„Wir sehen, dass sich der Kölner Arbeitsmarkt im Dezember trotz schwieriger Rahmenbedingungen immer noch stabil zeigt“, so beschreibt Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin operativ, die aktuelle Situation in Köln. „Ich freue mich, dass rund 300 Kölnerinnen und Kölner weniger arbeitslos sind als im Vormonat.“
Nachdem eine Herbstbelebung in diesem Jahr ausgefallen ist, bleibt die wirtschaftliche Situation weiterhin angespannt. Die Arbeitgeber zeigen sich verhalten mit dem Einstellen von neuen Mitarbeitenden, im Dezember wurden weniger Arbeitsstellen als im Vormonat gemeldet. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist aber weiterhin vorhanden. Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich rasant. Für Arbeitssuchende bedeutet das, sich aktiv weiterzubilden, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu sichern. Für Betriebe ist es essentiell, offen für Innovationen zu sein und neue Wege zu gehen. „Um den Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu begegnen, ist Weiterbildung der zentrale Hebel. Menschen ohne passende Qualifikationen riskieren, langfristig abgehängt zu werden. Unternehmen, die dagegen bereit sind, in die Qualifikationen ihrer Mitarbeitenden zu investieren, verbessern ihre Zukunftsfähigkeit“, so Stephanie Lewejohann.
Die Agentur für Arbeit steht hier als Ansprechpartnerin zur Seite. Arbeitnehmende und Arbeitgebende können sich jederzeit über die verschiedenen Möglichkeiten einer Qualifizierung informieren. „Als Agentur für Arbeit Köln gestalten wir den Wandel am Arbeitsmarkt aktiv mit, investieren in arbeitslose Menschen, in Unternehmen und Beschäftigte“, betont Stephanie Lewejohann.
Unter dem Motto „Mehr Online Sichtbarkeit im Social Network!“ bietet die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Agnes Metz, eine Online-Veranstaltung an. Diese findet im Rahmen der Reihe „Frauen gründen anders“ am Dienstag, 28. Januar 2025, von 10-12 Uhr statt. Alle Frauen, die eine Gründung planen oder sich in der Gründungsphase befinden, können sich hier wertvolle Informationen zum Thema Selbständigkeit holen. Eine Anmeldung ist unter Eveeno - Frauen gründen anders möglich.
Persönliche Termine beispielsweise zur Arbeitslosmeldung oder zur Berufsberatung können jederzeit online gebucht werden unter Terminvereinbarung
Der Arbeitsmarkt im Dezember
Im Dezember sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 294 Personen auf 54.755. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 2.267 Personen oder 4,3 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember bei 8,8 Prozent und hat sich damit um 0,1 Prozent verbessert. Im Vorjahr lag sie bei 8,6 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Dezember 15.707 Personen. Das sind 46 Personen oder 0,3 Prozent mehr als im November und 1.785 Personen oder 12,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.048 Arbeitslose. Das sind 340 Personen oder 0,9 Prozent weniger als im November und 482 Personen oder 1,2 Prozent mehr als im Dezember 2023.
Geflüchtete aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Dezember sind 5.477 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 32 weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Dezember in beiden Rechtskreisen 2.387 Personen, 60 weniger als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.755 Arbeitslosen suchten im Dezember 12.072 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Dezember insgesamt 67.1301. Sie lag damit um 129 Personen oder 0,2 Prozent höher als im November. Gegenüber Dezember 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 716 Personen oder 1,1 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Dezember bei 10,6 Prozent, genauso wie im November. Vor einem Jahr hat sie 10,7 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,6 Prozent, gegenüber 82,2 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 79,0 Prozent.
Beschäftigung
Im Dezember mussten sich 3.380 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 156 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Vormonat und 122 Personen oder 3,7 Prozent mehr als im Dezember 2023.
Im aktuellen Monat konnten 2.460 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 445 Personen oder 15,3 Prozent weniger als im November und 57 Personen oder 2,3 Prozent weniger als im Dezember 2023.
Ende Juni 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 627.208. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 13.608 oder 2,2%, nach +14.224 oder +2,3% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+5.163 oder +5,9%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.081 oder –7,7%).
Die Arbeitgeber meldeten im Dezember 1.296 neue Arbeitsstellen. Das sind 34 weniger als im November (-2,6 Prozent) und 70 weniger als im Vorjahr (-5,1 Prozent).
Aktuell befinden sich damit 6.144 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (787 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (626); Unternehmensorganisation und -strategie (291); Büro und Sekretariat (223); Informatik (173); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (162); Energietechnik (161); Objekt-, Personen-, Brandschutz und Arbeitssicherheit (157); Rechnungswesen/Controlling (149); Erziehung/Sozialarbeit (146); Maschinenbau- und Betriebstechnik (136); Gastronomie (134); Gesundheits- und Krankenpflege (130).
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.
1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)