Arbeitslosenzahl: | 16.737 |
Veränderung gegenüber Vormonat: | +814 / +5,1 % |
Veränderung gegenüber Vorjahreswert: | +287 / +1,7 % |
Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | 6,8 % (6,8 %) |
Göttingen. Mit einem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat startete der südniedersächsische Arbeitsmarkt in das neue Jahr. Im Januar waren 16.737 Menschen im Agenturbezirk Göttingen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet, 814 (5,1%) mehr als im Dezember. Damit lag der Anstieg unter dem Mittelwert der vergangenen Jahre: Im Durchschnitt der letzten Dekade stieg die Zahl der Arbeitslosen über den Jahreswechsel um 1.107. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 287 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (1,7%).
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit spiegelt sich derzeit insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung, für den die Agentur für Arbeit zuständig ist, wider. Hier wurden im Januar insgesamt 5.469 Arbeitslose betreut. Das waren 585 (12%) mehr als im Dezember und 509 (10,3%) mehr als vor Jahresfrist. Die Jobcenter der Region waren im zurückliegenden Monat für 11.268 Arbeitslose zuständig. Das waren 229 (2,1%) mehr als im Vormonat, allerdings 222 (1,9%) weniger als im Januar 2024.
Der wiederkehrende Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu Beginn des Jahres entspricht dem typischen saisonalen Zyklus des regionalen Marktes. Klaudia Silbermann, Chefin der Agentur für Arbeit Göttingen, erklärt diesen Turnus wie folgt: „In die Zahlen vom Januar fließen zum Teil auch Arbeitslosmeldungen zum Jahresende mit ein. Und der Dezember ist ein typisches Datum für das Befristungsende von Verträgen. Außerdem kommt es dort, wo witterungsbedingt Außenarbeiten nicht ausgeführt werden können, in den Wintermonaten zu Beschäftigungsunterbrechungen. Auch dies führt, je nach Verlauf der kalten Jahreszeit, zu steigenden Zahlen. Über diesen saisonal üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit hinaus“, so die Expertin weiter, „machen sich inzwischen auf dem regionalen Arbeitsmarkt aber auch Auswirkungen der vielfältigen Herausforderungen bemerkbar, vor denen Unternehmen stehen. Konjunkturflaute, Transformationsprozesse, hohe Energiekosten und vieles mehr führen auch zu Arbeitsplatzverlusten, die sich zunächst im Bereich der Arbeitslosenversicherung bemerkbar machen. Entsprechend haben wir hier auch im Vorjahresvergleich einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging, auch dies saisonal üblich, gegenüber dem Vormonat deutlich zurück. Wirtschaft und Verwaltung meldeten im Januar 632 neue Stellen bei der Agentur für Arbeit, 342 (35,1%) weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsofferten um 34 (5,1%). Im Bestand waren im Januar 4.461 Stellen verzeichnet, 206 (4,4%) weniger als im Dezember und 745 (14,3%) weniger als vor Jahresfrist.
Rückläufig sind zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht nur die gemeldeten Arbeitsstellen. Gleiches gilt auch für die Ausbildungsstellen: „Natürlich ist es noch zu früh, um besorgt zu sein, denn der Ausbildungsmarkt ist zum Jahresbeginn noch extrem stark in Bewegung“, so Silbermann mit Blick auf die vorliegenden Zahlen. „Aber wir hatten im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt bereits 430 Ausbildungsstellen mehr in der Vermittlung. Daher appelliere ich an alle Arbeitgebenden, in Ihrem Engagement als Ausbildungsbetrieb nicht nachzulassen. Zögern Sie nicht, in Ihre Nachwuchskräfte zu investieren. Denn wenn in Krisenzeiten nicht ausgebildet wird, können in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten auch keine Fachkräfte zur Verfügung stehen!“
Seit Oktober haben Wirtschaft und Verwaltung bisher 1.924 Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das waren 430 (18,3%) weniger als im Vorjahreszeitraum. „In unserem Agenturbezirk konnten 2024 erfreulicherweise wieder mehr Ausbildungsverträge als in den Vorjahren abgeschlossen werden, eine positive Entwicklung, an die wir gerne anknüpfen wollen. Gerade weil das Interesse an der Ausbildung in unserer Region wieder gestiegen ist, wäre ein sinkendes Ausbildungsplatzangebot kein gutes Zeichen.“
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dabei zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.
Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Januar 20.004. Der Wert sank damit um 36 bzw. 0,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Rahmen der üblichen saisonalen Entwicklung stieg die Zahl der Arbeitslosen von Dezember auf Januar in den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen an.
Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat insgesamt 4.718 Menschen arbeitslos, 324 (7,4%) mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 463 Menschen mehr auf Arbeitsuche (+10,9%). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,7% und liegt damit 0,7 Prozentpunkte über dem Januar-Wert 2024.
Im Landkreis Göttingen beträgt die aktuelle Arbeitslosenquote derzeit 6,9%. Damit liegt sie 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats. Insgesamt waren im Januar im Landkreis Göttingen 12.019 Menschen arbeitslos. Das waren 490 (4,3%) mehr als im Vormonat, gegenüber Januar 2024 sank die Zahl jedoch um 176 (-1,4%).
Arbeitslosenzahl | Veränderung gegenüber Vormonat | Veränderung gegenüber Vorjahresmonat | Arbeitslosenquote (Vorjahreswert) | |
Agentur für Arbeit Göttingen | 16.737 | +814 / +5,1 % | +287 / +1,7 % | 6,8 % (6,8 %) |
Landkreis Göttingen | 12.019 | +490 / +4,3 % | -176 / -1,4 % | 6,9 % (7,1 %) |
Landkreis Northeim | 4.718 | +324 / +7,4 % | +463 / +10,9 % | 6,7 % (6,0 %) |