Arbeitsmarktbericht für den Kreis Plön

„Arbeitsmarkt zeigt sich solide; Sommerlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Juli, aber Rückgang zum Vorjahr; Quote bei guten 4,4 Prozent; Nachfrageseite weiter belebt“

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 47

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„„Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Plön gegenüber dem Vormonat Juli um 140 oder 4,8 Prozent gestiegen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen zwischen Lütjenburg und Schwentinental liegt damit erstmals seit März wieder über der Marke von 3.000. Im Hochsommer enden befristete Arbeitsverträge, Fortbildungsangebote aber auch Ausbildungsverhältnisse laufen aus. Das wirkt sich dann in der Summe auf die Zahl der registrierten arbeitslosen Menschen aus“, stellt Rump fest und ergänzt: „Zuwächse gegenüber dem Vormonat in der genannten Größenordnung sind deshalb durchaus üblich. Darüber hinaus führen die spät liegenden Sommerferien dazu, dass Personalentscheidungen häufiger erst im September getroffen werden.“ Fast ein Drittel der monatlichen Arbeitslosmeldungen entfiel auf Zugänge aus Ausbildungen. Passend dazu stieg die Zahl der arbeitslosen jungen Erwachsenen bis 25 Jahre im Vergleich zum Vormonat um 15,9 Prozent überproportional an. Erfahrungsgemäß nimmt ein großer Teil der ehemaligen Auszubildenden nach der Sommerpause eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. „Trotz des saisontypischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat ist Arbeitsmarkt gut aufnahmefähig wie insbesondere der Vorjahrsvergleich beweist“, führt der Agentur-Chef weiter aus.
„Den 765 Zugängen in Arbeitslosigkeit stehen 628 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegenüber. Immerhin 167 Menschen konnten trotz der saisonbedingten Sommerflaute ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 4 Personen weniger, die von der Arbeitslosigkeit in das Berufsleben wechselten. Das ist zwar nur eine kleine Veränderungszahl, ist aber dennoch weiterer Hinweis für die feste Basis, auf der der Arbeitsmarkt im Kreis Plön steht.“
Das zeige auch der Blick auf den Vorjahresvergleich: „Der stabile Eindruck vom Arbeitsmarkt im Kreis Plön wird noch durch die Entwicklung der Zahl der arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Vorjahr unterstrichen. Es ist sehr erfreulich, trotz saisonaler Einflüsse, auch in diesem Monat einen Rückgang der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr zu sehen.“

„In der Gesamtschau“, schließt Rump den Blick auf die Angebotsseite des Arbeitsmarktes ab, „ergibt sich unverändert ein grundsolides Bild für den Kreis Plön. Die Zahl der arbeitslosen Menschen bewegt sich für einen Hochsommermonat auf einem niedrigen Niveau, zudem bleibt der Kreis Plön mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent –im landesinternen Vergleich aller Kreise und Städte - vorn. Der gute Mix aus klein- und mittelständischen Betrieben ist zudem ein Garant, für eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen und globalen Einflüssen.“

Unterstrichen wird diese These – so der Agentur-Chef - durch die neuesten Daten von der Nachfrageseite nach Arbeitskräften im Kreis Plön: 
„Nachdem wir im Vormonat den höchsten Wert an gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen in diesem Jahr zu verzeichnen hatten, legt der Kreis Plön im August ein fast gleich hohes Ergebnis nach. 142 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind ein sehr gutes Ergebnis für einen Hochsommermonat. Im August 2024 wurden beispielsweise 107 und damit 35 Stellen weniger gemeldet. Möglicherweise haben die Betriebe rechtzeitig vor dem Herbst ihre freien Stellen registrieren lassen, dennoch bietet jeder zusätzlich gemeldete Arbeitsplatz eine Chance, Arbeitslosigkeit zu beenden.“
„Hinzu kommt, dass in unserem Stellenbestand ebenfalls noch eine Menge an Potential für arbeitslose Menschen oder Berufswechsler steckt“, so Rump weiter. Aktuell sind 538 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für den Kreis Plön im Bestand. „Die richtigen Qualifikationen oder Weiterbildungen können präventiv vor Arbeitslosigkeit schützen oder einen Wechsel in eine andere berufliche Tätigkeit befördern. Deshalb möchte ich gern an dieser Stelle auf unsere Berufsberatung für Beschäftigte hinweisen. Nutzen Sie unsere persönlichen und digitalen Angebote rund um Weiterbildung, Karriereplanung oder Berufswechsel und schöpfen Sie alle Potenziale aus“, so Hans-Martin Rump abschließend.