Arbeitsmarkt im Juli

Saisonbedingter Anstieg

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 66

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk ist im Juli saisonal gestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage zieht etwas an, bleibt aber unter Vorjahresniveau. Gesucht werden vor allem Fachkräfte. Für Arbeitslose ist die Situation weiter schwierig. Und der Ausbildungsmarkt tritt in die heiße Phase.

 

Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 16.363 Frauen und Männer ohne Beschäftigung – 302 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf jetzt 4,2 Prozent. Das ist seit 2004 die höchste Arbeitslosenzahl in einem Monat Juli – das Corona-Jahr 2020 ausgenommen. Weil die Beschäftigung seither um rund 38 Prozent gestiegen ist, notiert die Arbeitslosenquote noch immer auf einem vergleichsweisen niedrigen Niveau (zum Vergleich: 2004 betrug sie 6,1 Prozent).

 

„Im Juli beenden zahlreiche Mädchen und Jungen ihre Schule und nicht alle Auszubildenden werden übernommen. Sie melden sich erst einmal arbeitslos. Dasselbe gilt für Jugendliche, die nach den Ferien einen Freiwilligendienst oder ein Studium beginnen“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Dieser regelmäßig im Juli auftauchende Effekt wird sich im August noch einmal verstärken, wenn ein Teil der Lehrkräfte und Erziehenden sich über die Sommerferien arbeitslos melden. Für die Zeit danach rechnet Merk mit einer verhaltenen Entwicklung. In Summe sorgen Konjunkturpaket und Einigung bei der Zollpolitik noch nicht für einen Stimmungswechsel in der Region. „Selbst wenn der Konjunkturmotor im Herbst wieder anspringt, reagiert der Arbeitsmarkt darauf mit einer zeitlichen Verzögerung“, sagt Merk.

 

Merk appelliert an Betriebe und jungen Menschen, die nächsten Wochen dafür zu nutzen, doch noch für eine Berufsausbildung zusammenzufinden. Noch immer sind über 1.400 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und knapp 1.500 Ausbildungsstellen für Herbst unbesetzt. „Da ist für beide Seiten noch viel möglich“, sagt Merk.

 

Wenig Bewegung am Arbeitsmarkt

Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.645 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.327 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.

 

Wer ist von Arbeitslosigkeit betroffen?

Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 7.650 Arbeitslose (Anteil 46,8 Prozent), SGB II: 8.713 Arbeitslose (Anteil 53,2 Prozent).

 

Fachkräfte sind weiterhin gesucht

Die Arbeitskräftenachfrage zog im Juli wieder etwas an, blieb aber unter Vorjahresniveau. So meldeten die Unternehmen 1.068 offene Stellen. Das sind 101 oder 10,4 Prozent mehr als noch im Juni, aber 81 oder 7,0 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (309 Stellenzugänge), Handel (146), Gesundheits- und Sozialwesen (139), Unternehmensnahe Dienstleistungen (102, darunter 84 aus der Zeitarbeit), Verarbeitendes Gewerbe (92), Baugewerbe (86), Öffentliche Verwaltung (80). Mitte Juli lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.607 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (84,0 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 16,0 Prozent für Helfer). Das sind 653 Offerten weniger als noch vor einem Jahr.

 

Wie es nach Regionen aussieht

Die Zahl an Arbeitslosen stieg in allen Regionen des Agenturbezirks.