Das Ende der Ferien- und Urlaubszeit macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen sank im September um 419 Personen. Aktuell sind 10.306 Frauen und Männer auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte und liegt nunmehr bei 9,1 Prozent.
„Wir beobachten eine saisonal übliche Entwicklung“, so Klaus-Peter Köpcke, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Der Rückgang binnen Monatsfrist liegt mit einem Rückgang von über 400 Personen sogar über dem Niveau der vergangenen Jahre. „Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung und nahm im September noch einmal an Fahrt auf.“ Im Laufe des Monats September meldeten sich 483 Personen nach dem Ende ihrer Beschäftigung arbeitslos. Gleichzeitig konnten 668 Frauen und Männer eine neue Stelle antreten.
Von diesem Aufschwung profitierten nahezu alle Berufssegmente. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit spiegelt sich in fast allen Bereichen wider. „Das zeigt, wie vielfältig unser Arbeitsmarkt ist und dass nicht nur einzelne Branchen von der Herbstbelebung profitieren“, so Köpcke. Insbesondere im sozialen Bereich sank die Zahl der Arbeitslosen, da beispielsweise Arbeitsverträge von Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern regelmäßig im Zusammenhang mit einem Schuljahr (neu) abgeschlossen werden. Aber auch im Handel, im Gastgewerbe, in medizinischen Berufen, im Bereich Verkehr und Logistik gelang Frauen und Männern der Weidereinstieg ins Erwerbsleben.
Mit Beginn der kühleren Jahreszeit erwartet der Agenturleiter einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. „Wir unterstützen Beschäftigte dabei, gar nicht erst arbeitslos zu werden und beraten zu Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten“, so Klaus-Peter Köpcke. Er macht darauf aufmerksam, dass Qualifizierungen nicht nur für Arbeitsuchende, sondern auch für Beschäftigte gefördert werden können, um Kündigungen vorzubeugen. Außerdem können Unternehmen ihre Mitarbeitenden so auf die kommende Saison vorbereiten.
Für den Fall einer Kündigung weist Klaus-Peter Köpcke auf die rechtzeitige Meldung bei der Arbeitsagentur hin: Die Arbeitsuchendmeldung muss spätestens drei Monate vor dem Beschäftigungsende erfolgen. Bei kurzfristigen Kündigungen innerhalb von drei Tagen nach Bekanntwerden. „So lassen sich Sperrzeiten und damit finanzielle Nachteile beim Arbeitslosengeld vermeiden.“ Darüber hinaus muss man für eine wirksame Arbeitslosmeldung spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit einen Termin in der Arbeitsagentur wahrnehmen.
Die Arbeitsuchendmeldung kann unter www.arbeitsagentur.de/greifswald nach der digitalen Registrierung bequem von zu Hause erledigt werden. Für die Arbeitslosmeldung wird die Online-Funktion des Personalausweises oder der BUND.ID benötigt. Termine für eine persönliche Vorsprache können ebenfalls online gebucht werden.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
Im September wurden aktuelle Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf Kreisebene veröffentlicht. Im März 2025 waren in Vorpommern-Greifswald 82.519 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um 1 Prozent (804 Personen). Besonders die Demografie beeinflusst zunehmend die Entwicklung: „In den nächsten zehn bis zwölf Jahren werden in Vorpommern-Greifswald circa 22.000 Beschäftigte in Rente gehen“, macht der Agenturleiter Klaus-Peter Köpcke deutlich. „Das Beschäftigungsniveau wird bereits jetzt durch die steigende Zahl ausländischer Beschäftigter stabilisiert.“ Während die Zahl der Beschäftigten mit deutschem Pass um 1,6 Prozent (1.253 Personen) zurückging, nahm die Zahl der ausländischen Beschäftigten um 6,1 Prozent (449 Personen) zu.
Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen
Anklam 10,1 Prozent, Greifswald 7,7 Prozent, Pasewalk 12,0 Prozent, Ueckermünde 11,6 Prozent, Wolgast 7,3 Prozent
Im Vorjahresvergleich entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk recht einheitlich. Die Arbeitslosigkeit stieg in allen Geschäftsstellen: Greifswald (+ 275 Personen), Anklam (+ 38), Pasewalk (+ 24 Personen) sowie Ueckermünde und Wolgast (jeweils + 7 Personen).
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im September 3.174 Arbeitslose und damit 66 mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) war für 7.132 arbeitslose Personen verantwortlich, 285 mehr als im September 2024.
Veränderungen in Prozent
SGB III + 2,1 Prozent
SGB II + 4,2 Prozent
Arbeitslosenquote nach Rechtskreisen
SGB III 2,8 Prozent
SGB II 6,3 Prozent
Stellenmarkt
Die Unternehmen in Vorpommern-Greifswald übermittelten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service seit Jahresbeginn 3.636 Arbeitsstellen. Das sind ungefähr so viele wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Aktuell betreuen die Vermittlerinnen und Vermittler der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.346 offene Stellen.
Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen suchen Arbeitskräfte. Die im September neu gemeldeten Arbeitsstellen (346) stammen vorrangig aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (51), dem Handel (44), dem Gastgewerbe (55), dem verarbeitenden Gewerbe (25) und dem Bereich Erziehung und Unterricht mit 24 neuen Offerten.
Hinter den neuen Stellenangeboten verbergen sich die verschiedensten Berufe. Gesucht werden unter anderem: Melker/in, Pflasterer/ Pflasterin, Assistent/in – Informatik, Fachkraft Abwassertechnik, Fitnesstrainer/in, Jurist/in, Pflegedienstleitung, Sicherheitsmitarbeiter/in, Study-Nurse, Zweiradmechaniker/in – Fahrradtechnik, Fahrzeuglackierer/in, Forstwirt/in und viele mehr.
Geldleistungen
Im September erhielten 2.936 Personen Arbeitslosengeld, 68 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 12.707. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist dies ein Rückgang um 434 Personen.

