Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt durch die konjunkturelle Entwicklung und den saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen zum Jahresbeginn angespannt.
In Mittelsachsen waren im Januar 9.137 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet. Das sind 468 oder 5,4 Prozent mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf 5,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 776 Personen bzw. 9,3 Prozent mehr Personen arbeitslos. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Januar 1.775 Personen. Davon wurden 885 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 214 nach einer Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos.
Demgegenüber standen 1.296 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. Davon nahmen 414 Personen eine Erwerbstätigkeit auf und 220 begannen eine Ausbildung oder eine sonstige Bildungsmaßnahme.
Der Arbeitslosenbestand verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Regionen im Land-kreis. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vormonat verzeichnet Hainichen mit 6,7 Prozent. In Freiberg stieg die Arbeitslosigkeit um 5,3 Prozent und in Döbeln um 4,2 Prozent.
Die niedrigste Arbeitslosenquote mit 5,1 Prozent ist in Hainichen festzustellen. Danach folgen Freiberg mit 6,0 Prozent und Döbeln mit 6,9 Prozent.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt damit weiter angespannt. „Im Januar ist die Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen durch saisonale Einflüsse gestiegen. Beschäftigungsverhältnisse, die zum Quartals- bzw. Jahresende auslaufen, werden erst in der Januarbilanz abgebildet. Insbesondere Beschäftigte die einer Tätigkeit im Baugewerbe, im Verkehr- oder Logistikbereich, im Dienstleistungsbereich oder auch im Handel nachgingen, meldeten sich im Januar arbeitslos“, konstatiert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft vorrangig die Arbeitslosenversicherung und zieht sich durch fast alle Personengruppen. Der Arbeitskräftebedarf bleibt ins-gesamt auf einem hohen Niveau – wenngleich die Stellenmeldungen im Januar um fast ein Drittel zurückgingen. Aber auch das ist in den Wintermonaten nicht unüblich. Insgesamt stehen im Landkreis über 1.800 freie Beschäftigungsmöglichkeiten in allen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung – davon über 60 Prozent auf Fachkräfteniveau. Wir beraten die Menschen, unterstützen mit Qualifizierungsangeboten und weiteren Förderinstrumenten. Denn Fakt ist: Der Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte. Und je besser das Qualifizierungsniveau, um so einfacher wird es, einen neuen Job zu finden oder ihn gar nicht erst zu verlieren“, erklärt Kathrin Groschwald abschließend.
Im Januar wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 240 neue Arbeitsstellen gemeldet, 91 weniger als im Dezember. Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen liegt aktuell bei 1.844 Stellen und damit um rund 8 Prozent unter dem Vorjahr.
Ausbildungsmarkt
Aktuell liegen die ersten Daten für das Ausbildungsjahr 2024/2025 vor, aus denen sich eine erste Tendenz für die Entwicklung auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ablesen lässt. Seit Oktober des vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur Freiberg 1.133 Ausbildungsstellen gemeldet. 944 gemeldete Mädchen und Jungen suchen aktuell nach einem Ausbildungsplatz.
„Wir verzeichnen beim Blick auf die Ausbildungsmarktdaten leichte Zugänge bei den gemeldeten Bewerbern. Die Ausbildungsstellen liegen annähernd auf Vorjahresniveau. Der Bedarf der regionalen Wirtschaft an jungen Nachwuchskräften ist trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hoch und die Chancen auf eine Ausbildung in Mittelsachsen stehen gut“, betont Kathrin Groschwald und ergänzt: „Um die erforderliche Unterstützung leisten zu können, sollte der konkrete Fahrplan zum Berufsstart frühzeitig mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern besprochen werden. Am besten gleich einen Beratungstermin in den Winterferien vereinbaren. Einen Tipp habe ich noch für Jugendliche und ihre Eltern: Die digitalen Elternabende vom 10. bis 20. Februar. Da gibt es kompakte Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten und das duale Studium in über 80 Unternehmen und Branchen. Einfach mal reinklicken.“
Alle Infos zu den digitalen Elternabenden:
https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende
Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen
Agenturbezirk Gesamt
- 9.137 Personen arbeitslos gemeldet
- 776 mehr als im Januar letzten Jahres
- 468 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,9 Prozent
Region Hainichen
- 2.858 Personen arbeitslos gemeldet
- 224 mehr als im Januar letzten Jahres
- 180 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,1 Prozent
Region Freiberg
- 3.235 Personen arbeitslos gemeldet
- 439 mehr als im Januar letzten Jahres
- 164 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 6,0 Prozent
Region Döbeln
- 3.044 Personen arbeitslos gemeldet
- 113 mehr als im Januar letzten Jahres
- 124 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 6,9 Prozent