Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Plön hält an. Zum fünften Mal in der Folge sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem jeweiligen Vormonat. Der aktuelle Rückgang der Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Plön um 114 ist der stärkste der letzten sieben Jahre zwischen Mai und Juni. Damit verzeichnen wir im Kreis Plön eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, in Schleswig-Holstein ein Spitzenwert unter allen Kreisen,“ trifft der Agentur-Chef eine erste Analyse der neuesten Zahlen vom Arbeitsmarkt.
„Im Juni haben wir im Jahreszyklus in der Regel eines der besten Ergebnisse bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Insofern macht der Juni 2025 keine Ausnahme. Geht man von einer normalen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den nächsten Wochen aus, wird sie im Hochsommer vermutlich saisontypisch ansteigen“, schaut Rump schon einmal ein wenig voraus.
Mit Blick auf den Vorjahresvergleich sagte der Agentur-Chef: „Konnten wir im April noch einen Rückgang der Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr vermelden, gab es im Mai einen kleinen Anstieg zu verzeichnen. Genauso verhält es sich im Juni. Allerdings fällt der Anstieg mit 21 oder 0,7 Prozent gegenüber Juni 2024 moderat aus.“ Mit Blick auf die Bewegungsdaten am Arbeitsmarkt ergänzt Rump: Der Saldo zwischen den Zugängen aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit und den Abgängen in eine berufliche Tätigkeit hält sich nahezu die Waage. 188 Menschen kamen aus einer Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit und 190 Menschen verließen die Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung. Das ist ein deutlicher Indikator für einen stabilen Arbeitsmarkt.“
Die Robustheit des Arbeitsmarktes im Kreis Plön wird auch durch ein entsprechendes Ergebnis bei der so genannten ‚Unterbeschäftigung‘ unterstrichen, die neben der Arbeitslosigkeit auch auf die Teilnehmenden an Maßnahmen blickt, wie Rump feststellt: „Die Unterbeschäftigungsquote betragt im aktuellen Berichtsmonat 5,4 Prozent und ist – anders als die Arbeitslosenquote – gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig. Damals hatte die Unterbeschäftigtenquote 5,5 Prozent betragen. Der Rückgang der Unterbeschäftigung im Kreis Plön bringt zu Ausdruck, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Wesentlichen auf eine geringere Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente zurückzuführen ist.“
Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung – es liegen die Quartalsdaten zum Dezember 2024 vor – gibt weitere Hinweise auf einen soliden Arbeitsmarkt im Kreis:
„Auch die aktuelle Quartalszahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist mit rund 29.350 um rund 100 oder 0,3 Prozent höher als der Vorjahreswert. Innerhalb von zehn Jahren sind im Kreis Plön so 4.000 (!) neue sozialversicherungspflichtige Stellen entstanden. Der große Sprung im Vergleich zum Vorjahresquartal ist es aktuell nicht mehr, aber es wächst dennoch Monat für Monat kontinuierlich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Plön.“
Mit Blick auf die Lage auf der Stellenseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön sagte der Agentur-Chef: „Das ‚Auf und Ab‘ bei den Stellenmeldungen setzt sich auch im Juni fort. Nach einem starken Mai mit 123 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen wurden unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter 99 zusätzliche Arbeitsplätze zum Ende des zweiten Quartals im Kreis Plön gemeldet. Das sind dann auch elf Stellen weniger als im Juni des Vorjahres. Insgesamt haben wir aber immer noch 471 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Es bieten sich damit unverändert gute Möglichkeiten, Arbeitslosigkeit zu beenden oder eine neue Beschäftigung aufzunehmen.“
Mit Blick auf die „Halbjahresbilanz“ auf dem Stellenmarkt sagte der Agentur-Chef:
„Zum Ende der ersten Jahreshälfte haben wir seit Januar rund 700 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Stellen für den Kreis Plön hinzugewonnen. Das sind zwar etwa 120 Meldungen weniger als Ende Juni 2024, in Zeiten geringen wirtschaftlichen Wachstums ist es dennoch ein beachtenswertes Ergebnis. Wir werden aber auch in den Folgemonaten den wichtigen Indikator des Stellenzugangs im Auge behalten“ schließt der Agentur-Chef.