Frostige Zeiten am Arbeitsmarkt

 

•          Zahl der Arbeitslosen steigt saisonbedingt an

•          Arbeitslosigkeit ist höher als im Vorjahr

•          Arbeitskräftenachfrage weiter auf hohem Niveau

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 3

Die Zahl der Arbeitslosen ist von Dezember auf Januar um 1.477 auf 10.819 Personen angestiegen. „Aufgrund der Witterung haben Betriebe in witterungsabhängigen Branchen die Arbeit eingestellt und ihre Mitarbeitenden entlassen. Dieser Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisonüblich und wird sich nach der Winterpause auch wieder abschwächen. Neben diesem jahreszeitlich bedingten Anstieg hat die Zahl der Arbeitslosen auch im Vorjahresvergleich um fast 800 Personen zugenommen. Erfreulicherweise ist die Arbeitskräftenachfrage mit knapp 5.200 offenen Stellen nach wie vor sehr hoch und der Arbeitsmarkt ist weiter sehr aufnahmefähig“, sagt Johann Beck, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen. Der Arbeitsmarkt in der Region ist im Wandel. „Hier gibt es zwei gegenläufige Entwicklungen. Einerseits ist ein stetiger Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, insbesondere durch Beschäftigung ausländischer Bürger, zu verzeichnen, andererseits steigt die Arbeitslosigkeit, aufgrund der schwächelnden Konjunktur und auch durch die Zuwanderung“.

 

Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar vier Prozent (Vormonat 3,4 Prozent). Vor einem Jahr hat sie 3,7 Prozent betragen. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vorjahresvergleich um 799 Personen auf 10.819 gestiegen, davon waren 744 Ausländer. Im Januar 2024 waren 951 Ukrainer von Arbeitslosigkeit betroffen,  66 mehr als im Vorjahresmonat.

Rechnet man die Menschen mit ein, die beispielsweise an einer Umschulung teilnehmen und allein deswegen nicht aktiv nach einer Arbeit suchen, waren im Januar 13.360 Menschen in der sogenannten Unterbeschäftigung. Das waren 1.434 mehr als im Dezember 2023 und 811 mehr als im Januar letzten Jahres.

 

Arbeitskräftenachfrage

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im Januar 5.164 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Dezember ist das ein Plus von 29 oder 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 77 Stellen mehr (+1,5 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Januar 586 neue Arbeitsstellen, das waren 144 oder 20 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bei den medizinischen Gesundheitsberufen und den fertigungstechnischen Berufen stehen die Chancen eine neue Arbeitsstelle zu finden sehr gut. Hier gibt es deutlich mehr Stellen als Arbeitslose, sodass rein rechnerisch für eine offene Stelle  0,8 Arbeitsloser zur Verfügung steht. Bei den Reinigungs- und Sicherheitsberufen jedoch kommen rund neun Arbeitslose auf eine offene Stelle.

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen auf 190.260. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 1.292 oder 0,7 Prozent, nach +2.344 oder +1,3 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (+1.041 oder +2,3 Prozent);

am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–778 oder –8,9 Prozent). Insbesondere die Beschäftigung von Menschen mit ausländischen Wurzeln, Älterer und die Teilzeitbeschäftigter nahm zu. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer um 1.567 auf 33.958 angestiegen, während diese bei Deutschen um 275 bzw. 0,2 Prozent zurückgegangen ist. Bei den Älteren (55 bis Regelaltersrente) war ein Anstieg von 3,8 Prozent und bei den Teilzeitbeschäftigten von 3,5 Prozent zu verzeichnen.

                                                                                

Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten

Stadt Landshut

Im Januar 2023 waren 2.503 Landshuter über die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Landshut Stadt auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 228 Personen mehr als im Dezember und 278 mehr als im Vorjahresmonat. In der Stadt Landshut errechnete sich im Januar 2023 eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent. Sie ist damit um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar des Vorjahres betrug sie 5,3 Prozent.

Landkreis Landshut

3.241 Menschen und damit 515 mehr als im Dezember waren im Januar auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Im Januar 2023 waren 253 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut betrug im Januar 2024 3,4 Prozent. Sie ist damit 0,6 Prozentpunkte höher als im Dezember. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,1 Prozent.

Landkreis Rottal-Inn

Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Dezember 2023 auf Januar 2024 um 479 gestiegen. Insgesamt waren im Januar 2023 2.910 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 165 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 4,2 Prozent um 0,7 Prozentpunkte höher als im Dezember 2023. Im Vorjahresmonat betrug sie vier Prozent.

Landkreis Dingolfing-Landau

Im Januar 2024 waren 2.165 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 255 mehr als im Dezember und 103 mehr als im Januar 2023. Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote im Januar 2024 um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent angestiegen. Sie ist damit so hoch wie im Vorjahresmonat.