Positive Signale zum Jahresende: Weniger Arbeitslose, mehr Beschäftigte

52.488 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner, Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent, 613.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (neuer Datenstand: Ende Juni 2023), Jobmesse für Geflüchtete in Vorbereitung

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

„Die gute Nachricht zum Jahreswechsel ist, dass die Zahl der Arbeitslosen im Dezember wieder gesunken ist, nachdem sie sechs Monate infolge angestiegen war. Auch die neuen Beschäftigtenzahlen mit neuem Höchststand bestätigen, dass der Arbeitsmarkt insgesamt stabil bleibt,“ fasst Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin operativ der Kölner Arbeitsagentur, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammen. „Im vergangenen Jahr hatten wir mit Bewerbertagen und Jobmessen, bei denen wir persönliche Begegnungen zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden ermöglicht haben, eine hohe Teilnehmerzahl und guten Erfolg. Diese Veranstaltungen wollen wir fortführen und auch im Jahr 2024 einen besonderen Personenkreis ansprechen. Wir organisieren Jobmessen speziell für Flüchtlinge und Migranten mit geringen Deutschkenntnissen. Dieser Personenkreis hat es besonders schwer, sich im schriftlichen Bewerbungsverfahren gegen andere Bewerber durchzusetzen. Im persönlichen Gespräch können sie ihre Motivation und ihr Engagement besser unter Beweis stellen. Aktuell werden noch Unternehmen gesucht, die Jobs für Menschen mit Sprachdefiziten haben“, so Lewejohann. 

Wer Beschäftigungsmöglichkeiten hat, Kennenlernpraktika anbieten kann oder an der Jobmesse teilnehmen möchte, kann mit dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service unter Telefon 0800 4 555520 Kontakt aufnehmen. Einen Überblick zu Fördermöglichkeiten der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten bietet die neue Webseite www.arbeitsagentur.de/k/job-turbo.

Am 1. Januar ist das neue Onlineportal „mein NOW“ an den Start gegangen. Ziel ist, Menschen im Erwerbsleben, Arbeitgebern sowie Weiterbildungsanbietern einen zentralen Einstiegspunkt zum Thema berufliche Weiterbildung anzubieten. „mein NOW“ verweist als zentrales Medium für berufliche Weiterbildung auf landesspezifische und bundesweite Angebote. Es bietet fünf Themenfelder an: Informationen zu Berufen, Branchen und Perspektiven, Tests zur beruflichen Orientierung, Suche nach Weiterbildungsangeboten sowie Informationen zu Förder- und Beratungsmöglichkeiten. Das Angebot wird sukzessive ausgebaut und ist zu finden unter: www.mein-now.de


Der Arbeitsmarkt im Dezember

Im Dezember sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent oder 586 Personen auf 52.488. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.743 Personen oder 3,4 Prozent.
Die Arbeitslosenquote beträgt 8,6 Prozent, nach 8,7 im Vormonat. Im Vorjahr lag sie bei 8,4 Prozent. 
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Dezember 13.922 Personen. Das sind 50 Personen oder 0,4 Prozent mehr als im November und 1.486 Personen oder 11,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.566 Arbeitslose. Das sind 636 Personen oder 1,6 Prozent weniger als im November und 257 Personen oder 0,7 Prozent mehr als im Dezember 2022.

Geflüchtete aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Dezember sind 5.526 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Dezember 2.523 Personen.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und gegenüber Dezember 2022 gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 52.488 Arbeitslosen suchten im Dezember 13.798 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Dezember insgesamt 66.5451 . Sie lag damit um 337 Personen oder 0,5 Prozent niedriger als im November. Gegenüber Dezember 2022 stieg die Unterbeschäftigung um 523 Personen oder 0,8 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Dezember wie im Vormonat bei 10,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie ebenfalls 10,7 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt im aktuellen Monat 78,9 Prozent, im Vormonat waren es 79,4 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil bei 76,9 Prozent.

Beschäftigung

Im Dezember mussten sich 3.258 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 17 Personen oder 0,5 Prozent weniger als im Vormonat und 342 Personen oder 11,7 Prozent mehr als im Dezember 2022. Im gesamten Jahr mussten sich 39.851 Menschen arbeitslos melden. Das sind 2.645 Personen mehr als im Vorjahr 2022 (+7,1 Prozent).

Im aktuellen Monat konnten 2.517 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 218 Personen oder 8,0 Prozentweniger als im November und 230 Personen oder 10,1 Prozent mehr als im Dezember 2022. Im Jahresverlauf konnten 31.024 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit beenden. Das sind 143 Personen oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 613.600. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 7.029 oder 1,2 Prozent, nach +8.075 oder +1,3 Prozent im Vorquartal. So viele Menschen waren nie zuvor in Köln beschäftigt.  Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerwirtschaft (+2.196 oder +5,3 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen sowie exterritorialen Organisationen und Körperschaften (–2.200 oder –6,8 Prozent).

Arbeitgeber meldeten im November 1.366 neue Arbeitsstellen. Das sind 141 weniger als im November (-9,4 Prozent) und 376 weniger als im Vorjahr (-21,6 Prozent). Aktuell befinden sich damit 5.891 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (542 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (531); Büro und Sekretariat (211); Gastronomie (202); Unternehmensorganisation und -strategie (199); Informatik (175);  Reinigung (156); Elektrotechnik (147); Energietechnik (143).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.


1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
 2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
 3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt