Zum Jahresende ist die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Korbach merklich gestiegen: In den beiden zugehörigen Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder waren insgesamt 8353 Arbeitslose gemeldet, 296 mehr als einen Monat zuvor, was einem Plus von 3,7 Prozent entspricht. Im Vergleich mit dem Dezember 2023 ergibt sich ein Zuwachs von 431 Personen (plus 5,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,2 Prozent gelegen.
Der neue Leiter der Korbacher Arbeitsagentur, Volker Breustedt, spricht angesichts der gestiegenen Arbeitslosenzahlen von einer saisonüblichen Entwicklung zu Beginn des Winters. „Ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte liegt im Rahmen. Die Auswirkungen der schwachen Konjunktur machen sich vielmehr insbesondere im Vergleich mit dem Dezember 2023 bemerkbar. Trotz eines Anstiegs der Arbeitslosenzahlen ist aber Bewegung im Markt.“
So haben sich zwar im Dezember 2095 Menschen neu arbeitslos gemeldet, die vorher erwerbstätig, in Ausbildung oder Teilnehmende an einer Maßnahme waren. Aber gleichzeitig haben 1796 Personen die Arbeitslosigkeit wieder verlassen. Breustedt: „Der Arbeitsmarkt mit mehr als 2300 offenen Stellen im Agenturbezirk ist also weiter aufnahmefähig. Gerade Fachkräfte werden – je nach Branche - zum Teil händeringend gesucht, aktuell insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheitsbereich und im Handel.“ So stieg denn auch Zahl der Menschen, die Arbeit gefunden haben, im Monat Dezember gegenüber dem Vorjahr mit 479 um 13,2 Prozent.
Bei allen Personengruppen ist die Arbeitslosigkeit im Dezember gestiegen. Den prozentual stärksten Zuwachs gibt es bei den Jüngeren unter 25 Jahren (plus 52 Personen, plus 5,6 Prozent) und den Ausländern (plus 145, plus 4,9 Prozent). Bei den Frauen sind es 134 Personen (plus 3,8 Prozent), bei den Männern 162 (plus 3,6 Prozent) und bei den Älteren ab 50 Jahren 61 (plus 2,1 Prozent).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Dezember um 25 auf 2187 gestiegen (plus 1,2 Prozent). Innerhalb eines Jahres ergibt sich ein Plus von 200 Langzeitarbeitslosen (plus 10,1 Prozent).
Im Vergleich der beiden Rechtskreise zeigt sich bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) ein stärkerer Anstieg. Dort waren im Dezember 3401 Arbeitslose gemeldet, 152 mehr als im November (plus 4,7 Prozent). Bei den beiden Jobcentern im Agenturbezirk (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II) waren 4952 Menschen ohne Arbeit registriert, 144 mehr als im Vormonat (plus 3,0 Prozent).
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Dezember um 121 auf 2335 gesunken (minus 4,9 Prozent), liegt aber weiter mit 681 Stellen über dem Wert im Dezember 2023 (plus 41,2 Prozent). Gesucht wird insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheitsbereich und im Handel.
Im Agenturbezirk haben 9 Betriebe vom 1. bis 26. Dezember neu Kurzarbeit angezeigt, von der bis zu 215 Personen betroffen sein können. Vor einem Jahr waren es noch 15 Betriebe mit insgesamt bis zu 320 Beschäftigten.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Dezember 4015 Menschen arbeitslos gemeldet, 137 mehr als im November (plus 3,5 Prozent) und 277 mehr als vor einem Jahr (plus 7,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent, vor einem Jahr hatte sie bei 4,3 Prozent gelegen. Der Bestand an offenen Stellen hat sich seit November um 106 auf 1266 verringert, das sind 554 mehr als vor einem Jahr.
Korbach mit Bad Wildungen. 1775 Personen ohne Arbeit waren im Dezember in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 104 mehr als im November (plus 6,2 Prozent) und 28 mehr als vor einem Jahr (plus 1,6 Prozent). Die Quote liegt bei 4,2 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und auf dem gleichen Stand wie vor einem Jahr.
Geschäftsstelle Frankenberg. 1410 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 37 mehr als im November (plus 2,7 Prozent) und 256 mehr als im Dezember des Vorjahres (plus 22,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent, das sind 0,9 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2023.
Geschäftsstelle Bad Arolsen: 830 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 4 weniger als im November (minus 0,5 Prozent) und 7 weniger als vor einem Jahr (minus 0,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert gegenüber November bei 4,7 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 4,8 Prozent betragen.
Landkreis Schwalm-Eder. 4338 Arbeitslose waren im Dezember im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 159 mehr als im November (plus 3,8 Prozent) und 154 mehr als im Vorjahresmonat (plus 3,7 Prozent). Die Quote liegt bei 4,3 Prozent und damit jeweils um 0,1 Prozentpunkt höher als im November und im Dezember 2023. 1069 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 15 weniger als im November und 127 mehr als im Dezember des Vorjahres.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1994 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst, ein Plus von 60 gegenüber November (plus 3,1 Prozent) und von 9 gegenüber dem Vorjahr (plus 0,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt von 4,1 auf 4,2 Prozent, den gleichen Wert wie vor einem Jahr.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Dezember 1193 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 16 mehr als im November (plus 1,4 Prozent) und 63 mehr im Jahresvergleich (plus 5,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 4,6 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1151 Menschen auf Jobsuche zeigt die Dezember-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 83 mehr als im November (plus 7,8 Prozent) und 82 mehr als im Dezember des Vorjahres (plus 7,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent, im November und vor einem Jahr hatte sie 4,0 Prozent betragen.