Kreis Herford - Der Arbeitsmarkt im Februar 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Herford

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 41

„Im Februar sinkt die Arbeitslosigkeit im Wittekindkreis leicht – für den Kreis Herford eine für den Februar typische Entwicklung. Im März setzt dann üblicherweise die saisontypische Frühjahrsbelebung mit voller Kraft ein“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. „Dennoch bewegen wir uns insgesamt zu Beginn dieses Jahres auf einem weitaus höheren Niveau der Arbeitslosigkeit als in den beiden Vorjahren. Die Inflation und gesamtwirtschaftliche Lage zeigen also weiterhin ihre Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt.“ 

Dass im Februar wieder weitaus mehr neue Stellen gemeldet wurden als im Januar freut die Expertin, sie betont aber auch: „Im Vorjahresvergleich sind sowohl die neu gemeldeten Stellen als auch der Stellenbestand deutlich rückläufig. Es bleibt also abzuwarten, wie die Tendenzen sich entwickeln.“ 

„Wir blicken auf einen Arbeitsmarkt, der zwar nach wie vor mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat, aufgrund der konjunkturellen Lage aber auch nicht so aufnahmefähig ist, wie das noch vor zwei Jahren der Fall war. Finanzielle Herausforderungen fordern die Betriebe enorm. Dennoch muss ich an die Unternehmen appellieren: Halten Sie Ihr Personal so lange, wie es Ihnen möglich ist! Personal, welches Sie heute gehen lassen, bekommen Sie in den nächsten Jahren – sobald wieder Bedarf besteht – erfahrungsgemäß nicht so schnell wieder zurück.“

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Herford sinkt im Februar 2024. Insgesamt sind 8.507 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 41 Personen weniger (-0,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 726 Personen (+9,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,6 Prozent (+0,5 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.302 Personen gemeldet. Dies sind 3 Personen weniger als vor einem Monat (-0,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 529 Personen (+19,1 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 38 Arbeitslose weniger als im Vormonat (-0,7 Prozent) und 197 mehr als im Vorjahr (+3,9 Prozent). Insgesamt zählen 5.205 Personen und damit 61,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
785 Arbeitslose sind im Februar 2024 im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Dies sind 29 Personen mehr als im Vormonat (+3,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 64 junge Menschen mehr arbeitslos (+8,9 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren sinkt zum Vormonat um 43 Personen (-1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 186 Arbeitslose mehr (+6,6 Prozent). Insgesamt sind 3.023 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Herford arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford sinkt um 4 Personen (-0,1 Prozent). 2.757 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,1 Prozent (2.428 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 89 Personen (+3,3 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Herford steigt im Februar 2024. Insgesamt sind 11.165 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 73 Personen mehr (+0,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 937 Personen (+9,2 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Herford haben in diesem Monat 789 Stellen gemeldet und damit 334 mehr als im Vormonat (+73,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 168 Stellen (-17,6 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.663 offene Stellen, 166 mehr als vor einem Monat (+6,6 Prozent) und 930 weniger als vor einem Jahr (-25,9 Prozent).

Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Februar gestiegen. Aktuell sind 70.692 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 815 Menschen oder 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 6.297 Menschen oder 9,8 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.712 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 792 höher aus.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Februar 2024 zum Vormonat gestiegen; das Plus beträgt 90 beziehungsweise 0,3 Prozent. Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.883 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Februar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,0 Prozent (2023: 38,2 Prozent, 2022: 44,5 Prozent, 2021: 39,7 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 36,4 Prozent jeweils Februar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, ist zum Vormonat leicht gestiegen und beträgt im Berichtsmonat 20.805 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 4.076 Stellen oder 16,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Februar 2024 wurden 3.892 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 495 Stellen oder 11,3 Prozent niedriger.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent), gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,9 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent (Vormonat 6,1 Prozent, Vorjahr 5,7 Prozent).