Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Juli: Arbeitslosenquote steigt leicht auf 6,6 Prozent - Abwärtstrend beim Arbeitsmarkt flacht ab

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 32

Im Juli waren in der Stadt Frankfurt (Oder) sowie in den Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree insgesamt 14.997 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 63 mehr als im Juni und 742 mehr als im Juli 2024. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent. Im Juni lag sie bei 6,5 Prozent und im Juli vorigen Jahres bei 6,3 Prozent. Neben den Betrieben, die schon länger kurzarbeiten, haben im Juli 13 weitere Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im Juni waren 8 Betriebe neu hinzugekommen. 

Jochem Freyer, Chef der Frankfurter Arbeitsagentur, ordnet die Entwicklung ein: „Üblicherweise steigen die Arbeitslosenzahlen im Juli wegen des Schul- und Ausbildungsendes und weil viele Betriebe in der Ferienzeit nicht einstellen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Juli war auffällig niedrig. Zum einen, weil die Sommerferien dieses Jahr sehr spät begonnen haben, zum anderen hellen sich Stimmung und Erwartungen bei vielen Unternehmern etwas auf. Für den Herbst bin ich deshalb verhalten optimistisch. Wir kümmern uns aktuell intensiv um die Schulabgänger, die noch keinen Ausbildungsvertrag haben. Wer noch nicht beim Berufsberater war, sollte umgehend vorbeikommen. Außer YouTuber, Astronaut und Zauberer haben wir noch alle Ausbildungsberufe im Angebot“.

Marco Schulz, Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Viele Betriebe in unserer Region suchen noch motivierte Jugendliche für eine der vielen Ausbildungsstellen. Jede und jeder junge Mensch kann auch jetzt noch auf die Berufsberatung der Agentur für Arbeit und unsere Mitarbeitenden im Jobcenter zugehen und erhält Unterstützung bei der Realisierung seiner Wünsche. Wer sich noch unsicher ist, welcher Job der Richtige ist, kann sich mit einem Praktikum einen guten Eindruck verschaffen. In der Praktikumsbörse unter www.einfachpraktikum.de findet man viele Unternehmen in Ostbrandenburg, die Praktika anbieten. Mit einem Praktikum lernt man den Job und den Ausbildungsbetrieb aus nächster Nähe kennen und knüpft Kontakte zum Unternehmen und zu den Mitarbeitenden. Und auch, wenn es nach der Ausbildung nicht klappt, nahtlos einen Job zu finden, stehen wir mit Beratung und passenden Angeboten auf dem regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt zur Seite. Wir beraten gern, ob online, per Telefon oder persönlich. Terminvereinbarungen sind ganz bequem unter https://jobcenter-mol.de oder über die App des Jobcenters möglich. Liebe Jugendliche, nutzt die Chancen und kommt gern auch mit euren Eltern auf uns zu – wir unterstützen euch gern!“

Kathleen Nepp, Bereichsleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder):  „Der Beginn der Sommerferien markiert für unsere Schulabgängerinnen und Schulabgänger und deren Eltern in Frankfurt (Oder) einen Wendepunkt. Ein Teil von ihnen hat bereits einen Ausbildungsplatz oder ein Anschlussprojekt in der Tasche. Andere überlegen noch, wie es für sie weitergeht. Für alle unentschlossenen jungen Erwachsenen stehen wir mit unkompliziertem Zugang parat. Die Jugendberufsagentur ist für Jugendliche und deren Eltern vor Ort auch in den Sommerferien erreichbar – direkt, persönlich und ohne viel Papierkram. Wir helfen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei den nächsten passenden Schritt zu finden – ganz entspannt und ohne Druck. Ob Ausbildung, Studium, Praktikum, Arbeit oder Finanzierungsfragen – ein Vorbeikommen lohnt sich.“

Der Arbeitsmarkt im Detail

Im Juli haben sich 2.484 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Das sind 314 mehr als im Juni. 

Demgegenüber haben 2.421 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet. Das sind 110 mehr als im Juni.

6.232 Menschen waren langzeitarbeitslos - 33 Personen mehr als im Juni und 423 mehr als vor genau einem Jahr.

1.570 Menschen unter 25 Jahre waren im Juli arbeitslos gemeldet – 87 mehr als im Vormonat und 116 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag bei 8,3 Prozent – im Juni lag sie bei 7,8 Prozent. Im Juli 2024 lag sie bei 8,0 Prozent.

21,8 Prozent der Arbeitslosen im Juli waren Ausländer. Aktuell sind 3.267 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 54 Personen weniger als im Vormonat und 163 mehr als vor einem Jahr.

Im Juli zeigten die regionalen Unternehmen 489 offene Stellen neu an. Das sind 15 weniger als im Juni und 77 weniger als vor einem Jahr.

Als vakant gemeldet waren insgesamt 2.275 Stellen – 61 mehr als im Vormonat. 

 

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Juli insgesamt 9.754 Arbeitslose gemeldet – 22 mehr als im Juni und 253 mehr als im Juli 2024.

(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)

 

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt

1.832 Jugendliche haben sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2024/2025 im Oktober bei der Agentur für Arbeit als Lehrstellenbewerber gemeldet. Das sind 50 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. 857 Jugendliche sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Demgegenüber haben die regionalen Betriebe seit Oktober 1.888 Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 260 weniger als vor genau einem Jahr. Mitte Juli waren noch 884 Ausbildungsplätze unbesetzt.