Frauenbeschäftigung aktuell gestiegen: 30.000 Arbeitnehmerinnen arbeiten in Hamm versicherungspflichtig

Hamm. Zum Weltfrauentag am 8. März wirft die Arbeitsagentur einen Blick auf die Situation von Frauen auf dem Hammer Arbeitsmarkt. Wie ist die allgemeine Beschäftigungslage nach dem Höchststand von 2022? Weiterhin sind Männer in der Überzahl, doch nur die Frauenbeschäftigung ist zuletzt gestiegen.

07.03.2024 | Presseinfo Nr. 38

Die Zahl der arbeitslosen Frauen hat sich im Stadtgebiet ist im vergangenen Jahr ebenfalls erhöht. Durchschnittlich waren 3.620 Frauen im Jahr 2023 als arbeitslos registriert. Gegenüber 2022 waren dies 205 mehr, was knapp sechs Prozent entspricht. Auffällig ist allerdings, dass 71 Prozent der arbeitslosen Frauen in Hamm keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.

Demgegenüber hat sich die Zahl der Frauen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in Relation zu 2022 um 115 Personen auf 29.942 gesteigert, die der Männer hingegen um 700 verringert. 59 Prozent der Frauen arbeiten als Fachkraft und 22 Prozent als Spezialistin oder Expertin, jedoch nur 18 Prozent auf Helferniveau.

Für Martina Leyer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, ist das eine Relation, die erheblichen Raum für Verbesserung lässt: „Wenn aktuell nur 18 Prozent der Frauen auf Helferniveau arbeiten, sich gleichzeitig jedoch 71 Prozent nur auf Helferstellen bewerben können, weil sie keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, zeigt das, wieviel Entwicklungspotenzial für die Fachkräfteentwicklung hier noch besteht. Der Schlüssel zum Erfolg bleibt die Berufsausbildung.“ Hinzu komme, dass nur jede/r dritte Ausbildungsinteressierte weiblich ist.

Auf dem Weg in das Berufsleben scheinen Teilzeitmodelle gerade für Frauen das entscheidende Kriterium darzustellen. So liegt der Anteil der Frauen bei den Vollzeitbeschäftigten bei 47 Prozent, während ihr Anteil bei den Teilzeitarbeitenden 53 Prozent ist. Martina Leyer meint dazu: „Genau hier setzen wir bei der Beratung an, denn die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben sich verbessert – bis hin zu Ausbildungen in Teilzeit. Hier hilft die Agentur für Arbeit jeder Ratsuchenden, ihre Möglichkeiten zu erkennen und sich zu entscheiden.“

Für Leyer ist es wichtig, Frauen auf Jobsuche oder mit dem Wunsch zur Neuorientierung umfassend zu informieren und ihnen zu einer durchdachten Karriereplanung zu verhelfen: „Ein Beruf muss Freude machen, das ist nicht verhandelbar. Aber genauso müssen die Rahmenbedingungen passen, seien es Gehalt oder Lage und Verteilung der Arbeitszeit.“


Die Arbeitsmarktexpertin ist überzeugt, dass Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bei der Fachkräftegewinnung haben, wenn sie Teilzeitarbeit ermöglichen: „Viele Frauen haben neben dem Beruf familiäre Verpflichtungen, meist eigene Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Nicht umsonst nutzen mehr als die Hälfte der arbeitenden Frauen Teilzeitmodelle, während es bei allen Männern nur knapp 12 Prozent sind. Arbeitgeber, die dieser Nachfrage mit flexibler Arbeitszeitgestaltung begegnen, können sich motivierte Fachkräfte sichern, die nach der Familienphase oft auf Vollzeit erhöhen.“


Martina Leyer berät interessierte Frauen in Hamm zu individuellen Jobchancen und Qualifizierungsmöglichkeiten: 02381/9102167 oder Hamm.BCA@arbeitsagentur.de.