Die Zahl der bei der Arbeitsagentur Gießen arbeitslos gemeldeten Menschen ist im November leicht gesunken. Aktuell sind 19614 Menschen arbeitslos gemeldet, 48 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote verharrte den dritten Monat in Folge bei 5,1 Prozent.
Vor einem Jahr waren im November 776 Menschen weniger registriert. Damals lag die Quote bei 4,9 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt zeigt sich im November mit verhaltener Dynamik,“ so Michael Beck, Leiter der Arbeitsagentur Gießen. „Zwar ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen saisonal bedingt leicht gesunken, doch beim genaueren Betrachten der Werte zeigen sich anhaltende Herausforderungen. So ist die Arbeitslosigkeit bei den Männern entgegen dem Gesamttrend sogar leicht angestiegen. Dies ist als Warnsignal für konjunktursensible Branchen zu werten, in denen Männer häufiger beschäftigt sind. Insgesamt ist festzuhalten, dass der Arbeitsmarkt stabil, aber keineswegs immun gegen die aktuellen wirtschaftlichen Einflüsse ist. Die leicht gestiegene sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist ein Lichtblick, der auf einen weiterhin bestehenden Fachkräftebedarf in bestimmten Bereichen hindeutet.“
Unterbeschäftigung
Die „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im November auf 25238 Personen. Das waren 65 weniger als vor einem Monat und 543 weniger als im November 2024.
Gemeldete Stellen
Wie im Vormonat ist die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen und der Stellenbestand schwach ausgefallen. Arbeitgeber meldeten im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen insgesamt 947 neue Stellen. Dies waren 42 Stellen weniger als im November des Vorjahres.
Beim Bestand gemeldeter Arbeitsstellen setzt sich der Trend der letzten Monate fort. Zum Stichtag waren 5464 Arbeitsstellen gemeldet, 276 weniger als im November 2024.
Männer und Frauen
Die Zahl der arbeitslosen gemeldeten Männer und Frauen hat sich im abgelaufenen Monat unterschiedlich entwickelt. Während die Anzahl der Frauen sank, ist die der Männer gestiegen.
Bei der Arbeitsagentur Gießen waren im November insgesamt 11129 Männer arbeitslos gemeldet, 85 mehr als im Oktober. Die Quote blieb unverändert bei 5,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich waren im November 2024 705 Männer weniger gemeldet. Seinerzeit lag die Quote bei 5,1 Prozent.
Im November lag die Zahl der arbeitslosen Frauen bei 8485, 133 weniger als im Vormonat. Die Quote für diese Personengruppe verharrte bei 4,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 71 Frauen weniger registriert. Damals lag die Quote ebenfalls bei 4,7 Prozent.
Besondere Personengruppen
Bei den Personengruppen der Älteren und der Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit, wenn auch nur leicht, zurückgegangen.
Im November ist die Zahl Jugendlichen unter 25 Jahren, die eine Arbeitsstelle suchten, um vier auf 1982 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren damals 169 junge Menschen weniger gemeldet und die Arbeitslosenquote lag bei 4,5 Prozent.
Die Anzahl der über 50-jährigen Erwerbslosen ist im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen im November um 33 Personen auf nun 6450 Ältere gesunken. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 und liegt aktuell bei 4,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 266 Menschen dieser Altersgruppe weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Quote bei 4,6 Prozent.
Regionale Unterschiede
In den zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehörenden Landkreise, dem Landkreis Gießen, dem Wetteraukreis und dem Vogelsbergkreis, hat sich die Arbeitslosigkeit ungleich entwickelt. Während die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gießen und Vogelsberg sank, ist die Anzahl der Erwerbslosen im Wetteraukreis leicht gestiegen.
Im Kreis Gießen waren im November insgesamt 9340 Menschen erwerbslos gemeldet, 16 Personen weniger als den Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,1 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,8 Prozent. Damals waren 541 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im November um elf Personen auf 7952 gestiegen. Die Quote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 4,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind jetzt 377 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im November weiter gesunken. 2322 Personen waren arbeitslos gemeldet, 43 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozent auf 4,0 Prozent zurück. Im Vorjahresmonat waren 142 Personen mehr erwerbslos gemeldet und die Quote lag bei 4,2 Prozent.
Die beiden Rechtskreise (Sozialgesetzbuch II und III)
Die Arbeitslosigkeit hat sich bei einer Betrachtung der Rechtskreise, im Zuständigkeitsbereich der Jobcenter (Bürgergeld, SGB II) und im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur, Sozialgesetzbuch III), unterschiedlich entwickelt. Während die Anzahl der gemeldeten Bewerber im Bereich der Arbeitslosenversicherung leicht zugelegt hat, ist sie im Bereich der Bürgergeldempfänger zurückgegangen.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im November 7009 Personen gemeldet, zwölf mehr als im Vormonat Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl damit heute um 548 Personen höher.
Die Zahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen sank um 69 Personen auf nun 12605. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 228 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im November 6728 Arbeitslose, 49 Personen mehr gegenüber Oktober.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 4540 Arbeitslose gemeldet, 55 Personen weniger als im Vormonat.
Im Vogelsbergkreis wurden bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) insgesamt 1337 Arbeitslose im November betreut, 63 weniger als im Oktober.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen ist gemäß den jüngsten hochgerechneten vorläufigen Daten (Stand 31. Mai 2025) im Vergleich zum Vorjahr um 875 auf 232762 Personen gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg um 0,4 Prozent.