Der internationale Frauentag am 8. März rückt jährlich die Situation der Frauen in verschiedenen Lebenslagen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Arbeitswelt als wesentlicher Teil der Lebensgestaltung spielt dabei eine besondere Rolle.
Anlässlich des Frauentags am 8. März gibt es gute Nachrichten für die Mittelsächsinnen. Aktuell gibt es im Landkreis über 107.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte zwischen 15 und 64 Jahren. Davon 50.975 Frauen. Damit liegt die Beschäftigungsquote der Mittelsächsinnen bei 66,7 Prozent. Den Bundesdurchschnitt von 58,7 Prozent toppen sie so um acht Prozent.
„Die Beschäftigungssituation der Frauen in Mittelsachsen ist sehr gut. Die Differenz zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten verringert sich zunehmend. Aktuell sind 52 Prozent Männer sozialversicherungspflichtig angestellt und 48 Prozent Frauen. Der Unterschied von nur 4,0 Prozent ist gering. Die Mittelsächsinnen haben eine hohe Erwerbsneigung und sind gut qualifiziert. 92 Prozent der arbeitenden Frauen in der Region haben einen anerkannten Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung“, konstatiert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg.
Der hohe Anteil arbeitender Frauen zeigt, dass viele den Balanceakt zwischen Familie und Job meistern. Nicht allen fällt jedoch der Wiedereinstieg ins Berufsleben leicht. Vor allem nach längeren Auszeiten ist die Rückkehr in den Job mit Herausforderungen verbunden. Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur Freiberg beraten Frauen und auch Unternehmen zu individuellen Wegen der Beschäftigung.
„Wir möchten insbesondere Frauen ermutigen, die längere Zeit nicht berufstätig waren, den Schritt ins Erwerbsleben zu wagen. Dafür bieten wir individuelle Unterstützung und Beratung an. Der Arbeitsmarkt bietet viele Optionen. Unternehmen haben einen hohen Bedarf an Arbeitskräften und der Zeitpunkt ist gut wiedereinzusteigen. Mit flexiblen Arbeitsbedingungen wie Teilzeitmodellen oder Home-Office-Regelungen schaffen immer mehr Betriebe gute Voraussetzungen, um Beruf und Familie zu vereinbaren“, so Kathrin Groschwald abschließend.
Ende 2022 betrugen die Verdienstunterschiede zwischen Männer und Frauen im Landkreis Mittelsachsen 172 Euro monatlich. Frauen verdienten im Schnitt 2.636 Euro, während Männer im Durchschnitt 2.808 Euro verdienten. Auf Grund der geschlechterspezifischen Berufswahl mit zum Teil geringer entlohnter Tätigkeit und durch die familiär begründete Einschränkung auf Teilzeit haben Frauen häufiger ein niedrigeres Einkommen. Rund 54 Prozent der Frauen in Mittelsachsen arbeiten in Teilzeitbeschäftigung.