Anstieg der Arbeitslosigkeit in Köln höher als im Januar üblich

57.178 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 
2.423 Arbeitslose mehr als im Dezember, 2.119 mehr als vor einem Jahr; 
Quote steigt auf 9,2 Prozent; 
„IM Fokus“: Neue Veranstaltungsreihe für Unternehmen startet am 26. Februar 2025 mit Infos zu „Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen“
 

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 5

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist typisch für diese Jahreszeit. Kündigungstermine zum Jahresende, das Auslaufen befristeter Verträge und das abgeschlossene Weihnachtsgeschäft lassen die Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn regelmäßig ansteigen. In diesem Jahr fällt der Anstieg jedoch etwas höher als erwartet aus, hierzu tragen stärker als sonst die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen bei“, beschreibt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die Situation auf dem Kölner Arbeitsmarkt. „Wir beraten die Menschen, die arbeitslos werden und machen Qualifizierungsangebote. Denn Fakt ist: Der Arbeitsmarkt befindet sich in der Transformation, Fachkräfte werden nach wie vor gebraucht. Und je besser das Qualifizierungsniveau, desto einfacher wird es, einen neuen Job zu finden – oder ihn gar nicht erst zu verlieren“, so Klapper. 

In 2025 etabliert die Arbeitsagentur eine neue Info-Reihe für Unternehmen. Im monatlichen Update „Im Fokus“ erhalten Personalentscheider Antworten auf alle Fragen rund um den Arbeitsmarkt. Am 26.02.2025 informiert der Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter über berufliche Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung in der Veranstaltung: „Inklusion - KEIN Buch mit 7 Siegeln“. Weitere Infos und kostenlose Anmeldung unter https://eveeno.com/im-fokus-inklusion

Zukünftige Berufseinsteiger und deren Erziehungsberechtigte lädt die Arbeitsagentur vom 10. bis 20. Februar zu digitalen Elternabenden ein. Über 80 Großunternehmen, Verbände und Institutionen informieren über Ausbildungen und duale Studiengänge. Alle Infos und Termine unter: Digitale Elternabende.  Eine Anmeldung und Registrierung für die Teilnehmenden ist nicht erforderlich.

Persönliche Termine in der Kölner Arbeitsagentur zur Berufsberatung oder auch zur Arbeitslosmeldung können jederzeit online gebucht werden unter Terminvereinbarung. Termine für die nächsten zwei Wochen sind freigeschaltet.

Der Arbeitsmarkt im Januar

Im Januar steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 2.423 Personen oder 4,4 Prozent auf 57.178. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 2.119 Personen oder 3,8 Prozent.

Die Arbeitslosenquote liegt im Januar bei 9,2 Prozent. Im Vormonat lag die Quote bei 8,8 Prozent, im Vorjahresmonat bei 9,0 Prozent. 

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Januar 17.596 Personen. Das sind 1.889 Personen oder 12,0 Prozent mehr als im Dezember und 2.348 Personen oder 15,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.582 Arbeitslose. Das sind 534 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im Januar und 229 Personen oder 0,6 Prozent weniger als im Januar 2024.

Geflüchtete aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Januar sind 5.457 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 20 Personen weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Januar in beiden Rechtskreisen 2.425 Personen, 38 Personen mehr als im Vormonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gestiegen.

Neben den statistisch ausgewiesenen 57.178 Arbeitslosen suchten im Januar 11.309 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Januar insgesamt 68.802 1. Sie lag damit um 1.764 Personen oder 2,6 Prozent höher als im Dezember. Gegenüber Januar 2024 stieg die Unterbeschäftigung um 813 Personen oder 1,4 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Januar bei 10,9 Prozent, im Dezember hatte sie bei 10,6 Prozent gelegen. Vor einem Jahr hat sie 10,9 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 83,1 Prozent, gegenüber 81,7 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 81,0 Prozent.

Beschäftigung

Im Januar mussten sich 4.843 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 1.463 Personen oder 43,3 Prozent mehr als im Vormonat und 317 Personen oder 7,0 Prozent mehr als im Januar 2024. 

Im aktuellen Monat konnten 2.317 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 143 Personen oder 5,8 Prozent weniger als im Dezember und 138 Personen oder 4,5 Prozent weniger als im Januar 2024.

Ende Juni 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 627.208. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 13.608 oder 2,2 Prozent, nach +14.224 oder +2,3 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+5.163 oder +5,9 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.081 oder –7,7 Prozent).

Die Arbeitgeber meldeten im Januar 4.061 neue Arbeitsstellen. Das sind 2.765 mehr als im Dezember (+213,3 Prozent) und 2.342 mehr als im Vorjahr (+136,2 Prozent). Die erhöhte Stellenmeldung in diesem Monat ist auf einen statistischen Sondereffekt zurückzuführen. Ein bundesweit agierender Arbeitgeber hat zunächst alle offenen Stellen dem Betriebssitz der Personalverwaltung in Köln zugeordnet. Es handelt sich hier nicht zwingend um Stellen in Köln. Im Lauf der nächsten Wochen werden die Stellenmeldungen den tatsächlichen Arbeitsorten zugeordnet.

Aktuell befinden sich damit 5.525 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (578 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (530); Unternehmensorganisation und -strategie (284); Verkauf von Lebensmitteln (240); Büro und Sekretariat (204);  Energietechnik (184);   Rechnungswesen/Controlling (162); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (159);   Maschinenbau- und Betriebstechnik (156); Informatik (148); Objekt-, Personen-, Brandschutz und Arbeitssicherheit (147).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.


1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)