Arbeitslosigkeit im Weserbergland steigt zum Jahresbeginn an

• höhere Arbeitslosigkeit saisonal bedingt • Chancen durch Weiterbildungen auch für ältere Arbeitssuchende • Nachfrage auf Kurzarbeit zieht an

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 5

Arbeitslosenzahl:11.306Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):5,7% (6,6 %)
ggü. Vormonat:  +533 / +4,9 %Stellenzugang (ggü. Vorjahresmonat):695 (+25,7 %)
ggü. Vorjahresmonat:-1.674 / -12,9 %Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat):3.701 (+41,0 %)

Die Arbeitslosigkeit im Weserbergland ist zum Jahresanfang saisonal bedingt angestiegen: 11.306 Personen waren im Januar in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg arbeitslos gemeldet. Somit waren im Bereich der Agentur für Arbeit Hameln 533 Arbeitslose mehr zu verzeichnen als Ende 2021.

„Zum Jahresanfang steigt die Arbeitslosigkeit, da sich mehr Menschen witterungsbedingt und durch zum Jahresende auslaufende Arbeitsverträge arbeitslos melden müssen,“ berichtet Gerhard Durchstecher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln, und ergänzt: „Viele der Betroffenen finden schnell wieder eine neue Beschäftigung.“

Mut macht Durchstecher auch älteren Arbeitssuchenden: „Über 50Jährige bringen viel Erfah-rung und Kompetenz in Betriebe. Herausfordernd ist häufig, dass die Profile der Arbeitssuchenden und der Arbeitsstellen nicht komplett zueinander passen. In diesen Fällen unterstüt-zen unsere Beratungsfachkräfte dabei, eine passende Weiterbildung zu finden, um die fehlenden Kenntnisse zu ergänzen. Dies ist auch für über 50jährige ein guter und gangbarer Weg. Eine Weiterbildung hilft in jedem Alter, nachhaltig in den Arbeitsmarkt einzumünden.“ Offene Stellen sind für die Arbeitssuchenden dabei ausreichend vorhanden. Durchstecher führt aus: „Der aktuelle Stellenbestand ist auch im Vergleich zum Januar 2020 vor der Pandemie um fast 1.000 Stellen höher und spiegelt die Stabilität des Arbeitsmarktes im Weserbergland wider.“

Bemerkbar macht sich die aktuelle pandemische Situation allerdings in der Nachfrage auf Kurzarbeit. Aktuell zeigen so viele Betriebe neu oder erneut Kurzarbeit an oder verlängern bestehende Anzeigen, dass in der Agentur für Arbeit Hameln Personal zur Bearbeitung der eingehenden Unterlagen umgeschichtet wurde. „Wir stellen so die Bearbeitung der Anzeigen und Anträge auf Kurzarbeit für die Arbeitgeber im Weserbergland sicher,“ erklärt Durchstecher. Ob und in welchen Umfang die angezeigte Kurzarbeit in den Betrieben dann tatsächlich umgesetzt werden muss, lässt sich aufgrund des gesetzlich vorgeschriebenen Verfahrens abschließend erst in fünf Monaten beantworten.

Landkreise
Im Januar 2022 ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat in allen drei Landkreisen, die das Gebiet der Agentur für Arbeit Hameln umfasst, um 0,3% gestiegen: Im Landkreis Hameln-Pyrmont sind somit aktuell 4.967 Person arbeitslos (Arbeitslosenquote 6,4%), im Landkreis Holzminden 2.275 (Arbeitslosenquote 6,4%) und im Landkreis Schaumburg 4.064 (Arbeitslosenquote 4,9%).

Arbeitskräftenachfrage
Im Januar 2022 wurden 695 neue Stellen von den Arbeitgebern im Weserbergland gemeldet, eine Stelle weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist ein deutliches Plus bei den gemeldeten Arbeitsstellen zu verzeichnen: +25,7% (+142 Stellen). Der Stellenbestand im Januar 2022 betrug 3.701 Stellen, somit 1.077 mehr als im Januar 2021 (+41,0%). Vor der Pandemie im Januar 2020 waren 2.711 Stellen im Stellenbestand.

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlich die Agentur für Arbeit Anga-ben zur Unterbeschäftigung. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Dezember 14.803 Personen (hierin sind die 11.306 arbeitslos gemeldeten Personen bereits enthalten), somit 435 Personen mehr als im Vormonat und 1.908 weniger als im Januar 2021.