Der Arbeitsmarkt im Dezember 2024: Angespannte Lage am Jahresende

Arbeitslosenquote steigt auf 6,1 Prozent - Offene Beratungssprechzeit für Beschäftigte im BiZ

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Darstellung Arbeitsmarkt Dezember 2024

„Wir befinden uns am Jahresende in einer angespannten Situation. Die Arbeitslosigkeit hat im Vergleich zum Vorjahr in allen Personengruppen zugenommen“, erklärt Martin Lieneke, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heide. „Dies ist zwar in einem Dezember durchaus üblich, jedoch ist eine Zunahme um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr schone eine erhebliche Entwicklung.“ Besonders auffällig ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei der Gruppe der unter 25-jährigen. Hier hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent zugenommen. Ein Grund ist ein relativ starker Zugang aus Ausbildung und der Teilnahme an beruflichen Maßnahmen. Dazu Lieneke: „Wenn ein Gespräch mit der Berufsberatung weiterhilft, finden wir für diese jungen Menschen auch kurzfristig einen Termin, um eine neue Perspektive zu entwickeln.“

 

Der Zugang aus Erwerbstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben. Die Aufnahme einer Beschäftigung ist jedoch deutlich schwieriger geworden. Knapp 7 Prozent weniger Personen konnten eine neue Arbeit aufnehmen. In diesem Zusammenhang weist Lieneke auch auf die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit hin. „Im Zuständigkeitsbereich der Jobcenter sehen wir einen Aufwuchs der Langzeitarbeitslosigkeit um über 7 Prozent. Dies verdeutlicht, wie wichtig bei Eintritt der Arbeitslosigkeit ein schneller Wiedereintritt in Beschäftigung – mit oder ohne Qualifizierung – ist, um weiterhin attraktiv für Arbeitgeber zu bleiben.“

Denn trotz der angespannten Lage bleibt es im Hinblick auf die demografische Entwicklung von großer Bedeutung in Qualifizierung zu investieren – sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen. „Ohne gut ausgebildete Fachkräfte sind Betriebe nicht konkurrenzfähig. Sie sind nach wie vor elementar für ein erfolgreiches Unternehmen. Nur ist es heute oftmals nicht mehr so, dass eine Ausbildung reicht – der schnelllebige Wandel der Arbeitswelt erfordert ein lebenslanges Lernen, um am Arbeitsmarkt mithalten zu können“, erläutert Lieneke.

Interessierte Beschäftigte, die sich umorientieren oder weiterbilden möchten oder müssen, haben daher ab dem 09. Januar jeden zweiten Donnerstag im Monat die Möglichkeit an der offenen Sprechzeit der Berufsberatung im Erwerbsleben teilzunehmen. Jeweils von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr können im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur Heide Anliegen wie der Wunsch einer beruflichen Neu- oder Umorientierung, Fort- und Weiterbildung, Studium, Entwicklung von Bewerbungsunterlagen und Prüfung der Finanzierungsmöglichkeiten mit den Experten der Berufsberatung im Erwerbsleben erörtert werden.

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Heide (Kreis Dithmarschen, Kreis Steinburg) im Dezember 2024 gestiegen. 8.803 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 347 Personen mehr (4,1 Prozent) als im November und 599 Personen bzw. 7,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent und lag mit 0,3 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.984 Personen (204 Personen mehr als im Vormonat und 194 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 5.819 Arbeitslose registriert (143 Personen mehr als im Vormonat und 405 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 66,1 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.979 Personen arbeitslos. Davon kamen 743 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 1.628 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 412 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 326 Stellen wurden im Dezember neu gemeldet (18 mehr als im Vormonat, aber 16 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Berufsgruppen Erziehung und Sozialarbeit, Lagerwirtschaft und Reinigung. Aktuell befanden sich damit 2.327 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 

In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 107 (entspricht 1,1 Prozent) auf insgesamt 9.782. 

13.052 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 294 Personen mehr (2,3 Prozent) als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt des Kreises Dithmarschen im Überblick

  Veränderung zum
 Dezember 2024November 2024Dezember 2023
  absolutin Prozentabsolutin Prozent
Bestand Arbeitslose ingesamt4.5712606,03157,4
SGB III1.59115510,8926,1
SGBII2.9801053,72238,1
Arbeitslosenquote6,46,06,0
Gemeldete Arbeitsstellen (Zugang)150-2-1,3-15-9,1

Die Arbeitslosigkeit ist in Dithmarschen im Dezember 2024 gestiegen. 4.571 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 260 Personen mehr (6,0 Prozent) als im November und 315 Personen bzw. 7,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,4 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,0 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.591 Personen (155 Personen mehr als im Vormonat und 92 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.980 Arbeitslose registriert (105 Personen mehr als im Vormonat und 223 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 65,2 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.076 Personen arbeitslos. Davon kamen 439 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 817 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 204 eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Kreis Dithmarschen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service im Dezember 150 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Dies sind 15 Stellen weniger im Vergleich zum Vorjahr (-9,1 Prozent) und 2 mehr als im Vormonat November (-1,3 Prozent). Die Stellenangebote stammen größtenteils aus der Berufsgruppe Erziehung und Sozialarbeit, der Berufsgruppe des Verkaufs sowie der Berufsgruppe der Reinigung.

In der Grundsicherung (Jobcenter Dithmarschen) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 82 (entspricht 1,6 Prozent) auf insgesamt 5.144.

6.899 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 256 Personen mehr (3,9 Prozent) als vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt des Kreises Steinburg im Überblick

 

  Veränderung zum
 Dezember 2024November 2024Dezember 2023
  absolutin Prozentabsolutin Prozent
Bestand Arbeitslose insgesamt4.232872,12847,2
SGB III1.393493,61027,9
SGB II2.839381,41826,8
Arbeitslosenquote5,8565,4
Gemeldete Arbeitsstellen (Zugang)1762012,8-1-0,6

Die Arbeitslosigkeit ist in Steinburg im Dezember 2024 gestiegen. 4.232 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 87 Personen mehr (2,1 Prozent) als im November und 284 Personen bzw. 7,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent und lag mit 0,2 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.393 Personen (49 Personen mehr als im Vormonat und 102 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.839 Arbeitslose registriert (38 Personen mehr als im Vormonat und 182 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 67 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 903 Personen arbeitslos. Davon kamen 304 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 811 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 208 eine Erwerbstätigkeit auf.

In Steinburg wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service im Verlauf des Dezembers176 offene Arbeitsstellen mitgeteilt. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr ein Stellenangebot weniger (-0,6 Prozent) und zum Vormonat November ein Plus von 20 Stellen (-12,8 Prozent). Die neu gemeldeten Stellenangebote stammen hauptsächlich aus den Berufsgruppen der Lagerwirtschaft, der Reinigung sowie der Erziehung und Sozialarbeit.

In der Grundsicherung (Jobcenter Steinburg) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 25 (entspricht 0,6 Prozent) auf insgesamt 4.638.

6.153 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 38 Personen mehr (0,6 Prozent) als vor einem Jahr.