Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist im Mai nicht nennenswert gesunken. Insgesamt waren 30.900 Menschen arbeitslos gemeldet, 71 Personen weniger als im April (-0,2 Prozent). Gegenüber Mai 2024 sind deutlich mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (+10,4 Prozent oder +2.907).
Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 6,4 Prozent gelegen.
Der minimale Rückgang der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat zeigt sich mit Ausnahme der unter 25-Jährigen (+0,3 Prozent) und der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen (+0,5 Prozent) bei allen Personengruppen.
Im Vorjahresvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen verstärkt. Die prozentual höchsten Anstiege gegenüber Mai 2024 gab es bei den jungen unter 25-Jährigen (+15,8 Prozent), darunter den unter 20-Jährigen (+20,8 Prozent) sowie den von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen (+16,1 Prozent).
„Für eine nachhaltige Belebung des Arbeitsmarktes fehlen derzeit die entscheidenden Impulse,“ sagt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Unternehmen zeigen sich bei der Personalsuche weiterhin zurückhaltend, ein signifikanter Abbau der Arbeitslosigkeit bleibt aus. Obwohl die Beschäftigung weiter angestiegen ist, profitieren viele von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen in Frankfurt von diesem Trend nicht. So ist die Arbeitslosenzahl junger Menschen unter 20 Jahren gegenüber Mai 2024 stärker angestiegen, als in den Vorjahren. Wir können nicht zulassen, dass gerade junge Menschen immer weniger berufliche Perspektiven für sich sehen. Es hat langfristige Folgen für die berufliche Zukunft des Einzelnen und für die regionale wirtschaftliche Entwicklung, wenn eine gute Ausbildung nicht endlich als Selbstverständlichkeit gedacht wird. Hier ist konkretes Engagement gefragt, denn Ausbildung und berufliche Qualifizierungen sind mehr denn je die beste Investition in die berufliche und unternehmerische Zukunft.“
Aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2024 bis Mai 2025 haben sich bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main 2.958 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle gemeldet. Das waren etwas mehr (+2,9 Prozent) als im Mai 2024 und 8,1 Prozent junge Menschen mehr als im vorletzten Ausbildungsjahr 2022/2023.
Im gleichen Zeitraum meldeten die Frankfurter Unternehmen 3.179 offene Ausbildungsstellen, mit einem Plus von 3,0 Prozent ebenfalls mehr, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gegenüber dem Ausbildungsjahr 2022/2023 bedeutet dies eine Steigerung um 19,7 Prozent.
1.810 Ausbildungsinteressierte sind noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. 1.232 gemeldete Ausbildungsstellen sind noch frei.
Rein rechnerisch kommen zum aktuellen Zeitpunkt auf 100 noch nicht besetzte Ausbildungsstellen 147 Bewerberinnen und Bewerber.
Weitere Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Der Anteil der Menschen, die zur Gruppe der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen zählen, lag gemessen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen im Mai bei 32,2 Prozent (9.954 Menschen). Das sind 46 Personen mehr als im April (+0,5 Prozent) und 1.382 mehr als vor einem Jahr (+16,1 Prozent).
35,2 Prozent aller in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, insgesamt 10.882 Personen, zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und werden von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut. 64,8 Prozent, 20.018 arbeitslos gemeldete Menschen, sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, das sind Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes finanzielle Unterstützungsleistungen des Jobcenters benötigen, ist mit 32.634 etwas höher als im April (+0,2 Prozent) jedoch immer noch niedriger als vor einem Jahr (-122 oder -0,4 Prozent).
Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main: „Wir setzen darauf, näher an den Menschen zu sein, das heißt wir setzen auf verstärkte individuelle Beratung und Förderung der beruflichen Weiterbildung. Wer sich heute qualifiziert, kann morgen eine Beschäftigung finden. Deshalb möchten wir Jugendlichen und auch Erwachsenen ohne Berufsausbildung den Weg in Aus- und Weiterbildung und daran anknüpfend in ein festes Beschäftigungsverhältnis ebnen. In jedem Menschen steckt ein Talent. Dieses Talent sichtbar zu machen ist unsere gemeinsame Aufgabe: Die Herausforderungen des Arbeitsmarktes können nur in Teamarbeit bewältigt werden - mit den Unternehmen, den Bildungsträgern und allen engagierten Netzwerkpartnerinnen und -partnern in der Region.“
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bleibt hoch
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Frankfurt am Main ist seit dem Vorjahr weiter angestiegen. Am Stichtag 30. November 2024 wurden 648.528 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 7.517 Menschen mehr (+1,2 Prozent) als im November 2024.
Stellenzugang und -bestand zurückgegangen
Sowohl Stellenzugang als auch Stellenbestand waren im Mai im Vormonats- und Vorjahresvergleich rückläufig. Insgesamt meldeten Unternehmen 1.514 neue, offene Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das waren 112 Stellen weniger als im April (-6,9 Prozent) und 410 Stellen weniger (-21,3 Prozent) als vor einem Jahr.
Im Stellenbestand wurden 7.837 offene Stellen gezählt, etwa 450 weniger als im Vormonat (-5,5 Prozent) und 727 Stellen weniger als vor einem Jahr (-8,5 Prozent).
Die meisten Stellenzugänge gab es im Mai für Berufe im Verkauf, für Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz, für Berufe im Beton- und Stahlbetonbau sowie Berufe in der Lagerwirtschaft.