Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel: „Zum Abschluss des Jahres 2024 steigt die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt Kiel auf 11.321 an. Das sind 130 oder 1,2 Prozent mehr als im November und 897 oder 8,6 Prozent mehr als im Dezember 2023. Die aktuelle Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist der zweithöchste Wert im Jahreszyklus. Nur im August war die Arbeitslosigkeit höher. Trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit bietet der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt weiterhin gute Chancen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr um rund 1.100 Personen (oder +0,8%) gestiegen (Stand Juni). Durch den Branchen-Mix aus Dienstleistungsgewerbe, Handwerk aber auch Industriebetrieben, von denen ein guter Anteil in Kiel der Wehrtechnik zuzuordnen ist, fallen überregionale Einflüsse auf den Arbeitsmarkt weniger ins Gewicht als in anderen Regionen Deutschlands. Ein wesentlicher Anteil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember 2023 um 8,6 Prozent ist nicht auf konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. Vielmehr haben wir es auch mit deutlich weniger Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Angebote zu tun, weil zum Jahresende zahlreiche Maßnahmen ausgelaufen sind und zudem, um die Chancen des Arbeitsmarktes effektiv zu nutzen, verstärkt in kostenintensivere Weiterbildungsmaßnahmen investiert wurde.
Bereinigt um Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die entsprechend rechtlicher Regelungen nicht als Arbeitslose in der Statistik ausgewiesen werden, beträgt der Anstieg der sogenannten Unterbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr 106 Personen oder +0,7 Prozent zum Vorjahr.“
Den Blick auf die Stellenseite des Kieler Arbeitsmarktes ordnet Hans-Martin Rump wie folgt ein:
„Der Blick auf die Stellenzugänge bestätigt diese Einschätzung. Im letzten Monat des Jahres sind unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter in der Landeshauptstadt Kiel 647 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden.“
Das sind 146 oder 29,1 Prozent mehr als im November und 102 oder 18,7 Prozent mehr als im Dezember 2023. „Eine ähnlich hohe Zahl an Einstellungsmöglichkeiten in einem Dezember ist uns zuletzt im Jahr 2021 gemeldet worden. Das ist ein schöner Abschluss für das Jahr 2024.“
„Mit immer noch rund 2.800 sozialversicherungspflichtigen Stellen im Bestand haben wir zudem ein weiteres Pfund, mit dem wir positiv in das nun beginnende neue Jahr schauen können.“