Keine Überraschungen am Arbeitsmarkt - Jahreszeitlich üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

01.02.2024 | Presseinfo Nr. 47

Arbeitsmarkt im Landkreis Ludwigsburg
Keine Überraschungen am Arbeitsmarkt – Jahreszeitlich üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit – Quote bei 3,8 Prozent

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Im Landkreis Ludwigsburg stieg die Arbeitslosigkeit über den Jahreswechsel wie erwartet an. Bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg waren zum Stichtag insgesamt 11.743 Personen arbeitslos gemeldet, 448 oder 4,0 Prozent mehr als im Vormonat und 809 oder 7,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote im Januar lag bei 3,8 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Dezember und 0,3 Prozentpunkte gegenüber Januar des Vorjahres. In der Region Stuttgart mit den Agenturen Ludwigsburg, Göppingen, Waiblingen und Stuttgart lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 4,4 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent), in Baden-Württemberg bei 4,2 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent).

Auf dem Arbeitsmarkt gab es viel Bewegung. Im Januar meldeten sich 2.988 Personen (Vorjahr 2.747) neu oder erneut arbeitslos, davon 1.346 aus Erwerbstätigkeit, 41 oder 3,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig beendeten 2.540 Personen (Vorjahr 1.970) ihre Arbeitslosigkeit. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten 685 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 83 oder 13,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Mit dem Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente konnten die Arbeitsagentur und das Jobcenter für zahlreiche Personen im Landkreis Ludwigsburg Arbeitslosigkeit beenden oder verhindern. So befanden sich zum Stichtag im Januar 1.014 Personen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, 272 oder 36,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

„Die Arbeitslosigkeit ist über den Jahreswechsel in der üblichen Größenordnung angestiegen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich vor dem Hintergrund der anhaltenden konjunkturellen Schwäche und der strukturellen Veränderungen weiterhin bemerkenswert widerstandsfähig“, bewertet Martin Scheel, Leiter der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, die aktuelle Situation.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit Ludwigsburg, dem Bereich der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung nach dem dritten Sozialgesetzbuch (SGB III), waren im Januar 5.301 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 411 Personen oder 8,4 Prozent mehr als im Vormonat und 525 Personen oder 11 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die anteilige Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag die Quote bei 1,5 Prozent.

Beim kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg, dem Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II), waren im vergangenen Monat 6.442 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 37 Personen oder 0,6 Prozent zum Vormonat und um 284 Personen oder 4,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Die anteilige Arbeitslosenquote lag unverändert zum Vormonat bei 2,1 Prozent. (Vorjahr 2,0 Prozent).

Nachfrage nach Arbeitskräften
Im Stellen-Pool der Arbeitsagentur waren im Januar 3.714 sofort zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet. Das war gegenüber Dezember ein Rückgang von 100 oder 2,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat ein Minus von 601 Stellen oder 13,9 Prozent. Im Januar meldeten die Unternehmen insgesamt 696 neue Stellenangebote, 109 weniger als noch im Dezember und 82 mehr als im Januar 2023.

„Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich weiter abgeschwächt. Während Fachkräfte und Spezialisten über alle Bereiche hinweg weiterhin stark nachgefragt sind, haben sich die Beschäftigungschancen von Ungelernten und Geringqualifizierten merklich eingetrübt“, beschreibt Martin Scheel die Entwicklung. Allerdings, so Scheel weiter, sollten nicht nur gering qualifizierte Personen an Weiterbildung und Qualifizierung denken. Der Wandel in der Arbeits- und Berufswelt erfordert über alle Qualifikationsebenen hinweg eine Weiterentwicklung der eigenen beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen. Arbeitsagentur und Jobcenter könnten hierbei mit ihrer Arbeitsmarktexpertise sowie Beratung und Förderung unterstützen.