Die aktuellen Zahlen zum jährlichen Weltfrauentag am 8. März zeigen:
Insgesamt (sozialversichungspflichtig und geringfügig) waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen (Stand: 30.Juni.2024) knapp 115.000 Frauen und gut 127.000 Männer beschäftigt.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen hat einen neuen Höchststand erreicht. Zum Stichtag 30. Juni 2024 waren 84.600 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 921 mehr als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Beschäftigung bei Frauen um gut ein Prozent, während sie bei den Männern um ein halbes Prozent auf gut 106.000 zurückgegangen ist.
Während gut 47 Prozent der Frauen in Vollzeit arbeiten, tun dies über 90 Prozent der beschäftigten Männer. Demgegenüber arbeiten knapp 53 Prozent der Frauen, aber nur knapp 10 Prozent der Männer in Teilzeit. Deutlich ist auch der Unterschied der Menschen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt sind – hier stehen knapp 14 Prozent Frauen rund sieben Prozent Männern gegenüber.
„Wir stehen vor der großen Herausforderung des demografisch bedingten Rückgangs an Arbeitskräften. Ein großes Potenzial liegt in der Erhöhung des Arbeitszeitvolumens von Frauen. Wir unterstützen Frauen durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote, eine existenzsichernde Beschäftigung zu finden, ihre Erwerbsbeteiligung auszuweiten und damit auch ihre Altersvorsorge auszubauen. Auch stehen wir beim Wiedereinstieg nach einer Familienphase beratend zur Seite.“, so Robert Maier, Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Der überwiegende Teil der Frauen arbeiten als Fachkräfte (61,1 Prozent), Spezialisten (9,6 Prozent), Experten (8,2 Prozent) und nur 21,1 Prozent als Helfer. Allerdings ist festzustellen, dass Frauen öfter als Männer (17 Prozent) im Helferbereich beschäftigt sind.
Das zeigt sich auch im Verdienst. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten in Bayern zuletzt durchschnittlich knapp 3.600€, während Männer im Durchschnitt 4.145€ verdienten. Der Anteil der Frauen, die über 6.000€ verdienten, lag bei knapp 13 Prozent, der Anteil der Männer lag mit 24 Prozent fast doppelt so hoch.
Demgegenüber ist der Anteil der Frauen, die unter 2.000€ verdienten, mit 7,5 Prozent dreimal so hoch wie der Anteil der Männer mit 2,5 Prozent.
Das Beschäftigungsplus der Frauen entfällt ausschließlich auf Teilzeitbeschäftigte, deren Zahl im Vorjahresvergleich um rund 1.200 stieg. Die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Männer ist im Vergleich zum Vorjahr aber ebenfalls gestiegen und der Zuwachs fällt mit 6,8 Prozent sogar stärker aus als bei den Frauen (+2,7 Prozent).
Somit steigt die Inanspruchnahme von Teilzeitmodellen bei beiden Geschlechtern.
Auch wenn beide Geschlechter mehr in Teilzeit arbeiten, deutet der deutlich höhere Anteil der Teilzeitbeschäftigung bei Frauen auf weiterhin bestehende strukturelle Hürden hin. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2023 in einer Studie feststellte, würde ein Teil der Frauen gerne mehr Stunden arbeiten, sieht sich aber Herausforderungen gegenübergestellt, wie unzureichenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder Arbeitszeitmodellen, die gewünschte Lage und Verteilung der Arbeitszeit nicht ermöglichen. Frauen stehen deutlich häufiger als Männer vor der Herausforderung, neben der Arbeitssuche allein für die Erziehung eines oder mehrerer Kinder verantwortlich zu sein. Unter den Arbeitslosen waren zuletzt gut 12 Prozent weibliche Alleinerziehende, aber weniger als ein Prozent männliche.
Noch immer sind Frauen am Arbeitsmarkt mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert – von eingeschränkten Betreuungsmöglichkeiten bis hin zu tradierten Rollenbildern.
Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt Frauen mit gezielter Beratung und Qualifizierungsangeboten. Weitere Informationen finden Interessierte unter: https://www.arbeitsagentur.de/chancengleichheit-frauen-maenner