Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt Kiel:
„Im aktuellen Monat haben wir einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Januar um 80 oder 0,7 Prozent zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr haben wir es – ähnlich wie schon in den Vormonaten – mit einem Anstieg zu tun. Dieser beträgt 524 oder 6,4 Prozent. Ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar zum Vormonat Januar ist eine normale, saisontypische Entwicklung. Trotz einiger Tage mit Frostwetter nähern wir uns langsam dem üblichen Aufschwung im Frühjahr.“
Mit Blick auf den Vorjahresvergleich sagte der Agentur-Chef: „Auch wenn wir im aktuellen Monat durch neu beginnende Qualifizierungsangebote deutlich mehr Menschen durch berufliche Weiterbildung unterstützen, sind insgesamt weniger Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu verzeichnen. Weniger Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik ist der wesentliche Treiber für den Anstieg der Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt. Statistisch lässt sich dieser Effekt gut durch die so genannte Unterbeschäftigung nachvollziehen. Sie umfasst neben den arbeitslosen Menschen auch diejenigen, die an arbeitsmarktpolitischen Angeboten der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Kiel teilnehmen. Sie ist also per se höher als ‚nur‘ allein die Zahl der arbeitslosen Menschen. Aktuell liegt der Wert bei 15.110. Bereinigt um Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die entsprechend rechtlicher Regelungen nicht als Arbeitslose in der Statistik ausgewiesen werden, ist die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 22 Personen oder 0,1 Prozent gesunken.“ Die vorgenannte Erklärung für den Anstieg des Bestandes an arbeitslosen Menschen geht mit der Beobachtung einher, dass im Monat Februar knapp 100 Personen mehr ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beenden konnten als noch im Februar des Vorjahres. „Das macht deutlich, dass der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel auch aktuellen konjunkturellen Widrigkeiten trotzt. Diese Entwicklung zeigt, der Kieler Arbeitsmarkt ist unverändert auch ein Arbeitsmarkt der Chancen,“ analysiert Hans-Martin Rump.
Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes in der Landeshauptstadt Kiel sagte der Agentur-Chef:
„Nach einem verhaltenen Start ins neue Jahr kommt der ‚Jobmotor‘ im Februar wieder etwas mehr ins Rollen. Die Kieler Betriebe haben uns im aktuellen Monat deutlich mehr neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze als im Januar gemeldet. Waren es im Januar ‚nur‘ 462, so sind es aktuell 751. Auch wenn wir damit noch ein stückweit vom sehr guten Ergebnis des Vorjahres, als uns 869 freie Arbeitsplätze im Februar gemeldet wurden, entfernt sind, kann man die Zahl von 751 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen für Kiel als ersten Schritt in Richtung „Frühjahrsbelebung“ deuten. Da das Osterfest in diesem Jahr sehr spät liegt, bin ich zuversichtlich, dass sich dort in den nächsten Monaten noch ein wenig mehr bewegen wird. Rund 2.700 sozialversicherungspflichtige Stellen befinden sich aktuell im Bestand der Agentur für Arbeit Kiel. Die Chancen einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sind somit unverändert vorhanden“, schließt Rump ein Fazit.