Der Frankfurter Arbeitsmarkt im November: Mit leichter Entspannung in den Winter

Die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main ist im November gesunken. Die Arbeitslosenquote ging auf 6,8 Prozent zurück. Obwohl Unternehmen 2025 deutlich weniger freie Stellen meldeten als im Vorjahr, ist der aktuelle Stellenzugang höher als im November 2024.

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 98

Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im November den dritten Monat in Folge etwas zurückgegangen. Insgesamt waren 30.257 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 642 Menschen weniger als im Oktober (-2,1 Prozent) aber 1.740 mehr als vor einem Jahr (+6,1 Prozent).
Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie bei 6,5 Prozent gelegen.  

Der Rückgang der Arbeitslosenzahl seit dem Vormonat zeigt sich bei allen Personengruppen. Die geringsten prozentualen Rückgänge im November gibt es bei den unter 25-Jährigen (-0,5 Prozent) und den von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen (-0,8 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr manifestiert sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit ebenfalls bei allen Personengruppen. Hier ist bei der Gruppe der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen der stärkste Anstieg zu verzeichnen (+1.214 Personen oder +13,6 Prozent.    
Gemessen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen waren im November 33,5 Prozent, insgesamt 10.148 Menschen, bereits ein Jahr oder länger ohne eine Beschäftigung.     

„Nach einem Peak von 7,1 Prozent im Sommermonat August, hat sich die Arbeitslosenquote in Frankfurt in den letzten drei Monaten wieder knapp unter der 7-Prozent-Marke gehalten,“ sagt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Im bisherigen Jahresverlauf sind jedoch deutlich mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vorjahr. Ein Grund dafür ist die anhaltende Zurückhaltung vieler Unternehmen bei der Neueinstellung von Arbeitskräften. Diese ist in großen Teilen der unsicheren weltpolitischen Lage und dem zunehmend von Digitalisierung und strukturellem Wandel dominierten Arbeitsmarkt geschuldet. Ein Trendwechsel ist daher aktuell leider nicht in Sicht. Mit ihrer Branchenvielfalt und dem mit Abstand höchsten Beschäftigungsanstieg in Hessen bekräftigt unsere Stadt ihre Bedeutung als Wirtschaftsstandort aber selbst in diesen angespannten Zeiten. Wenn wir als Unternehmen, als Beschäftigte und als regionale Arbeitsmarktakteure gemeinsam und flexibel den Herausforderungen begegnen, können wir proaktiv handeln und einen offenen, inklusiven Arbeitsmarkt schaffen, um alle Potenziale zu nutzen.“  

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
36,3 Prozent aller in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, insgesamt 10.974, zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung), für den die Agentur für Arbeit Frankfurt am Main verantwortlich ist. Das sind 331 Menschen weniger als im Oktober und 866 mehr (+8,6 Prozent) als im November 2024.
63,7 Prozent, insgesamt 19.283 Menschen, sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet und werden von dem Jobcenter Frankfurt am Main betreut. Das sind 311 Personen weniger (-1,6 Prozent) als im Vormonat und 874 mehr als vor einem Jahr (+4,7 Prozent). 
Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften - das sind Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien in Frankfurt, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes finanzielle Hilfen des Jobcenters benötigen - ist gegenüber Oktober etwas angestiegen (+0,2 Prozent). Der Vorjahresvergleich zeigt hingegen weiterhin einen Rückgang (-1,2 Prozent). 

„Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken,“ erklärt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Gleiches gilt für die Anzahl der Menschen, wie zum Beispiel Familien mit Kindern, die auf finanzielle Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, weil ihr Einkommen allein nicht ausreicht. Gleichzeitig haben Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit aufgrund der veränderten Wirtschaftslage wieder zugenommen. Auch wenn in dem zu erwartenden 13. Änderungsgesetz zum Sozialgesetzbuch II das Fordern wieder stärker in den Vordergrund gestellt wird, bleibt das Fördern, das heißt die Investition in nachhaltige Qualifizierung wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Bürgergeld oder die neue Grundsicherung tragen nicht zur Bequemlichkeit bei, sondern unterstützen Menschen dabei, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.“

Beschäftigungstrend bleibt positiv 
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigten in Frankfurt am Main liegt gegenüber dem Vorjahr weiter im Aufwärtstrend. Am Stichtag 31. Mai 2025 wurden 651.109 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 9.999 Menschen mehr (+1,6 Prozent) als im Mai 2024. Damit zeigt sich in Frankfurt am Main der höchste Beschäftigungsanstieg in Hessen.

Aktuelle Entwicklung auf dem Stellenmarkt 
Im November meldeten Unternehmen 1.434 neue offene Stellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das sind etwa so viele wie im Oktober (+sieben Stellen oder +0,5 Prozent) aber mehr als vor einem Jahr +103 oder +7,7 Prozent). 
Dennoch zeigt der Vergleich der Stellenzugänge von Januar bis einschließlich November 2025, dass das Einstellungsverhalten der Unternehmen insgesamt zurückgegangen ist. Seit Jahresbeginn wurden im bisherigen Jahresverlauf 17.216 Stellenzugänge bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main gezählt. Das sind 2.306 offene Stellen weniger (-11,8 Prozent) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.  
Die meisten freien Stellen gibt es aktuell für Berufe in der Lagerwirtschaft, Berufe im Verkauf und für Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung.  
Die höchsten Stellenzugänge gab es im November für Berufe in der Lagerwirtschaft, für Berufe im Verkauf und für Berufe in der Elektrotechnik.