Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Dezember

Arbeitslosenquote steigt leicht auf 6,1 Prozent - Positive Beschäftigungsentwicklung in Ostbrandenburg

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 13.589 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 221 mehr als im November und 459 mehr als im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,1 Prozent. Im November hatte sie bei 6,0 Prozent gelegen und im Dezember vorigen Jahres bei 5,9 Prozent.

Neben den Betrieben, die aktuell noch kurzarbeiten, haben im Dezember weitere 13 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im November waren 18 Betriebe neu hinzugekommen. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit mit der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen, wie viele Betriebe in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben, verzögert vor. Nach den Hochrechnungen haben im Monat August 28 Ostbrandenburger Betriebe und 470 Beschäftigte kurzgearbeitet.

Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Dezember ist saisonüblich. Die Unternehmen halten an ihren Mitarbeitern fest, haben aber auch nur verhalten eingestellt.

Das Jahr 2023 war geprägt von wirtschaftlichen Druckpunkten und politischen Unsicherheiten. Daran gemessen hat sich der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt wacker geschlagen. Die Arbeitslosigkeit stieg im Jahresdurchschnitt lediglich um 500 Personen an. Die Beschäftigung hingegen legte um knapp 5.000 Personen zu. Im Wesentlichen bei Tesla, aber es gab auch Zuwächse im nahen Umfeld sowie im Landkreis Märkisch-Oderland. Der Trend auf dem Arbeitsmarkt der letzten Jahre hat sich fortgesetzt. Etliche Unternehmen geraten durch Entwicklungen insbesondere im Energiesektor und bei den internationalen Produktionsketten in Schwierigkeiten, viele andere suchen zeitgleich händeringend Personal. Auf der anderen Seite öffnen sich für Unternehmen und Arbeitnehmer ständig neue Marktchancen. Ich rechne damit, dass dieser Trend in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Wir werden daher unser Unterstützungsangebot noch stärker auf den Umgang mit Veränderungen ausrichten, das bedeutet Beratung intensivieren und qualifizieren. Zum anderen wollen wir möglichst allen in Ostbrandenburg lebenden Menschen Jobchancen erschließen. Wenn die Babyboomer bald in den Ruhestand gehen, brauchen wir jeden Kopf und jede Hand. Das hat noch nicht jeder verstanden.“

Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland:Der in den letzten Monaten gestartete „Job-Turbo“ zur Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt kann in den nächsten Monaten einen wichtigen Beitrag zur Arbeitskräftesicherung unserer Unternehmen leisten. Viele Geflüchtete haben zwischenzeitlich ihre Integrationskurse abgeschlossen oder werden sie in den nächsten Monaten abschließen. Sie können nun ihr Potenzial in den zahlreichen Unternehmen einbringen, die dringend Arbeitskräfte suchen. Durch gezielte Beratungs- und Unterstützungsleistungen werden wir dabei die geflüchteten Menschen und Arbeitgeber, die bereit sind, auch Menschen mit nicht so guten Deutschkenntnissen einzustellen, mit konkreten Angeboten begleiten. So finanzieren wir u.a. Praktikumsangebote und wollen damit den Beteiligten die Möglichkeit eröffnen, sich schnell kennen zu lernen und auszuprobieren, um den Geflüchteten durch eine Arbeitsaufnahme weitere Perspektiven in unserem Land zu eröffnen.“

Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Zum Jahresstart ist unsere neue Homepage an den Start gegangen – www.jobcenter-frankfurt-oder.de Hier finden Sie unsere Angebote mit vielen nützlichen Informationen rund um die Jobsuche und zur Erledigung zahlreicher Anliegen. So können unsere Bürgerinnen und Bürger jeder Zeit unseren Digitalservice nutzen. Für einige Angebote ist eine einmalige vorherige Registrierung unter www.jobcenter-digital.de oder direkt bei uns vor Ort im Jobcenter erforderlich. Bei Bedarf an einem persönlichen Beratungsgespräch, kann die Möglichkeit einer digitalen oder telefonischen Terminvereinbarung genutzt werden. Ob Sie einen Antrag stellen möchten, Unterlagen einreichen wollen oder selbst einen Beratungstermin buchen wollen – der Weg ins Jobcenter ist online oder terminiert. Bei allen Fragen, von unseren Online-Angeboten bis zum „Job-Turbo“ für geflüchtete Menschen, stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern zur Verfügung.

Der Arbeitsmarkt im Detail

Im Dezember haben sich 2.504 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet - 148 mehr als im November und 6 weniger als im Dezember des Vorjahres. Demgegenüber haben 2.273 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 64 weniger als im November und 27 weniger als vor genau einem Jahr. 5.573 Menschen waren langzeitarbeitslos – 30 weniger als im November und 267 mehr als vor genau einem Jahr.

Die Zahl der jungen arbeitslosen Menschen erhöhte sich zum Vormonat leicht. 1.261 Menschen unter 25 Jahre waren im November arbeitslos gemeldet – 19 mehr als im Vormonat und 129 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im November bei 7,3 Prozent, gegenüber 7,2 Prozent im November. Im Dezember 2022 hatte sie 6,8 Prozent betragen.

20,1 Prozent der Arbeitslosen waren Ausländer. Aktuell sind 2.733 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 4 Personen mehr als im Vormonat und 263 mehr als vor einem Jahr.

Im Dezember zeigten die regionalen Unternehmen 452 offene Stellen neu an. Das sind 34 mehr als im November und 71 weniger als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.742 Stellen – 33 weniger als im Vormonat.

Eine durch die Arbeitsagentur oder die Jobcenter geförderte berufliche Weiterbildung durchlaufen in Ostbrandenburg aktuell 841 Personen.

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Oktober insgesamt 9.032 Arbeitslose gemeldet – 63 mehr als im November und 249 mehr als im Dezember 2022.