Abschied in den Ruhestand: Heike Bannach verabschiedet sich nach mehr als einem Jahrzehnt als Jobcenter Geschäftsführerin

Nach mehr als einem Jahrzehnt an der Spitze des Jobcenters Helmstedt und einer über 40-jährigen Laufbahn im sozialen Bereich verabschiedet sich Heike Bannach Ende des Monats August in den wohlverdienten Ruhestand.

20.08.2025 | Presseinfo Nr. 67

Die gebürtige Braunschweigerin begann ihre berufliche Laufbahn nach einem Lehramtsstudium für Deutsch und Geschichte an der Kreisvolkshochschule Helmstedt in der Erwachsenenbildung. Neun Jahre lang setzte sie sich dort für die Weiterbildung und die persönliche Entwicklung von Menschen als Lehrkraft und Fachbereichsleiterin ein. Sie unterrichtete Deutsch als Fremdsprache und begleitete viele Jugendmaßnahmen. 
Anschließend führte sie ihr beruflicher Weg zum Sozialamt des Landkreises Helmstedt. Hier war sie im Bereich „Hilfe zur Arbeit“ tätig und baute das Jugendbüro auf, dass sie mehrere Jahre leitete. 
    
Mit dem Inkrafttreten des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz-IV-Reformen) im Jahr 2005 kam ein entscheidender Wendepunkt. Mit der Zusammenlegung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe und der Gründung der damaligen Arbeitsgemeinschaft (ARGE Helmstedt) wurde Heike Bannach Teamleiterin für den U25 Bereich und kurze Zeit darauf stellvertretende Geschäftsführerin. Die ARGE war eine gemeinsame Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Landkreises Helmstedt.

Diese Veränderung schildert Heike Bannach heute so: „Das war damals eine enorme Veränderung und ein großer Umbruch in den bisher gekannten Strukturen und Arbeitsweisen. Das Zusammenkommen der kommunalen Verwaltung mit einer Bundesbehörde hat unseren Berufsalltag grundlegend verändert und stellte anfangs große Herausforderungen für alle Beteiligten, ob Kunden oder Kollegen, dar. Die Anforderungen des neuen Systems und den Wandel meisterten wir dann jedoch mit den Kolleginnen und Kollegen in der ARGE letztlich sehr gut.“

2010 wurde nach einer gesetzlichen Neuregelung aus der ARGE dann das „Jobcenter Helmstedt“, es blieb eine gemeinsame Einrichtung aus BA und Landkreis Helmstedt.

Seit dem 1. Januar 2013 ist Heike Bannach als Geschäftsführerin an der Spitze des Jobcenters Helmstedt tätig.

Als größte Herausforderungen ihrer Amtszeit nennt sie die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Weg zurück zum persönlichen Kontakt mit den Menschen sowie den Übergang der Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine in das Jobcenter 2022.

Die Erfahrungen mit dem Zugang der geflüchteten Menschen aus der Ukraine vom Asylbewerberleistungsgesetz in das Jobcenter im Zuge der Massenzustromregelung schildert sie wie folgt: „Als plötzlich so viele Menschen gleichzeitig unsere Hilfe brauchten, hatte ich große Sorge, dass wir diese Menge zusätzlich zum Tagesgeschäft nicht stemmen können. Es waren hunderte an Anträgen, die es zu prüfen und auszuzahlen galt, sowie viele Gespräche, die geführt werden mussten. Das alles kam natürlich zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft. Ich hatte in dieser Zeit durchaus schlaflose Nächte und große Sorgen, dass wir es nicht schaffen, allen Menschen nahtlos die Leistungen und Mieten etc. zu zahlen, die sie ja dringend brauchten. Alle Mitarbeitenden des Jobcenters, egal aus welchem Bereich, haben damals geholfen, diese Herausforderung in Rekordtempo umzusetzen. In dieser Zeit war auch die enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis, den Städten und Gemeinden unheimlich wichtig, um niemanden ohne Leistungen dastehen zu lassen. Für die sehr gute Zusammenarbeit in dieser schweren Zeit damals, bin ich heute noch sehr dankbar.“

Ihr gesamtes Berufsleben widmete Heike Bannach Menschen, die Unterstützung benötigten und blieb in all der Zeit dem Landkreis Helmstedt treu.

Für die Zukunft wünscht sie sich eine sachlich geführte politische Debatte über das Bürgergeld – geprägt von den Erfahrungen derjenigen, die täglich damit arbeiten.

Zum Abschied bedankt sie sich bei allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, beruflichen Partnerinnen und Partnern und ganz besonders bei den geschätzten Kolleginnen und Kollegen: „Es war mir immer ein großes Anliegen Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und zu helfen, ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Die Begegnungen, Gespräche und gemeinsam gemeisterten Herausforderungen mit all den Partnern und Weggefährten werde ich immer in guter Erinnerung behalten. Ich gehe mit Dankbarkeit für die vielen Jahre der Zusammenarbeit mit meinen wunderbaren Kolleginnen und Kollegen im Jobcenter und das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich habe ein gutes Gefühl, da ich weiß, dass die Zukunft unseres Jobcenters mit meiner Nachfolgerin, Dörthe Preine, in sehr guten Händen ist.“