Arbeitsmarkt im September

Unerwarteter Anstieg der Arbeitslosigkeit

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 78

  • 17.359 Frauen und Männer im Agenturbezirk ohne Arbeit
  • Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Punkte auf 4,5 Prozent

     

Die Zahl an Arbeitslosen ist im Monat September unerwartet angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 17.359 Frauen und Männer ohne Beschäftigung – 193 mehr als im August. Die Arbeitslosenquote steigt damit auf 4,5 Prozent. Bei den Jugendlichen beträgt die Quote jetzt 3,6 Prozent. Damit lässt die erhoffte Herbstbelebung erst einmal auf sich warten.

 

„Wir haben mit einem verhaltenen Start in den Herbst gerechnet. Dass wir jetzt im September mehr Arbeitslose registrieren als im August, hat aber dann doch überrascht. Die Konjunktur hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Einen Anstieg an Arbeitslosen in einem Monat September gab es zuletzt 1982. An den bestehenden Arbeitskräfteengpässen verändert sich dadurch nur wenig. Dort bleibt die Situation für Unternehmen weiter angespannt. So dauert es im Durchschnitt noch immer 138 Tage bis ein Stellenangebot besetzt werden kann.

 

„Wo Personal abgebaut wird, setzen wir alles daran, betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zügig in neue Beschäftigung zu bringen“, betont Merk. Die Arbeitsagenturen fungieren dabei zunehmend als verlässliche Arbeitsmarktdrehscheiben – sie bringen Unternehmen und qualifizierte Fachkräfte zusammen, organisieren Qualifizierung und schaffen so neue Perspektiven. Doch auch diese Vermittlungsarbeit braucht passende Rahmenbedingungen. Viele Unternehmen agieren aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten derzeit vorsichtiger bei Einstellungen. Und wenn Profile nicht auf Anhieb zusammenpassen, ist die Bereitschaft zu Kompromissen geringer. „Gerade dann kommt es auf uns an. Wir sorgen dafür, dass entwicklungsfähige Talente nicht übersehen werden. Wo ein höherer Einarbeitungs- oder Weiterbildungsbedarf besteht, können wir Unternehmen spürbar entlasten“, betont Merk.

 

Viel Bewegung außerhalb von Erwerbstätigkeit

Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.680 Personen arbeitslos, darunter 1.640 aus Erwerbstätigkeit. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.469 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, allerdings lediglich 1.348 durch Aufnahme einer Beschäftigung oder selbstständigen Tätigkeit.

 

Wer ist von Arbeitslosigkeit betroffen?

Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei allen Zielgruppen angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 8.268 Arbeitslose (Anteil 47,6 Prozent), SGB II: 9.091 Arbeitslose (Anteil 52,4 Prozent).

 

Fachkräfte sind weiterhin gesucht

Die Arbeitskräftenachfrage fiel für einen Monat September ebenfalls schwach aus. Die Unternehmen meldeten 961 offene Stellen. Das sind 105 oder 9,8 Prozent weniger als noch im August, und 159 oder 14,2 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (244), Unternehmensnahe Dienstleistungen (158 Stellenzugänge, darunter 144 aus der Zeitarbeit), Gesundheits- und Sozialwesen (111), Handel (91), Verarbeitendes Gewerbe (88), Information und Kommunikation (75) Öffentliche Verwaltung (57). Mitte September lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.508 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (82,7 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,3 Prozent für Helfer). Das sind 644 Offerten weniger als noch vor einem Jahr.

 

Wie es nach Regionen aussieht

Mit Ausnahme des Hochschwarzwald ist die Zahl an Arbeitslosen in allen Regionen des Agenturbezirks gestiegen.