Arbeitslosigkeit steigt weiter an

Arbeitsmarkt im August

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 70

Die Arbeitslosigkeit ist noch einmal saisonal angestiegen und erreicht den höchsten Wert in einem Monat August seit 2006. Die Arbeitskräftenachfrage sendet kein Signal für eine wirtschaftliche Erholung im Herbst aus. Und am Ausbildungsmarkt wird der Endspurt eingeläutet.

Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 17.166 Frauen und Männer ohne Beschäftigung – 803 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf jetzt 4,4 Prozent. Das ist seit 2006 die höchste Arbeitslosenzahl in einem Monat August. Weil die Beschäftigung seither um rund 38 Prozent gestiegen ist, notiert die Arbeitslosenquote noch immer auf einem vergleichsweisen niedrigen Niveau (zum Vergleich: im August 2006 betrug die Quote 6,1 Prozent).

„Der aktuelle Anstieg an Arbeitslosen hat überwiegend saisonale Gründe“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk.

Vor allem junge Menschen melden sich zu Beginn der Ferien noch einmal arbeitslos. Dasselbe gilt für einen Teil der Lehrkräfte und Erziehenden. Ebenfalls typisch für die Zeit sind geringere Entlastungseffekte durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Dazu kommt, dass Betriebe in den Ferien weniger einstellen. Nicht zuletzt macht sich auch die schwache Konjunktur weiter bemerkbar „In Erwartung einer Herbstbelebung zieht im August die Arbeitskräftenachfrage gewöhnlich an. Das ist dieses Jahr erneut nicht der Fall“, stellt Merk fest.

An den strukturellen Engpässen bei Arbeitskräften ändere die konjunkturelle Lage nichts. In vielen Branchen herrscht weiter Arbeitskräftemangel.

Mit Blick auf den anstehenden Start in die neue Ausbildungssaison appelliert Merk an Betriebe und junge Menschen: „Es ist noch nicht zu spät, für eine Berufsausbildung zusammenzufinden. Wo das noch nicht gelungen ist, empfehle ich Betrieben, Kontakt mit dem Arbeitgeber-Service aufzunehmen und Jugendlichen den Kontakt zur Berufsberatung. Da ist noch einiges möglich“.

Viel Bewegung außerhalb von Erwerbstätigkeit
Im Berichtszeitraum meldeten sich 4.032 Personen arbeitslos, darunter 1.713 aus Erwerbstätigkeit. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.219 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, allerdings lediglich 1.168 durch Aufnahme einer Beschäftigung oder selbstständigen Tätigkeit.

Wer ist von Arbeitslosigkeit betroffen?
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 8.218 Arbeitslose (Anteil 47,9 Prozent), SGB II: 8.948 Arbeitslose (Anteil 52,1 Prozent).

Fachkräfte sind weiterhin gesucht
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter stabil. Im Vorgriff auf den kommenden Herbst meldeten die Unternehmen 1.066 offene Stellen. Das sind 2 oder 0,2 Prozent weniger als noch im Juli, und 11 oder 1,0 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (285 Stellenzugänge, darunter 246 aus der Zeitarbeit), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (240), Gesundheits- und Sozialwesen (128), Handel (94), Verarbeitendes Gewerbe (85), Öffentliche Verwaltung (70). Mitte August lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.560 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (82,9 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,1 Prozent für Helfer). Das sind 597 Offerten weniger als noch vor einem Jahr.