der Personalbedarf, insbesondere an Fachkräften in Frankfurt und im ganzen Rhein-Main Gebiet weiterhin hoch. Sind gesuchte Kompetenzen vorhanden, finden Arbeitsuchende in der Regel schneller eine Anschlussbeschäftigung. Können individuelle Arbeitsmarktchancen durch entsprechende Qualifizierungen bis hin zum Berufsabschluss erhöht werden, ist es deshalb sinnvoll, diesen Weg einzuschlagen. Um dieses Thema weiter zu forcieren, bieten wir jetzt beispielsweise fortlaufend den Bildungsdonnerstag* im Main-BiZ an. Gedacht ist er als Anlaufstelle für alle, egal ob arbeitsuchend oder beschäftigt, die wissen möchten, wie eine berufliche Weiterbildung ablaufen oder wie sie finanziert werden kann. Allen Schülerinnen und Schülern, die die Schule abschließen werden, rate ich, schon jetzt ihre Fühler auszustrecken, sich mit ihren Berufswünschen auseinanderzusetzen und bei Bedarf Kontakt zur Frankfurter Berufs- und Studienberatung aufzunehmen.“

*Informationen zu Zeitfenster und jeweiligem Schwerpunktthema am „Bildungsdonnerstag“  können online abgerufen werden >  https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/frankfurt-am-main/donnerstag-bildungsdonnerstag 

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit seit dem Vormonat zeigt sich bei allen Personengruppen in unterschiedlicher Ausprägung. Am niedrigsten fiel er bei den jungen, unter 25-Jährigen aus (+57 Personen oder +3,3 Prozent). 

Auch gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl bei nahezu allen Personengruppen angestiegen. Dabei war der Anstieg im Vergleich zu Januar 2023 wiederum bei den jungen Menschen am geringsten (+37 Personen oder +2,1 Prozent). Ausnahme bleibt die Gruppe der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen: 8.138 Personen waren im Januar gemeldet, ebenfalls mehr als im Vormonat (+3,1 Prozent), aber noch immer weniger (-2,8 Prozent) als vor einem Jahr. Ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen lag bei 30,1 Prozent. 

34,7 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen in Frankfurt am Main (insgesamt 9.387 Personen) fallen in den Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und werden von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut.
Die verbleibenden 65,3 Prozent (17.678 Menschen) werden im Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) gezählt, für die das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist.
Seit Juni 2022 zählt auch die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter zu den Aufgaben des Jobcenters. Nach vorläufigen Erhebungen waren im Januar 1.249 ukrainische Staatsangehörige in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldet.

In beiden Rechtskreisen lag die aktuelle Arbeitslosenzahl über dem Vormonats- und dem Vorjahreswert, wobei der Anstieg in der Arbeitslosenversicherung stärker ausgeprägt war. 

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes auf die finanzielle Unterstützung des Jobcenters angewiesen sind, ist seit Dezember 2023 ebenfalls etwas angestiegen (+0,5 Prozent). Sie bleibt aber weiterhin niedriger als vor einem Jahr (-1.330 oder -3,9 Prozent). Nach vorläufigen Berechnungen wurden in Frankfurt am Main zuletzt 32.550 Bedarfsgemeinschaften gezählt. 

„Individuelle Betreuung und der Ausbau beruflicher Fähigkeiten werden für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt immer entscheidender“, ergänzt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Das gilt auch für die Vermittlung geflüchteter Menschen in eine Beschäftigung. Nur in der Praxis, im täglichen Umgang mit anderen Menschen können Sprachkenntnisse verbessert und perfektioniert werden. Dafür bietet der Arbeitsalltag beste Voraussetzungen. Ob durch Aufnahme einer Ausbildung oder einer Beschäftigung - wer auch beruflich Fuß fasst, findet seinen Weg in eine eigenständige, finanziell unabhängige Zukunft. Und genau das möchten wir im Rahmen des Job-Turbos gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Stadt Frankfurt erreichen.“ 

Weniger Stellenmeldungen zu Jahresbeginn
Im Januar 2024 meldeten Unternehmen 1.678 freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das waren 355 Stellen weniger als im Dezember (-17,5 Prozent) und auch 379 Stellen weniger (-18,4 Prozent) als vor einem Jahr. Im Stellenbestand wurden insgesamt 8.813 offene Stellen gezählt.  
Die meisten Stellenzugänge im Januar kamen aus Berufen der kaufm. techn. Betriebswirtschaft, Berufen in der Informatik und Berufen in der Lagerwirtschaft.
Die höchsten Stellenbestände gibt es für Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz, Berufe im Verkauf und für Berufe in der Informatik.