Schwache Konjunktur und viele Herausforderungen prägen den Arbeitsmarkt in 2023

Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen im Rückblick

26.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

  • Beschäftigung steigt noch leicht, Trendumkehr im Landkreis Göppingen
  • Arbeitslosigkeit steigt insgesamt, vor allem in der Grundsicherung
  • Zahl der gemeldeten Stellen ist deutlich gesunken
  • Kurzarbeit: geringe Inanspruchnahme, aber noch über Vorkrisenniveau
  • Ausgaben sind gestiegen

Die Entwicklung des Arbeitsmarkts im Jahr 2023 wurde durch nach wie vor bestehende belastende Rahmenbedingungen wie die Auswirkungen des Ukrainekriegs beeinflusst. Das Instrument Kurzarbeit wurde nach der Rückführung auf die ursprüngliche gesetzliche Ausgestaltung nicht mehr so stark in Anspruch genommen und wirkte nicht mehr so entlastend wie in den Jahren zuvor. Die Entscheidung, den Geflüchteten aus der Ukraine einen Zugang zum Bürgergeld zu gewähren, stellt einen wichtigen Sondereffekt für den Arbeitsmarkt dar, auch wenn nicht der gesamte Personenkreis als Arbeitslose gezählt wird, sondern im Falle der Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen in der Unterbeschäftigung Berücksichtigung findet. Hohe Zugänge auf der Arbeitnehmerseite und nachlassender Bedarf an Arbeitskräften auf der Stellenseite führte zu höherer Arbeitslosigkeit. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit blieb im Agenturbezirk Göppingen geringer als im Bundesland gesamt.

Der Blick zurück auf das Jahr 2023 zeigt, dass der Arbeitsmarkt mit vielen schon aus den Vorjahren bekannten Herausforderungen zu kämpfen hatte, die sich im letzten Jahr teilweise verstärkt haben“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen. „Corona haben wir zwar weitestgehend hinter uns gelassen. Andere Belastungen aber sind geblieben oder wirken noch nach. Zum Beispiel haben die hohen Energiepriese, gravierende Veränderungen der Wirtschaftsstrukturen durch Transformation, aber auch Digitalisierung sowie der Angriffskrieg in der Ukraine und seine mittelbaren Auswirkungen auch hier bei uns den Unternehmen sehr viel abverlangt. Kurz: Das Jahr 2023 war von einem sehr angespannten wirtschaftlichen Umfeld geprägt.

Angesichts der Belastungen, die der Arbeitsmarkt zu stemmen hatte, hat er sich dennoch überwiegend robust gezeigt. Die Arbeitslosigkeit ist zwar auch im Bezirk gestiegen, allerdings nicht so stark wie im Landesschnitt. Vor allem im Bereich der Grundsicherung, also dem Bürgergeld, ist dieser Anstieg überproportional zu verorten. Dies hängt auch mit der Zunahme durch geflüchtete Menschen, vor allem aus der Ukraine, zusammen, die seit Juni 2022 durch die Jobcenter betreut werden und seitdem nach und nach in die Statistik einfließen. Außerdem konnten wir im Jahresverlauf keine saisonalen Erholungseffekte verzeichnen. Die übliche Frühjahrserholung und die Herbstbelebung sind nahezu ausgeblieben“, so das Gesamtfazit von Karin Käppel.

Rückblick auf 2023

Beschäftigung nimmt im Landkreis Esslingen noch zu; Trendumkehr im Landkreis Göppingen

(Die Daten zur Beschäftigungssituation basieren auf Juni 2023)

Zum 30. Juni 2023 waren 313 181 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1 822 Personen oder 0,6 Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. Mit plus 0,6 Prozent stieg die Beschäftigung bei Männern etwas stärker als bei Frauen. Bei Frauen lag das Plus bei 0,5 Prozent.

 Bei Ausländern ist die Beschäftigung um 4,4 Prozent gestiegen, bei Deutschen war sie mit minus 0,4 Prozent rückläufig. Ein deutliches Plus gab es bei 55-Jährigen und Älteren, das bei 2,9 Prozent lag. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren zeigte sich ein Beschäftigungsrückgang von 1,5 Prozent.

Betrachtet man die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach der Arbeitszeit, stagniert die Vollzeitbeschäftigung. Bei Teilzeitbeschäftigten gab es hingegen ein Plus von 2,3 Prozent.

Während im Landkreis Esslingen die Beschäftigung insgesamt noch stieg   und mit plus 1,0 Prozent gleichauf mit dem Schnitt in Baden-Württemberg lag, ging sie im Landkreis Göppingen leicht zurück (minus 0,3 Prozent).

In beiden Landkreisen gab es ein Minus vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung. Ein Plus zeigte sich vor allem bei Information und Kommunikation, der öffentlichen Verwaltung, dem Bau- und dem Gastgewerbe.

Das Land Baden-Württemberg verzeichnete mit 1,0 Prozent ein stärkeres Plus bei der Beschäftigung als der Göppinger Bezirk, das allerdings ebenfalls schwächer ausfiel als im Vorjahr.

Struktur der Beschäftigten im Agenturbezirk Göppingen:

  • 13,7 Prozent der Beschäftigten haben keinen Berufsabschluss
  • 59,2 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • 19,5 Prozent haben einen akademischen Abschluss
  • 73,6 Prozent der Beschäftigten arbeitet in Vollzeit,
    26,4 Prozent in Teilzeit
  • 56,6 Prozent der Beschäftigten sind Männer, 43,4 Prozent sind Frauen
  • 22,7 Prozent der Beschäftigten sind 55 Jahre und älter

Wie sah die Nachfrage nach Arbeitskräften aus?

Nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie 2020 und zwei folgenden Jahren des Anstiegs zeigt die Zahl der Arbeitsstellen wieder eine Trendumkehr: Die Nachfrage nach Arbeitskräften sank seit Jahresbeginn 2023 in nahezu allen Branchen langsam, aber stetig, lag aber dennoch im Schnitt noch um fast 1 000 Stellen über dem Niveau des Corona-Jahres 2020.  

Der Bestand an gemeldeten Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei 7 176, das waren 21,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auf Landesebene lag der Rückgang bei 13,9 Prozent und fiel damit deutlich geringer aus.

Ein Minus bei den offenen Arbeitsstellen gab es bei allen Qualifikationsniveaus und in nahezu allen Branchen, unter anderem im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe, im Handel und KfZ-Gewerbe, im Gastgewerbe, im Gesundheitswesen, aber auch bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel der Arbeitnehmerüberlassung). Ein geringes Plus gab es hingegen bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und bei freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen Dienstleistungen (z. B. Rechts- und Steuerberater, Marketing, Forschung).

Bei rund 56 Prozent der Stellen werden Fachkräfte gesucht, 27,5 Prozent der Stellen sind für Spezialisten und Experten, etwa 16 Prozent sind für An- und Ungelernte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist während des vergangenen Jahres leicht, aber stetig gestiegen. Erholungseffekte, die sich durch saisonale Effekte wie Frühjahrsbelebung und Herbstaufschwung ergeben und üblicherweise zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen, sind nahezu ausgeblieben.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2023 mit 4,0 Prozent
(Vorjahr: 3,7 Prozent) leicht über dem Durchschnitt von Baden-Württemberg, der bei 3,9 Prozent lag.

17 873 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 1 385 Menschen mehr als im Jahr 2022. Das war ein Plus von 8,4 Prozent. Auf Landesebene stieg die Arbeitslosigkeit um 10,0 Prozent

Entwicklung bei den Personengruppen

Die Arbeitslosigkeit ist bei nahezu allen Personengruppen gestiegen, überproportional bei Ausländern und jungen Menschen:

Die Arbeitslosigkeit bei unter 25-Jährigen stieg mit plus 19,0 Prozent deutlich stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Bei unter 20-Jährigen stieg sie um 27,7 Prozent.

Bei Menschen über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um 2,6 Prozent gestiegen. Bei Personen über 55 Jahre beträgt die Zunahme 4,7 Prozent.
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist um 19,5 Prozent gestiegen, die der Deutschen um 0,2 Prozent.

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen hingegen sank um 6,6 Prozent.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 5,9 Prozent gesunken. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit einem Jahr und länger auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind.

Entwicklung in den beiden Landkreisen

Im Agenturbezirk Göppingen sind die Arbeitslosenzahlen in beiden Landkreisen und an allen sechs Standorten gestiegen. Der Landkreis Göppingen verzeichnete ein etwas stärkeres Plus als der Landkreis Esslingen.

 

Im Landkreis Esslingen stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen um
8,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent. 11 509 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 885 Menschen mehr als im Jahr 2022.

 

Im Landkreis Göppingen stieg die Arbeitslosigkeit um 8,5 Prozent.
Die Arbeitslosenquote lag bei 4,4 Prozent. 6 365 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 500 Menschen mehr als im Jahr 2022.

Die Arbeitslosigkeit ist in allen sechs Geschäftsstellenbezirken gestiegen, allerdings unterschiedlich hoch. Die Spanne reichte von plus 4,5 Prozent bei der Geschäftsstelle Leinfelden-Echterdingen bis plus 11,8 Prozent bei der Geschäftsstelle Geislingen. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Göppingen. Die niedrigste Arbeitslosenquote verbuchte die Geschäftsstelle in Leinfelden-Echterdingen mit 3,2 Prozent, die höchste hatte mit 4,7 Prozent die Geschäftsstelle in Geislingen.

Zunahme zwar auch in der Arbeitslosenversicherung, deutlich stärker aber in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt

Bei den Personen, die von der Agentur für Arbeit Göppingen betreut werden und der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) angehören, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 313 (plus 4,3 Prozent) auf
7 574 Personen gestiegen. Rund ein Drittel dieser Personen hat keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Bei den Menschen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II), die von den Jobcentern Landkreis Esslingen und Landkreis Göppingen betreut wurden und die nun Bürgergeld heißt, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 1 072 Personen (plus 11,6 Prozent) gestiegen. Ihre Zahl lag im Jahresdurchschnitt bei 10 299. Fast zwei Drittel dieser Personen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Info zum Bürgergeld:

Zum Jahreswechsel 2022 / 2023 hat das Bürgergeld das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld abgelöst. Das Bürgergeld wurde in zwei Schritten eingeführt. Ab Januar 2023 wurden die Regelsätze erhöht. In einem zweiten Schritt wurden am 1. Juli 2023 neue Regelungen zu Weiterbildung und Qualifizierung eingeführt. Beide Jobcenter haben die Einführung des Bürgergeldes trotz des notwendigen Kraftakts gut bewältigt.

Rund 58 Prozent aller Arbeitslosen waren in der Grundsicherung und bezogen Bürgergeld. Im Jahr 2021 lag der Anteil noch bei 52 Prozent, 2022 bei rund 56 Prozent. Dies liegt unter anderem am Zugang von ukrainischen Flüchtlingen, die durch die Jobcenter betreut werden.

 

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu der Zahl arbeitsloser Menschen auch Personen umfasst, die für den Arbeitsmarkt qualifiziert werden, in Sprachkursen oder in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sind, belief sich 2023 durchschnittlich auf 24 765 Personen. Das waren 2 918 mehr als im Vorjahr (plus 13,4 Prozent).

 

Viel Bewegung am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr bewegt sich auf dem Arbeitsmarkt viel. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Dynamik zugenommen.

Seit Jahresbeginn gab es 51 203 Zugänge von Arbeitslosen.

Dem gegenüber standen 49 327 Abmeldungen von Arbeitslosen.

 

Kurzarbeit
Kurzarbeit hat sich auch im letzten, arbeitsmarktlich schwierigen Jahr als Kriseninstrument bewährt und den Arbeitsmarkt gestützt – allerdings nahmen deutlich weniger Unternehmen das Angebot in Anspruch, seit die Sonderregelungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld mit den erleichterten Bezugsvoraussetzungen zum 30. Juni 2023 ausgelaufen sind. Kurzarbeit wurde überwiegend von Betrieben im Verarbeitenden Gewerbe, Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie der Baubranche genutzt. Die Inanspruchnahme war im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Hochzeit der Jahre 2020 und auch noch 2021 gering, liegt aber noch immer über dem Niveau der Nicht-Krisenjahre. Aktuelle Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit liegen erst mit einem sechsmonatigen Zeitversatz vor. Die Junizahlen zeigen: Nur 0,6 Prozent der Beschäftigten hat kurzgearbeitet. Im Juni des Vorjahres 2022 waren es 1,1 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Corona-Jahr 2020 war es noch etwa jeder fünfte Beschäftigte. Die Anzeigen mit der beabsichtigen Kurzarbeit zeigen, dass das Instrument in der zweiten Jahreshälfte 2023 häufiger genutzt wird als im ersten Halbjahr (plus 10,6 Prozent).

Von Kurzarbeit betroffen waren insbesondere Beschäftigte im Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen und im Baugewerbe.

 

Realisierte Kurzarbeit – Stand: 30.06.2023

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für Juni vor. Danach haben in dem Monat 1 935 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 149 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Landkreis Esslingen waren es 108 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 1 194 Beschäftigten in Kurzarbeit.

Im Landkreis Göppingen waren es 41 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 741 Beschäftigten in Kurzarbeit.

 

Ausgaben und Investitionen: Arbeitsagentur gibt 310 Mio. Euro aus – davon rund 66 Mio. Euro für die Integration von Menschen in Arbeit und Ausbildung

(Vorjahr: 286 Mio. Euro insgesamt – davon 63 Mio. Euro für Integration in Arbeit und Ausbildung)

Mehrere einflussstarke Faktoren zur gleichen Zeit erschweren den Ausgleich am Arbeitsmarkt erheblich und fordern alle Akteure am Arbeitsmarkt. Die Vermittlungsansätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen individuell auf die einzelnen Personen und die Situation in den Betrieben abgestimmt werden. Die Agentur für Arbeit hat dafür einen Koffer an Instrumenten, die sie gezielt einsetzt, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen. Qualifizierung spielt dabei eine tragende Rolle, insbesondere mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und den strukturellen Veränderungen in den Kernbranchen. Weiterbildungen mit Berufsabschluss erhöhen die Arbeitsmarktchancen deutlich. Neue Bewerbungsstrategien, Suchwege
oder arbeitsplatznahe Einarbeitung unterstützen die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

Im Jahr 2023 gab die Agentur für Arbeit weniger Geld aus für Kurzarbeitergeld, mehr aber für Qualifizierung und Arbeitslosengeld als im Jahr 2022.

Arbeitsförderung

Um Arbeitsuchende und Arbeitslose im Suchprozess und bei der Aufnahme einer Tätigkeit zu unterstützen, investierte die Arbeitsagentur 7,4 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro).

28,2 Mio. Euro flossen in die Qualifizierung von Arbeitsuchenden (Vorjahr: 22,4 Mio. Euro).

Mit 26,8 Mio. Euro unterstützte die Agentur die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und die Förderung schwerbehinderter Menschen (Vorjahr: 26,6 Mio. Euro).

Den Übergang von der Schule in den Beruf begleitete die Agentur – auch mit frühzeitigen, präventiven Ansätzen – mit dem finanziellen Einsatz von 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro).

Lohnersatzleistungen

 

Arbeitslosengeld

Für die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld inkl. Sozialversicherungsbeiträgen wurden im vergangenen Jahr rund 186 Mio. Euro (Vorjahr: 175 Mio. Euro) ausgegeben.

 

Kurzarbeitergeld

Für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld wurden im vergangenen Jahr rund 6,5 Mio. Euro inkl. Sozialversicherungsbeiträge ausgegeben (Vorjahr: 35 Mio. Euro).

Für das saisonale Kurzarbeitergeld wurden rund 1,6 Mio. Euro ausgegeben (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro).

Für Transfer-Kurzarbeitergeld wurden rund 7,1 Mio. Euro ausgegeben
(Vorjahr: 12,3 Mio. Euro).

 

Ausblick auf 2024:

Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2024 ist angesichts der hohen Unsicherheiten sehr schwer einzuschätzen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit geht für 2024 von einer Steigerung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Göppingen von 3,4 Prozent aus, je nach Entwicklung der Rahmenbedingungen wird aber eine starke Abweichung von diesem Mittelwert gesehen.

 

Aufgaben und Herausforderungen der Agentur für Arbeit Göppingen:
Für Morgen und Übermorgen

  • Die hohe Unsicherheit der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordert eine flexible Aufstellung: Aufgaben und Prioritätensetzung von Aufgaben können sich schnell ändern
  • die Wirtschaft und damit der Arbeitsmarkt stecken mitten in einem Transformationsprozess durch die gewünschte Dekarbonisierung und Elektrifizierung. Strukturelle Veränderungen machen es notwendig, dass Arbeitslose und Beschäftigte sich den veränderten Anforderungen anpassen. Deswegen müssen Arbeitslose, Beschäftigte und Arbeitgeber sowohl beraten als auch die Qualifizierung gefördert werden. Auch die Beratung am Übergang von der Schule in den Beruf wird dadurch inhaltlich geprägt.
  • Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und damit auch die Aufgabenerledigung in der Agentur für Arbeit. Dies wollen wir bewusst gestalten und uns als öffentlicher Dienstleister an die Spitze der Bewegung stellen.
  • Job-Turbo: Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt ist eine Aufgabe für Jobcenter und den gemeinsamen Arbeitgeberservice
  • Aus dem inländischen Potential nicht zu deckende Arbeitskräftebedarfe sollen mit Hilfe ausländischen Potentials gedeckt werden: Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2.0
  • Der Gesetzgeber wird evtl. die Zuständigkeiten zwischen Jobcentern und Arbeitsagenturen verändern: Förderung beruflicher Weiterbildung und berufliche Rehabilitation

Diese politischen und geschäftspolitischen Schwerpunkte erfordern das Handeln mit unterschiedlicher zeitlicher Perspektive: Kurzfristige aktuelle Problemlösung und die Unterstützung der Wirtschaft bei der Gestaltung mittel- bis langfristig wirksamer Entscheidungen.