Frauke Schwietert, Leiterin der Agentur für Arbeit Herford, zieht eine durchmischte Bilanz des Arbeitsmarktes im Kreis Minden-Lübbecke: „Die saisonale Eintrübung in der kalten Jahreszeit ist zu erwarten gewesen. Hier könnte im Frühjahr eine Belebung erfolgen. Mit der konjunkturellen Delle werden wir in der kommenden Zeit weiterhin umgehen müssen, weshalb arbeitsmarktpolitische Instrumente derzeit und zukünftig von besonderer Bedeutung sind. Die Agentur für Arbeit Herford unterstützt interessierte Menschen umfassend bei einer beruflichen Weiterbildung.“ Schwietert weiter: „Von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Minden-Lübbecke sind im Januar alle Personengruppen betroffen. Knapp 1.900 Frauen und Männer meldeten sich im Januar neu arbeitslos, nahezu 1.380 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Es ist also eine gewisse Dynamik auf dem heimischen Arbeitsmarkt festzustellen. Damit die Frühjahrsbelebung zum Tragen kommen kann, ist der Arbeitsmarkt auch auf konjunkturelle Impulse angewiesen,“ so die Arbeitsmarktexpertin.
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Januar 2025. Insgesamt sind 10.893 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 478 Personen mehr (plus 4,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 211 Personen (plus 2,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 6,3 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.146 Personen gemeldet. Dies sind 292 Personen mehr als vor einem Monat (plus 7,6 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Zahl um 36 Personen (minus 0,9 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 186 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 2,8 Prozent) und 247 mehr als im Vorjahr (plus 3,8 Prozent). Insgesamt zählen 6.747 Personen und damit 61,9 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.219 Arbeitslose sind im Januar 2025 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 79 Personen mehr als im Vormonat (plus 6,9 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 77 junge Menschen weniger arbeitslos (minus 5,9 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 203 Personen (plus 6,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 184 Arbeitslose mehr (plus 5,7 Prozent). Insgesamt sind 3.418 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 187 Personen (plus 4,4 Prozent). 4.436 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 87,8 Prozent (3.896 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 362 Personen (plus 8,9 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Januar 2025. Insgesamt sind 14.107 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 394 Personen mehr (plus 2,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um 329 Personen (minus 2,3 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 303 Stellen gemeldet und damit 27 weniger als im Vormonat (minus 8,2 Prozent). Im Ver-gleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 117 Stellen (minus 27,9 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.703 offene Stellen, 91 weniger als vor einem Monat (minus 3,3 Prozent) und 608 weniger als vor einem Jahr (minus 18,4 Prozent).
Ostwestfalen-Lippe
Der Arbeitsmarkt im Januar 2025
Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in OWL
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen in OWL steigt im Januar 2025. Insgesamt sind 74.392 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 3.792 Personen mehr (plus 5,4 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 4.515 Personen (plus 6,5 Prozent).
Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im Januar 6,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,1 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (5,1 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (5,2 Prozent), Kreis Lippe (5,9 Prozent), Kreis Paderborn (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent), Kreis Herford (6,4 Prozent) und Stadt Bielefeld (9,2 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 27.580 Personen gemeldet. Dies sind 2.676 Personen mehr als vor einem Monat (plus 10,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 1.872 Personen (plus 7,3 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 1.116 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 2,4 Prozent) und 2.643 mehr als im Vorjahr (plus 6,0 Prozent). Insgesamt zählen 46.812 Personen und damit 62,9 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
7.144 Arbeitslose sind im Januar 2025 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 298 Personen mehr als im Vormonat (plus 4,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 387 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 5,7 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 1.374 Personen (plus 5,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 1.807 Arbeitslose mehr (plus 7,7 Prozent). Insgesamt sind 25.252 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 804 Personen (plus 2,9 Prozent). 28.841 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90,6 Prozent (26.132 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 2.048 Personen (plus 7,6 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung in OWL steigt im Januar 2025. Insgesamt sind 96.474 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 3.009 Personen mehr (plus 3,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.549 Perso-nen (plus 1,6 Prozent).
Stellenangebote
Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 2.294 Stellen gemeldet und damit 204 weniger als im Vormonat (minus 8,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 357 Stellen (minus 13,5 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 17.974 offene Stellen, 307 weniger als vor einem Monat (minus 1,7 Prozent) und 2.448 weniger als vor einem Jahr (minus 12,0 Prozent).