- 16.061 Männer und Frauen im Agenturbezirk ohne Arbeit
- Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Punkte bei 4,1 Prozent
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Juni leicht gesunken. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt verhalten: Weniger neue Stellen, hohe Anforderungen und viele Jobsuchende, die nicht mithalten können.
Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 16.061 Frauen und Männer ohne Beschäftigung – 155 weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf jetzt 4,1 Prozent. Trotz des leichten Rückgangs verzeichnet der Juni die höchste Arbeitslosenzahl seit 2006 – das Corona-Jahr 2020 ausgenommen.
„Die Arbeitslosigkeit hat sich verringert. Darüber freue ich mich. Nach der Entwicklung im letzten Monat war das nicht unbedingt zu erwarten“ sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Ungeachtet dessen halten sich die Arbeitgebenden mit Neueinstellungen weiter zurück. Während weniger offene Stellen gemeldet wurden, bleibt deren Anforderungsniveau hoch. 85 Prozent aller Offerten verlangen mindestens einen Berufsabschluss, über den nur knapp die Hälfte der Arbeitslosen verfügt.
Die aktuelle Entwicklung gehe vor allem zu Lasten der verfestigten Arbeitslosigkeit. Die Arbeitgeber suchen zwar weiter Arbeitskräfte – vor allem Ersatz für Altersabgänge – scheuen sich aber in der gegenwärtigen Situation Menschen einzustellen, die es gewöhnlich schwerer am Arbeitsmarkt haben.„Wir helfen, Risiken abzufedern und schaffen so Chancen, wo andere vor allem Probleme sehen. Oft steckt mehr Potenzial in ihnen, als man auf den ersten Blick sieht“, sagt Merk.
Für die kommenden beiden Monaten rechnet der Arbeitsmarktexperte mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. „Das hat aber dann rein saisonale Gründe und betrifft wegen der Ferienzeit vor allem Jugendliche, Lehrkräfte und Erziehende“ sagt der Freiburger Agenturchef.
Wenig Bewegung am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich bei vergleichsweise geringer Dynamik 3.112 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.238 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Wer ist von Arbeitslosigkeit betroffen?
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 7.377 Arbeitslose (Anteil 45,9 Prozent), SGB II: 8.684 Arbeitslose (Anteil 54,1 Prozent).
Fachkräfte weiter gesucht – aber insgesamt weniger neue Jobs
Die Arbeitskräftenachfrage war im Juni erneut schwach. So meldeten die Unternehmen 967 offene Stellen. Das sind 7 oder 0,7 Prozent mehr als noch im Mai, aber 123 oder 11,3 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (262 Stellenzugänge), Gesundheits- und Sozialwesen (167), Verarbeitendes Gewerbe (120), Handel (116), Baugewerbe (86), Unternehmensnahe Dienstleistungen (65, darunter 47 aus der Zeitarbeit), Öffentliche Verwaltung (48). Mitte Juni lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.474 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (84,9 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 15,1 Prozent für Helfer). Das sind 738 Offerten weniger als noch vor einem Jahr.
Wie es nach Regionen aussieht
Mit Ausnahme des Markgräflerlands sank die Zahl an Arbeitslosen in allen Regionen des Agenturbezirks.