Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Limburg-Wetzlar: April bringt viel Bewegung, aber keine Trendwende

• Arbeitslosenquote sinkt im April um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent 
• LDK: 229 Arbeitslose weniger als im Vormonat, 73 mehr als vor einem Jahr
• LM-WEL: 195 Arbeitslose weniger als im März und 346 mehr als im Vorjahr
• Personalnachfrage weiterhin unterdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren

 

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 90

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar waren im April 2025 insgesamt 13.643 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Quote von 5,8 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen. Im März 2025 wurden 14.067 Arbeitslose vermeldet - die Quote lag bei 6,0 Prozent. Vor einem Jahr waren 13.224 Menschen im Bezirk ohne Beschäftigung - die Arbeitslosenquote betrug seinerzeit 5,7 Prozent. Von den insgesamt 13.643 arbeitslosen Personen waren 4.366 bei den Arbeitsagenturen in Limburg, Wetzlar und Dillenburg gemeldet. 3.325 Arbeitslose wurden beim Jobcenter Limburg-Weilburg gezählt. 5.952 Arbeitslose meldete das Kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises.

 „Der April zeigt gut, dass auch hinter scheinbar kleinen Veränderungen am Arbeitsmarkt – wie dem Rückgang der Arbeitslosigkeit um nur 0,2 Prozentpunkte – viel Bewegung steckt“, erklärte Petra Kern, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Allein im April meldeten sich im Bezirk Limburg-Wetzlar 2.462 Menschen neu arbeitslos, während sich gleichzeitig 2.881 Personen wieder aus der Arbeitslosigkeit abmeldeten. Positiv sei, dass sich im Vergleich zum April 2024 weniger Menschen nach einer vorherigen Beschäftigung arbeitslos meldeten (minus 25), während mehr Arbeitslose eine neue Arbeit aufnahmen (plus 94). Trotzdem sei die Zahl der offenen Stellen, die Betriebe der Arbeitsagentur melden, weiterhin deutlich niedriger als in den vergangenen Jahren, so Kern. Damit sich die Arbeitslosigkeit merklich verringere, müssten deutlich mehr neue Jobs angeboten werden. Zum Vergleich: In den ersten vier Monaten 2018, einem Boomjahr, wurden der Agentur und Jobcentern 4.216 Stellen zur Besetzung gemeldet – in diesem Jahr waren es im selben Zeitraum bislang nur 1.855.

Auf dem Ausbildungsmarkt ist zum aktuellen Zeitpunkt noch viel Bewegung. „Trotzdem stellen wir fest, dass das Meldeverhalten von Betrieben im Bezirk leider deutlich rückläufig ist. In beiden Landkreisen wurden über 490 betriebliche Ausbildungsplätze weniger gemeldet. Das ist vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und den zu erwartenden Altersabgängen kein guter Befund“ so Kern. Die Agenturleiterin appelliert an die heimischen Betriebe, ihre Ausbildungsstellen bei der Agentur zu melden. Um möglichst frühzeitig gut geeignete Bewerberinnen und Bewerber für das kommende Ausbildungsjahr zu gewinnen, nimmt die Arbeitsagentur bereits jetzt Ausbildungsstellenmeldungen für das nächste Ausbildungsjahr entgegen. „Attraktive Angebote halten junge Menschen in unserer Region, das ist wichtig.“

Kreis Limburg-Weilburg:

Die Arbeitslosenquote lag im April im Kreis Limburg-Weilburg bei 5,5 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Im April 2024 betrug die Quote 5,1 Prozent. In absoluten Zahlen: 5.216 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 195 weniger als im März (-3,6 Prozent) und 346 mehr als vor einem Jahr (+7,1 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Limburg-Weilburg 5,2 Prozent, 4.951 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos. Im aktuellen Monat wurden 36,3 Prozent (1.891 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 197 Personen (-9,4 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahr um 184 Arbeitslose (+10,8 Prozent) gestiegen. 63,7 Prozent (3.325 Personen) aller Arbeitslosen waren im April beim Jobcenter Limburg-Weilburg gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Anstieg um 2 Arbeitslose (+0,1 Prozent). Gegenüber April 2024 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 5,1 Prozent (+162 Personen) erhöht. Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2024 waren bei der Arbeitsagentur 1.835 Arbeitslose und beim Jobcenter 3.116 Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der arbeitslosen Männer sank gegenüber dem Vormonat um 142 auf 2.969 Arbeitslose (-4,6 Prozent). Bei den Frauen reduzierte sich die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 53 auf 2.247 Erwerbslose (-2,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 293 Arbeitslose (+10,9 Prozent) und bei den Frauen um 53 Arbeitslose (+2,4 Prozent) zu. 2024 waren jahresdurchschnittlich 2.748 Männer und 2.203 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im April um 5,6 Prozent oder 31 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 524 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 89 mehr, als vor einem Jahr (+20,5 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 477 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den älteren Arbeitslosen (50+) hat sich die Zahl im aktuellen Monat um 72 Betroffene auf 1.673 Arbeitslose vermindert (-4,1 Prozent). Sie liegt damit um 100 Personen oder 6,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren bei der Limburger Arbeitsagentur und dem Jobcenter Limburg-Weilburg 1.595 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im Kreis Limburg-Weilburg im April bei 303 Personen und somit um 15 Personen oder 4,7 Prozent unter dem Vormonatswert. Gegenüber April 2024 war ein Rückgang um 7 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-2,3 Prozent). Im Jahr 2024 waren jahresdurchschnittlich 301 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. 

Im Berichtsmonat waren im Landkreis 2.158 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 156 arbeitslose Ausländer weniger als im März (-6,7 Prozent) sowie 121 mehr als vor einem Jahr (+5,9 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 2.081 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 1.531 Langzeitarbeitslose aus, 13 weniger als im Vormonat (-0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 164 Personen oder 12,0 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 1.370 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im April 2025 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen den Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter 201 Vermittlungsaufträge. Dies waren 4 Stellen mehr als im April 2024 (+ 2,0 Prozent). 2024 wurden insgesamt 2.789 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet.

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2024 bis April 2025 meldeten sich im Landkreis Limburg-Weilburg 1.060 Ausbildungs-suchende. Dies waren 105 oder 9,0 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 579 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 581). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 848 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 240 Stellen bzw. 22,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. 543 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende April 2024 waren noch 672 Ausbildungsstellen frei.


Lahn-Dill-Kreis:

Im Lahn-Dill-Kreis lag die Arbeitslosenquote im April 2025 bei 6,0 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Im April 2024 betrug die Quote 5,9 Prozent. In absoluten Zahlen: 8.427 Personen waren im letzten Monat als arbeitslos registriert. Das waren 229 weniger als im März (-2,6 Prozent) und 73 mehr als vor einem Jahr (+0,9 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Lahn-Dill-Kreis 6,0 Prozent, 8.302 Personen waren seinerzeit im Schnitt arbeitslos.

Im aktuellen Monat wurden 29,4 Prozent (2.475 Personen) der gemeldeten Arbeitslosen von der Agentur für Arbeit betreut. Somit ist die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III (Arbeitsagentur) innerhalb eines Monats um 188 Personen (-7,1 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahr um 88 Arbeitslose (+3,7 Prozent) gestiegen. 70,6 Prozent (5.952 Personen) aller Arbeitslosen waren im April 2025 beim kommunalen Jobcenter Lahn-Dill gemeldet. Das Jobcenter verzeichnet somit im Vormonatsvergleich einen Rückgang um 41 Arbeitslose (-0,7 Prozent). Gegenüber April 2024 hat sich die Arbeitslosigkeit hier um 15 Personen reduziert (-0,3 Prozent). Arbeitslose, die aufgrund einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut. Gleiches gilt für Erwerbslose, die kein Arbeitslosengeld beziehen, deren Lebensunterhalt jedoch anderweitig gesichert ist. Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, ist das Jobcenter zuständig. Im Schnitt des Jahres 2024 waren bei der Arbeitsagentur 2.433 Arbeitslose und beim Jobcenter 5.869 Arbeitslose gemeldet. 

Die Anzahl arbeitsloser Männer reduzierte sich im Lahn-Dill-Kreis gegenüber dem Vormonat um 168 Personen auf 4.653 Arbeitslose (-3,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Frauen sank im gleichen Zeitraum um 61 (-1,6 Prozent) auf 3.774 Betroffene. Im Vorjahresvergleich nahm die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 119 Arbeitslose (+3,5 Prozent) zu, bei den Frauen um 61 Arbeitslose (-1,6 Prozent) ab. 2024 waren jahresdurchschnittlich 4.504 Männer und 3.799 Frauen arbeitslos gemeldet. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im April um 7,2 Prozent oder 64 Arbeitslose gesunken. Aktuell sind 828 Arbeitslose jünger als 25 Jahre: 9 weniger, als vor einem Jahr (-1,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 846 unter 25jährige von Arbeitslosigkeit betroffen.

Bei den 50jährigen und älteren lag die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat bei 2.599 Personen und nahm damit im Vergleich zum Vormonat um 60 Personen (-2,3 Prozent) ab. Gegenüber April 2024 ist bei diesem Personenkreis ein Anstieg um 71 ältere Arbeitslosen (+2,8 Prozent) festzustellen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren bei den Arbeitsagenturen in Wetzlar und Dillenburg sowie beim kommunalen Jobcenter des Lahn-Dill 2.514 ältere Arbeitslose gemeldet. 

Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen lag im April im Lahn-Dill-Kreis bei 751 Personen und damit um 18 Betroffene oder 2,3 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Im Vergleich zum April 2024 war ein Rückgang um 12 arbeitslose Schwerbehinderte zu verzeichnen (-1,6 Prozent). Im Jahr 2024 waren jahresdurchschnittlich 756 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet.

Im Berichtsmonat waren im Lahn-Dill-Kreis 3.802 Ausländer als arbeitslos registriert. Dies waren 96 arbeitslose Ausländer weniger als im März (-2,5 Prozent) sowie 3 mehr als im April 2024 (+0,1 Prozent). Im Durchschnitt des Jahres 2024 waren 3.717 Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen.

Gegenwärtig weist die Statistik 3.751 Langzeitarbeitslose aus, 7 weniger als im Vormonat (-0,2 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 236 Personen oder 6,7 Prozent gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 3.474 Personen langzeitarbeitslos gemeldet.

Im April 2025 erteilten die Unternehmen und Verwaltungen 238 Vermittlungsaufträge. Dies waren 70 Stellen weniger als im April 2024 (-22,7 Prozent). 2024 wurden insgesamt 3.156 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2024 bis April 2025 meldeten sich im Lahn-Dill-Kreis 1.103 Ausbildungssuchende. Dies waren 104 oder 10,4 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 597 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 517). Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.601 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 237 Stellen bzw. 12,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. 999 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende April 2024 waren noch 1.019 Ausbildungsstellen frei.