Wer sich jetzt um eine Ausbildung bewirbt, hat weiter gute Chancen eine Stelle zu ergattern. „Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz in diesem Sommer sind weiter gut. Es gibt aktuell mehr freie Möglichkeiten als Ausbildungssuchende. Wir ermutigen alle Jugendlichen, neugierig zu sein, sich auszuprobieren und diese gute Ausbildungssituation für sich zu nutzen“, erklärt Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas.
Elemente der Ausbildungsgarantie können helfen
Zum 1. April 2024 sind Neuregelungen des Gesetzes zur „Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung (AWBG)“ in Kraft getreten. Zentrale Inhalte sind neben der Reform der Weiterbildungsförderung Beschäftigter und der Einführung eines Qualifizierungsgeldes auch die Ausbildungsgarantie. Hierbei ist das Ziel, allen jungen Menschen ohne Berufsabschluss den Zugang zu einer vollqualifizierenden, möglichst betrieblichen Ausbildung zu ermöglichen.
„Wir freuen uns, dass die neuen Elemente der Ausbildungsgarantie in Kraft getreten sind. Sie eröffnen ausbildungsinteressierten Menschen und Arbeitgebenden neue Möglichkeiten zusammenzufinden. Unsere Beratungsprofis aus Berufsberatung und Arbeitgeberservice beraten zu Voraussetzungen und co. jederzeit gern“, erklärt Sandra Pawlas.
Praktikum zur Berufsorientierung, Mobilitätszuschuss und Anpassungen bei der Einstiegsqualifizierung
Junge Menschen können mit dem „Praktikum zur Berufsorientierung“ Inhalte und Tätigkeiten eines Berufs in einem Betrieb kennenlernen. Dabei können Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützen, indem sie bspw. Fahrt- und Unterkunftskosten übernehmen. Das Praktikum ist offen für ausbildungsinteressierte junge Menschen, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, aktuell keine Schule besuchen und bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet sind.
Der Mobilitätszuschuss unterstützt junge Menschen, die bereit sind, für eine betriebliche Berufsausbildung umzuziehen. Mit dem Zuschuss können Auszubildende bis zu zwei Familienheimfahrten pro Monat im ersten Ausbildungsjahr finanziert bekommen.
Als drittes Element sind neue Regelungen bei der Einstiegsqualifizierung in Kraft getreten. Sie kann nun in Teilzeit absolviert werden und die Mindestdauer wird von sechs auf vier Monate verkürzt.
Kontakt zu den Beratungsprofis:
Die Internetseite https://www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen führt zum digitalen Selbsterkundungs-Tool „Check-U“, zur Ausbildungsplatzsuche und zur Terminvergabe für die Berufsberatung – persönlich vor Ort, telefonisch oder per Video.
0800 4 5555 00: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer
0800 4 5555 20: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber
Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen
Bis April 2024 sind im Märkischen Kreis insgesamt 2.298 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 1.741 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Rechnerisch kommen damit auf 100 gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen 76 Bewerber/innen.
Somit kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen rund 54 unversorgte Bewerber/innen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber/innen um 2,0 Prozent und die Zahl der Ausbildungsstellen um 18,4 Prozent gesunken.
Geschäftsstelle Iserlohn
Die Daten zum Ausbildungsmarkt der Geschäftsstelle Iserlohn setzen sich zusammen aus den Werten für Nachrodt-Wiblingwerde und den Städten Iserlohn und Hemer. 609 Jugendliche aus Iserlohn und Hemer haben sich seit Oktober 2023 an die Berufsberatung der heimischen Geschäftsstelle gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. 293 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt. Das sind 14,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 726 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 473 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 10,3 Prozent Ausbildungsstellen weniger gemeldet worden.
Geschäftsstelle Lüdenscheid
Die Daten zum Ausbildungsmarkt der Geschäftsstelle Lüdenscheid setzen sich zusammen aus den Werten für die Städte und Gemeinden Lüdenscheid, Halver, Schalksmühle, Kierspe, Meinerzhagen und Herscheid. 544 Jugendliche haben sich seit Oktober 2023 an die Berufsberatung der heimischen Geschäftsstelle gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 287 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt. Das sind 10,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 803 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 553 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 23,3 Prozent Ausbildungsstellen weniger gemeldet worden.
Geschäftsstelle Menden
Die Daten zum Ausbildungsmarkt der Geschäftsstelle Menden setzen sich zusammen aus den Werten für die Städte Balve und Menden. 232 Jugendliche haben sich seit Oktober 2023 an die Berufsberatung der heimischen Geschäftsstelle gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 12,1 Prozent weniger als im Vorjahr. 96 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt. Das sind 9,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 364 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 264 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 12,7 Prozent Ausbildungsstellen weniger gemeldet worden.
Geschäftsstelle Werdohl
Die Daten zum Ausbildungsmarkt der Geschäftsstelle Werdohl setzen sich zusammen aus den Werten für die Städte Werdohl, Plettenberg, Altena und Neuenrade. 356 Jugendliche haben sich seit Oktober 2023 an die Berufsberatung der heimischen Geschäftsstelle gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 175 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt. Das sind 30,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 405 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 274 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 25,6 Prozent Ausbildungsstellen weniger gemeldet worden.