Im Vergleich zum Februar des Vorjahres registrierte die Arbeitsagentur Greifswald ebenfalls einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Damals betreuten die Arbeitsagentur und das Jobcenter Vorpommern-Greifswald 11.320 arbeitslose Menschen und damit 41 mehr als im Februar dieses Jahres.
Seit 2015 registriert die Arbeitsagentur regelmäßig bereits in den Februarmonaten ein leichtes Sinken der Arbeitslosigkeit. Lediglich während der vergangenen zwei Jahre stieg die Arbeitslosigkeit in einem Februar noch einmal an. Dass sich in diesem Jahr wieder im Februar die ersten Vorboten der Frühjahrsbelebung zeigen, freut den Agenturleiter Klaus-Peter Köpcke.
Die gute Entwicklung spiegelt sich auch bei der Unterbeschäftigung wider. „Bei der der Unterbeschäftigung werden auch die Personen mitgezählt, die momentan nicht als arbeitslos gelten, weil sie zum Beispiel eine Weiterbildung absolvieren, krankgeschrieben sind oder an einem Sprachkurs teilnehmen“, erläutert Agenturleiter Köpcke. „Während die Arbeitslosenquote bei 9,9 Prozent verharrte, sank die Unterbeschäftigungsquote von 12,1 Prozent im Februar 2024 auf nunmehr 11,7 Prozent. „Die Unterbeschäftigungsquote steht zwar in der Regel nicht im Fokus der Berichterstattung, sie ist allerdings uns ein wichtiger Indikator bei der Bewertung der Entwicklung des Arbeitsmarktes.“
Der Schwerpunkt der Förderung von Arbeitsuchenden liegt weiterhin auf der Unterstützung des Einstiegs in den Arbeitsmarkt. Im Berichtmonat befanden sich 969 Personen in einer beruflichen Weiterbildung oder Umschulung und 488 Männer und Frauen wurden direkt bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert.
Ende Februar starteten acht Frauen und Männer eine Umschulung. „Sie werden in den nächsten zwei Jahren zu Steuerfachangestellten ausgebildet“, berichtet Klaus-Peter Köpcke. Das Besondere: Einige von ihnen arbeiten bereits in einem Steuerbüro als Hilfskraft. „Für die Jobsuchenden bietet die Umschulung ebenfalls die Chance einer nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt. Denn Fachkräfte werden händeringend gesucht und sie haben ein deutlich geringeres Risiko, arbeitslos zu sein“, weiß Köpcke. So lag im Jahr 2024 die Arbeitslosenquote von Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 36,9 Prozent und damit sechsmal höher als von Menschen mit Berufsabschluss (6,1 Prozent).
„Als Arbeitsagentur berücksichtigen wir bei der Förderung auch Personen, die zwar einen Berufsabschluss haben, aber bereits mehr als vier Jahre eine Beschäftigung in an- oder ungelernter Tätigkeit ausgeübt haben und ihren eigentlichen Beruf voraussichtlich nicht mehr ausüben können. Als Arbeitsagentur sprechen wir dann von ‚wieder ungelernten‘ Personen.“
Heiße Phase am Ausbildungsmarkt
Unternehmen, die noch Auszubildende suchen, können ihre frei Stelle unter www.arbeitsagentur.de/eservices-unternehmen direkt an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter übermitteln. „Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen mit Schülerinnen und Schülern in Kontakt, von denen einige noch eine Ausbildungsstelle suchen“, so Klaus-Peter Köpcke.
(Hinweis für die Redaktionen: Im März werden die ersten Daten zum Ausbildungsmarkt veröffentlicht.)
Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen
Anklam 11,2 Prozent, Greifswald 7,6 Prozent, Pasewalk 12,7 Prozent, Ueckermünde 12,1 Prozent, Wolgast 10,0 Prozent
Im Agenturbezirk entwickelte sich der Arbeitsmarkt relativ einheitlich. Den deutlichsten Rückgang im Vorjahresvergleich verzeichnete die Geschäftsstelle Ueckermünde mit einem Rückgang von 115 Arbeitslosen bzw. einem Minus von 5,9 Prozent.
Lediglich für die Geschäftsstelle Greifswald wurde ein Anstieg verzeichnet. Im Vergleich zum Februar 2024 waren im Februar dieses Jahres 197 Personen mehr arbeitslos gemeldet. Dennoch wurde hier mit 7,6 Prozent auch die niedrigste Arbeitslosenquote im Landkreis registriert.
Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich
Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Februar 4.069 Arbeitslose und damit 96 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 7.210 arbeitslose Personen verantwortlich, 55 mehr als im Februar 2024.
SGB III - 2,3 Prozent
SGB II + 0,8 Prozent
Stellenmarkt
Die Unternehmen in Vorpommern-Greifswald meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service knapp 400 (genau 396) neue Arbeitsstellen. Das sind 146 weniger als im Februar 2024. Insgesamt betreuen die Vermittlerinnen und Vermittler des Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter aktuell 2.336 offene Stellen.
Die neu gemeldeten Arbeitsstellen stammen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (106), dem Gastgewerbe (59), dem Handel (42), dem verarbeitenden Gewerbe und dem Bereich Erziehung und Unterricht mit jeweils 37 neuen Offerten.
Dahinter verbergen sich die verschiedensten Berufe – Bibliothekar/in, Baumaschinenmechaniker/in, Fachwirt/in Facility Management, Melker/in, Orthoptist/in, Textilreiniger/in, Barkeeper/in, Platzwart/in, Betonmischerfahrer/in, Reifenmonteur/in, Grilleur/in und viele mehr.
Geldleistungen
Im Februar erhielten 4.029 Personen Arbeitslosengeld, 8 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 13.186. Gegenüber Februar 2024 ist dies ein Rückgang um 384 Personen.
Ausblick
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Vorpommern-Greifswald verläuft zu Beginn des Jahres saisontypisch. „Wir haben den jahreszeitlichen Höchststand der Arbeitslosigkeit überwunden.“ Für März rechet Arbeitsmarktexperte Klaus-Peter Köpcke mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit.