Der Bestand an Arbeitslosen hat sich zum Vormonat im Agenturbezirk erhöht. So stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1221 auf aktuell 20211. Die Arbeitslosenquote steigt damit auf 5,3 Prozent.
Im Vorjahresmonat waren zum gleichen Zeitraum noch 1309 Menschen weniger gemeldet. Die Quote lag im Januar 2024 bei 5,0 Prozent.
„Der deutliche Anstieg der Arbeitslosenquote im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf nun 5,3 Prozent ist saisonal bedingt, fällt aber im Vergleich zum Vorjahr stärker aus. Besonders betroffen sind Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, deren Zahl der Erwerbslosen stärker gestiegen ist als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Übergang von der Schule in den Beruf bleibt für viele eine Herausforderung, die durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie noch verstärkt wird. Wir appellieren an Jugendliche, frühzeitig unsere Beratungsangebote zu nutzen, um Orientierung zu finden und den Einstieg ins Berufsleben zu meistern“, empfiehlt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Gießen, Michael Beck. „Unsere Berufsberatung ist aktiv in Schulen, auf Messen und in den Agenturen präsent, um individuelle Unterstützung anzubieten. Spezielle Förderprogramme stehen ebenfalls zur Verfügung, um junge Menschen gezielt zu fördern und die Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Gemeinsam wollen wir Perspektiven schaffen und den Übergang erleichtern“, unterstreicht der Vorsitzende abschließend.
Unterbeschäftigung
Im Januar waren in der sogenannten „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“ insgesamt 26702 Personen registriert, damit 933 mehr im Vergleich zum Vormonat und 815 Personen mehr zu Januar 2024.
Gemeldete Stellen
Die Arbeitskräftenachfrage im Januar ist weiterhin vorhanden. Die Zugänge an neuen gemeldeten Arbeitsstellen sind zum Vormonat und Vorjahr insgesamt jedoch auffallend gesunken, um knapp 10 Prozent. Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen meldeten Arbeitgeber insgesamt 672 neue Stellen. Dies waren 77 Stellen weniger als im Dezember und auch 77 weniger als im Januar 2024.
Der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hat sich im Januar im Vormonatsvergleich um 379 verringert. 5282 Arbeitsstellen waren zum Stichtag gemeldet, dies waren 248 Stellen weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an gemeldeten Stellen ist damit im Vormonat stärker gesunken als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
Männer und Frauen
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen waren im Januar 11423 Männer erwerbslos gemeldet. Dies waren 797 mehr als im Dezember. Die Quote für diesen Personenkreis beträgt 5,6 Prozent und ist damit um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Im Vorjahresmonat waren 895 Männer weniger registriert. Damals lag die Quote bei 5,2 Prozent.
Im Januar waren im gleichen Bezirk 8788 Frauen registriert, 424 mehr als im Vormonat. Die Quote stieg folglich im Vormonatsvergleich auf 4,9 Prozent um 0,3 Prozentpunkt. Im Vorjahresvergleich waren damals 414 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Seinerzeit lag die Quote bei 4,7 Prozent.
Besondere Personengruppen
Die Anzahl Jugendlicher unter 25 Jahren, die erwerbslos auf der Suche nach einer Arbeitsstelle waren, ist im Januar um 156 auf 1923 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent zum Vormonat. Im Vorjahresmonat waren 231 Jugendliche weniger gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen ist die Anzahl der über 50-jährigen Erwerbslosen im Januar um 389 Personen auf nun 6663 gestiegen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 4,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 350 ältere Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 4,7 Prozent.
Regionale Unterschiede
Im Januar zeichnete sich bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gießen, Vogelsbergkreis und Wetteraukreis, die alle zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehören, eine ähnliche Entwicklung ab – sowohl im Kreis Gießen, im Wetteraukreis als auch im Vogelsbergkreis war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.
Im Kreis Gießen waren im Januar insgesamt 9363 Menschen erwerbslos gemeldet, 560 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote steigt auf 6,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,8 Prozent. Damals waren 636 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 523 Personen auf 8187 angestiegen. Die Quote steigt im Vergleich zu Dezember um 0,3 Prozentpunkt auf 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 603 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 4,4 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im Januar auch gestiegen. 2661 Personen waren arbeitslos gemeldet, 138 Personen mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote steigt im Vergleich zum Vormonat auf 4,6 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 70 Personen weniger erwerbslos gemeldet. Damals lag die Quote geringer bei 4,5 Prozent.
Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Im Januar hat sich die Arbeitslosigkeit bei der Betrachtung nach Rechtskreisen ähnlich entwickelt. Den neusten Zahlen ist zu entnehmen, dass sowohl im Rechtskreis der Grundsicherung (nach dem Sozialgesetzbuch II; Jobcenter) als auch bei der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im Januar 7369 Personen gemeldet, 778 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren 735 Personen weniger registriert.
Die Anzahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen steigt um 443 Personen auf nun 12842. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 574 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im abgelaufenen Monat 6602 Arbeitslose, 223 Personen mehr als im Dezember.
Im Jobcenter Wetterau waren im Januar 4722 Arbeitslose gemeldet, 198 Personen mehr als im Vormonat.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1518 Arbeitslose im Januar geführt, 22 Personen mehr als einen Monat zuvor.