Pflegepersonal: Überwiegend weiblich, teilzeitbeschäftigt und gefragter denn je
Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden. Mit zunehmendem
Alter ist jeder irgendwann mehr oder weniger auf Hilfe angewiesen. Damit steigt zugleich der
Bedarf nach Pflegekräften mit fundiertem pflegerelevantem Wissen. Pflegekräfte setzen sich
in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei der Pflege zu Hause tagtäglich für Menschen
ein, die Hilfe benötigen. Dafür verdienen sie Anerkennung und Dank, unter anderem mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen zum Internationalen Tag der Pflege, welcher jährlich
am 12. Mai begangen wird.
„Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal ist auch im Landkreis Mittelsachsen
hoch. Der demografische Wandel zeigt uns, wie wichtig diese Berufe sind, denn der
Bedarf an Pflegepersonal in der Kranken- und Altenpflege ist gestiegen. Das sollten
gerade junge Leute bei ihrer Berufswahl bedenken, gehört die Pflegebranche doch zu
den Zukunftsbranchen. Die Agentur für Arbeit unterstützt Arbeitgeber aber auch
dann, wenn Pflegehelfer weitergebildet werden sollen. Das kann im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes für Beschäftigte erfolgen. Diese können dann im Rahmen
eines bestehenden Arbeitsverhältnisses die Weiterbildung zum Pflegefachmann
bzw. zur Pflegefachfrau absolvieren. Gleichwohl unterstützt die Agentur für Arbeit
Freiberg auch Arbeitsuchende, wenn sie sich qualifizieren möchten.“ äußert Kathrin
Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg.
Medizinische Einrichtungen in Mittelsachsen und ganz Deutschland leiden bereits seit Jahren
unter einem Mangel an Pflegefachkräften. Die ausgebildeten Pflegekräfte stehen mit an erster
Position unter allen Berufsgruppen mit einem Engpass. Um diesem Mangel zu begegnen,
lohnt ein Blick darauf, wer diesen Beruf ergreift.
Frauen in Teilzeit machen den größten Anteil aller Pflegekräfte aus
Im Jahr 2024 arbeiteten in Mittelsachsen 6.638 Pflegekräfte über alle Anforderungsniveaus
hinweg in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Das sind 156 Beschäftigte
mehr als im Vorjahr und 416 mehr als im Jahr 2019. 87 Prozent (5.750) dieser Pflegekräfte
sind Frauen, von denen 32 Prozent in Vollzeit und 68 Prozent in Teilzeit beschäftigt sind. Bei
den Männern sind 888 Beschäftigte im Pflegebereich tätig – 436 von ihnen in Vollzeit und 452
in Teilzeit.
Bedarf an Fachkräften in der Pflege anhaltend sehr hoch
Aktuell stehen 159 Arbeitsstellen im Bereich der Pflegeberufe zur Besetzung zur Verfügung.
Demgegenüber stehen 156 Arbeitslose. Die durchschnittliche Vakanzzeit liegt bei 179 Tagen.
Berufliche Weiterbildung erhöht Beschäftigungschancen – BA unterstützt dabei
Mit dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe, wurde der Grundstein für eine zukunftsfähige
und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung für die Kranken-, Kinderkranken- und Alten-
pflege gelegt. Es wurden die Förderinstrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik unter anderem
auch für Beschäftigte weiterentwickelt. Ziel ist es, der beschleunigten Transformation
der Arbeitswelt zu begegnen, Weiterbildung zu stärken und die Fachkräftebasis zu sichern.