Die Arbeitsmarktentwicklung im August 2025 in der Stadt Hagen

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 48

Der Hagener Arbeitsmarkt zeigte im zweiten Ferienmonat leichte Verbesserungen. Nach dem üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Hauptferienzeit gab es nunmehr einen kleinen Rückgang. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 17 oder 0,1 Prozent auf 12.963, die Arbeitslosenquote von 12,6 Prozent blieb unverändert. Vor einem Jahr waren es 439 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 12,2 Prozent. 

„Nach der Verschlechterung im Vormonat entwickelt sich der heimische Arbeitsmarkt aktuell leicht verbessert, dabei sogar günstiger als der Landesdurchschnitt. Mehr Hagener als zuvor konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden, während sich etwas weniger neu arbeitslos gemeldet haben als im Juli“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Die Kräftenachfrage zeigt sich bereits leicht belebt, einige Hagener Unternehmen melden Personalbedarf für die Zeit nach der Sommerpause. Und neue Kurzarbeitsanzeigen gab es auch im August nicht“. Ihre Einschätzung für die nächste Zeit: „Die vielen Schwankungen in den letzten Monaten machen Prognosen schwierig. Der Arbeitsmarkt ist sehr volatil geworden, doch ich gehe von Anzeichen einer Herbstbelebung im September aus.“ 

In der Arbeitsagentur und im Jobcenter entwickelten sich die Arbeitslosenzahlen im August wieder gegensätzlich. 3.402 Arbeitslose (Anteil 26 Prozent an allen Arbeitslosen) waren Kunden der Arbeitsagentur (105 oder 3.0 Prozent weniger als im Vormonat), 9.561 (Anteil 74 Prozent an allen) wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (88 oder 0,9 Prozent mehr). Auch bei den Zielgruppen waren die Tendenzen sehr unterschiedlich. Die Anzahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg wie immer im Sommer mit einigen Schul- und Ausbildungsabsolventen um 124 oder 10,9 Prozent auf 1.259. Die Arbeitslosigkeit von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit erhöhte sich um 77 oder 1,3 Prozent auf 6.196. Bei den Älteren über 50 Jahren gab es hingegen einen Rückgang um 42 oder 1,0 Prozent auf 4.191. Bei Menschen mit Behinderung war es ein Minus von 24 oder 2,6 Prozent auf 884. Bei den Langzeitarbeitslosen waren es mit 5.582 genau 16 oder 0,6 Prozent weniger. Gleichzeitig waren es 274 oder 5,2 Prozent mehr als vor einem Jahr, womit sich der Vorjahresvergleich wieder leicht verbessert hat. 

Gemeldete Kräftenachfrage 
Im zweiten Ferienmonat zeigte sich bereits wieder eine leichte Belebung der Kräftenachfrage. Hagener Unternehmen boten im August 251 Stellen und damit genau 25 oder 11,1 Prozent mehr als im Vormonat und sogar 97 oder 63,0 Prozent mehr als vor einem Jahr zur Besetzung an. 
Den größten Kräftebedarf hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 68 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (53), dem Handel (33), der öffentlichen Verwaltung (22), Personaldienstleistern (22) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (16). Der Bereich Erziehung und Unterricht hatte 13 Stellenangebote, die Logistik und das Baugewerbe jeweils fünf zu besetzen. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg um 41 oder 2,3 Prozent auf 1.793, in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 236 oder 15,2 Prozent. 
Aktuell sind 58,4 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur 20,4 Prozent. Hierdurch wird noch einmal deutlich, wie wichtig eine Ausbildung und ein Berufsabschluss sind. 

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme 
Im August gab es in Hagen wie bereits im Vormonat keine neuen Anzeigen von Kurzarbeit. Erst nach Ablauf von einigen Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von zuvor angezeigter Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums nachträglich abrechnen. Für März liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld nur an 40 Betriebe für rund 1.100 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt.

Gesamteinschätzung 
„Im Verlauf des letzten Monats hat es einen leichten Rückgang an arbeitslosen Menschen in der Volmestadt gegeben, von dem insbesondere Ältere, Langzeitarbeitslose und behinderte Menschen profitieren konnten“, beschreibt Agenturchefin Katja Heck die aktuelle Entwicklung. „Gleichzeitig sehen wir eine leichte Belebung bei der Kräftenachfrage. Trotzdem gehen wir von weiteren Schwankungen und einer abnehmenden Vorhersehbarkeit der Entwicklung aus, denn die allgemein schwache wirtschaftliche Lage ist noch nicht vorüber, der Arbeitsmarkt befindet sich noch nicht im Aufschwung. Gleichwohl bieten sich in vielen Branchen auch gute Chancen für eine berufliche Perspektive.“ 
Wesentlich vorhersehbarer sei die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt: „Wir wissen schon jetzt, dass aufgrund der Rückkehr zu G9 der Abiturjahrgang im nächsten Jahr fehlen wird und mit ihm hunderte junger Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren. Umso wichtiger ist es, diese Lücke schon jetzt mit den aktuellen Bewerberinnen und Bewerbern zu füllen und auch in den nächsten Wochen noch so viele Ausbildungsverhältnisse wie möglich zu schließen. Auch betriebliche Einstiegsqualifizierungen führen zum Ziel, wenn die erforderliche Ausbildungsreife nicht sofort vorhanden ist. Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum von mindestens vier bis zwölf Monaten Dauer. Wir fördern dieses mit hohen Zuschüssen. So lernen Ausbildungsbetriebe mögliche Auszubildende kennen und sichern sich zukünftige Fachkräfte. Ansprechpartner für interessierte Unternehmen ist unser Arbeitgeber-Service.“