Arbeitsmarkt startet in den Frühling

•    Gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt: Osterferien nutzen und #AusbildungKlarmachen
•    Berufe beim Girls‘ und Boys‘ Day erkunden
 

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 26

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im März 2025 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und zum Vorjahr angestiegen. 
„Mit Blick auf das Ostergeschäft wurden insbesondere im Kreis Ostholstein bereits verstärkt Einstellungen vorgenommen. Trotz dieser Belebung hinterlassen die schwächelnde Konjunktur sowie Sondereffekte, wie der Ukraine-Krieg und die Fluchtmigration, auch bei uns Spuren und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr. Dieser fällt jedoch vergleichsweise moderat aus. Der Lübecker Arbeitsmarkt hat weniger Höhen und Tiefen als andere Arbeitsmärkte in Deutschland. Er entwickelt sich langsamer als anderenorts, aber die Beschäftigung steigt seit Jahren kontinuierlich. Es sind die vielen kleinen mittelständischen Unternehmen, die den Arbeitsmarkt prägen. Insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen kompensiert zurzeit die verhaltene Entwicklung in anderen Branchen“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck. 
„Die Chancen für Ausbildungsinteressierte sind zur Halbjahresbilanz sehr gut. Viele Bewerbungsverfahren gehen in den nächsten Wochen in die entscheidende Phase. Nutzen Sie die Osterferien und starten Sie jetzt Ihre Bewerbung! Die Berufsberatung unterstützt Sie dabei“, ergänzt der Agenturleiter. 
„Es ist nie zu früh, sich mit der Berufswahl zu befassen. Eine gute Gelegenheit bietet der Girls‘ und Boys‘ Day. Hier können Jugendliche geschlechterneutral über den Tellerrand schauen und Alternativen kennenlernen. Meldet Euch gleich im Radar unter www.girls-day.de oder www.boys-day.de an“, rät Dusch Jungen und Mädchen.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 16.204 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 456 Personen (2,7 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März 2024 gab es 751 (4,9 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen fiel um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat und stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 7,1 Prozent an. 


Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.475 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 868 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.799, das sind 375 (6,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 464 (8,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III‑Arbeitslosenquote betrug 2,6 Prozent. 

Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.405 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 81 (0,8 Prozent) gegenüber Februar 2025. Im Vergleich zum März 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 287 (2,8 Prozent) an. Die anteilige SGB II‑Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent.
 

Stellenangebote
Im März 2025 wurden 736 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 9 (1,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 99 (15,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 3.509 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht, drei Viertel davon sind für Fachkräfte und Expert*innen gemeldet. Das waren 215 (6,5 Prozent) mehr als im Februar 2025 und 590 (14,4 Prozent) weniger als im März 2024. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht. 
 

Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 19.882 Personen befanden sich im März 2025 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 47 Personen (0,2 Prozent) gefallen.
 

Beschäftigung
Trotz der schwachen Konjunktur blieb die Beschäftigung stabil. Arbeitskräfte werden gehalten, weil sie schwer wiederzubekommen sind. Der aktuelle Wert von Ende September 2024 zeigt im Agenturbezirk Lübeck einen kontinuierlichen Anstieg der Beschäftigung. Zwischen Lübeck und Fehmarn waren 172.268 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 924 (0,5 Prozent) zum Vorjahr. Während insbesondere im Gesundheitswesen (+540), bei Heimen und im Sozialwesen (+394), in öffentlichen Verwaltungen (+347) und im verarbeitenden Gewerbe (+305) die Beschäftigung zunahm, ging sie im Gastgewerbe (-365), im Handel (-283) und bei der Arbeitnehmerüberlassung (-211) zurück.
107.389 (+900 oder 0,8 Prozent) Beschäftigte waren in der Hansestadt Lübeck und 64.879 (+24 oder 0,0 Prozent) im Kreis Ostholstein tätig.

Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosigkeit in allen Regionen des Agenturbezirkes zurück und stieg im Vergleich zum Vorjahr an. 
 

Hansestadt Lübeck
waren im März 2025 10.130 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ging um 133 (1,3 Prozent) Personen im Vergleich zum Vormonat zurück und stieg um 413 (4,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 461 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,5 Prozent an.


2.912 Arbeitslose und damit 97 (3,2 Prozent) weniger als im Vormonat und 211 (7,8 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen. 


Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im März 2025 7.215 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 36 (0,5 Prozent) weniger als im Februar 2025 und 202 (2,9 Prozent) mehr als im März 2024.


Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im März 2025 6.074 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ging um 323 (5,0 Prozent) Personen zum Vormonat zurück und stieg um 338 (5,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Aktuell sind 407 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat zurück und stieg um 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 5,6 Prozent an. 
2.884 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 278 (8,8 Prozent) weniger als im Februar 2025 und 253 (9,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im März 2025 3.190 Arbeitslose gemeldet, das waren 45 (1,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 85 (2,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 
 

Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im März 2025 11.439 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl sank um 153 (1,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat und stieg um 458 (4,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,7 Prozent (Vorjahr 7,5 Prozent). Es meldeten sich 2.109 Personen arbeitslos und 2.275 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 470 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.393 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
 

Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im März 2025 2.624 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 134 (4,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 107 (4,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent). Es meldeten sich 451 Personen arbeitslos und 588 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 137 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 560 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
 

Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im März 2025 2.141 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 169 (7,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 186 (9,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent). Es meldeten sich 379 Personen arbeitslos und 547 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 129 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 556 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 nahmen 1.641 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 236 weniger als im letzten Jahr. 1.030 (-35) Jugendliche suchten zum Halbjahr im März noch eine Stelle.


Von den Betrieben wurden 2.507 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 201 Stellen weniger als im Vorjahr. Davon waren im März 2025 noch 1.661 (-19) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit wie im Vorjahr 1,6 noch offene Ausbildungsstellen auf eine*n unversorgte*n Bewerber*in. 


Unter den Angeboten sind auch unbekanntere Berufe, wie Chemielaborjungwerker*in, Fachkraft Lebensmitteltechnik, Fachwirt*in Vertrieb im Einzelhandel, Kaufmann/-frau im Dialogmarketing, Oberflächenbeschichter*in, Orthopädieschuhmacher*in, Packmitteltechnolog*in, Rohrleitungsbauer*in, Technische*r Sysmtenplaner*in oder Sattler*in.


In der Hansestadt Lübeck wurden 1.460 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 149 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 962 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 184 weniger als im Vorjahr. Im März 2025 waren 620 Jugendliche noch auf der Suche und 966 Stellen nicht besetzt. Damit kommen wie im Vorjahr 1,6 Stellen auf eine*n Bewerber*in.
 

Im Kreis Ostholstein wurden 1.047 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 52 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 679 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 52 weniger als im Vorjahr. Im März 2025 waren 410 Jugendliche noch auf der Suche und 695 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,7 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,6).