Arbeitsmarkt im Mai

Frühjahrsbelebung bleibt aus

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 50

 

  • 16.216 Männer und Frauen im Agenturbezirk ohne Arbeit

  • Arbeitslosenquote unverändert bei 4,2 Prozent

 

Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg hat sich im Monat Mai kaum geändert. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 16.216 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 4 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert unverändert bei 4,2 Prozent. Von einer Frühjahrsbelebung fehlt weiterhin jede Spur.

 

„Dass sich die Arbeitslosenzahl im Mai nicht verringert, ist ungewöhnlich“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. In den vergangenen 30 Jahre war das lediglich in den Jahren 2019 und 2020 der Fall. Auf die anhaltende Konjunkturkrise und die Verunsicherung, wie es wirtschaftlich weitergeht, reagieren die Unternehmen mit einer spürbaren Zurückhaltung bei Personaleinstellungen.

 

Seit 2022 steigt die Arbeitslosigkeit langsam aber stetig an und erreicht inzwischen ein Niveau, das abgesehen vom Corona-Jahr 2020 in einem Monat Mai zuletzt im Jahr 2006 übertroffen wurde. Allerdings hat seither die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk deutlich zugelegt von damals rund 197.000 auf inzwischen 290.000. „Es beteiligen sich heute vielmehr Menschen am Erwerbsleben. Die Situation ist deshalb nicht mit 2006 vergleichbar“, sagt Merk. 

 

Der Freiburger Agenturchef empfiehlt, bei Investitionen in das Personal nicht nachzulassen. „Wer erst zu Beginn einer wirtschaftlichen Erholung qualifiziertes Personal sucht, ist möglicherweise zu spät dran. Und der Strukturwandel fordert von Beschäftigten und Arbeitslosen nach wie vor viel ab, um am Ball zu bleiben. Qualifikation ist auch in diesen schwierigen Zeiten der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Merk.

 

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.541 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.535 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.

 

Struktur der Arbeitslosen

Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 7.435 Arbeitslose (Anteil 45,8 Prozent), SGB II: 8.781 Arbeitslose (Anteil 54,2 Prozent).

 

Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage war im Mai erneut schwach. So meldeten die Unternehmen 960 offene Stellen. Das sind zwar 50 oder 5,5 Prozent mehr als noch im April, aber 106 oder 9,9 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen (204 Stellen), Unternehmensnahe Dienstleistungen (180, darunter 166 aus der Zeitarbeit), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (155), Verarbeitendes Gewerbe (96), Handel (95), Öffentliche Verwaltung (56). Mitte Mai lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.397 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (84,7 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 15,3 Prozent für Helfer). Das sind 594 Offerten weniger als noch vor einem Jahr.

 

Entwicklung nach Regionen

Während die Zahl an Arbeitslosen im Umland von Freiburg und im Markgräflerland leicht zurückging, stieg sie im Landkreis Emmendingen und im Hochschwarzwald leicht an.