Frühjahrsbelebung lässt Arbeitslosigkeit unter 16.000 sinken

•    Fachkräfte werden gesucht
•    Gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt 
•    Bei Messen und Veranstaltungen informieren und durchstarten!
 

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 39

Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im April 2025 im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen und zum Vorjahr angestiegen. 
„Die Frühjahrsbelebung hat sich auf dem Arbeitsmarkt fortgesetzt. Insbesondere in Ostholstein konnten erneut mehr Menschen die Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Mit den Abschlussprüfungen endet für viele junge Menschen in den nächsten Wochen ihre Ausbildungszeit. Wer vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden kann, sollte sich bei der Arbeitsagentur melden. Die Chancen mit Hilfe unserer Stellenvermittlung schnell eine Anschlussbeschäftigung zu finden, stehen für viele Fachkräfte sehr gut“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
„Auch auf dem Ausbildungsmarkt gibt es vielfältige Möglichkeiten. Rund 1.600 Stellen warten bei uns aktuell auf Ausbildungsinteressierte. Nutzen Sie die kommenden Wochen und kümmern Sie sich verstärkt um die Bewerbungen. Dabei lohnt sich auch ein Blick jenseits des bisherigen Wunschberufes. Anregungen können Sie zum Beispiel bei der Orientierungsschau Berufe am 14. und 15. Mai oder der Ausbildungsmesse im BiZ am 07. Mai zur Ausbildung beim Land und der Arbeitsagentur erhalten Werden Sie jetzt aktiv und machen Sie Ihre Zukunft klar! Wir unterstützen Sie dabei“, rät Dusch.
Einen Überblick zu diesen Veranstaltungen sowie zu Angeboten auch für Erwachsene hält die Internetseite www.arbeitsagentur.de/luebeck bereit.

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 15.565 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 639 Personen (3,9 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum April 2024 gab es 820 (5,6 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ging um 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat auf 6,9 Prozent zurück und stieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr an. 
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.434 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 870 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.309, das sind 490 (8,4 Prozent) weniger als im Vormonat und 730 (15,9 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,3 Prozent. 
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.256 Arbeitslose. Das ist ein Minus von 149 (1,4 Prozent) gegenüber Marz 2025. Im Vergleich zum April 2024 stieg die Arbeitslosigkeit um 90 (0,9 Prozent) an. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent.
Stellenangebote
Im April 2025 wurden 1.015 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 279 (37,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 425 (72,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 3.769 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht, mehr als drei Viertel davon sind für Fachkräfte und Expert*innen gemeldet. Das waren 260 (7,4 Prozent) mehr als im Marz 2025 und 265 (6,6 Prozent) weniger als im April 2024. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht. 
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 19.150 Personen befanden sich im April 2025 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 52 Personen (0,3 Prozent) gestiegen.

Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat ging die Arbeitslosigkeit außer in der Hansestadt Lübeck in allen Regionen zurück und stieg im Vergleich zum Vorjahr in allen Regionen an.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im April 2025 10.198 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 68 (0,7 Prozent) zum Vormonat und um 471 (4,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 8,6 Prozent an. 
2.981 Arbeitslose und damit 66 (2,3 Prozent) mehr als im Vormonat und 362 (13,8 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen. 
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) waren im April 2025 7.217 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 2 (0,0 Prozent) mehr als im Marz 2025 und 109 (1,5 Prozent) mehr als im April 2024. Aktuell sind 513 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im April 2025 5.367 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit fiel um 707 (11,6 Prozent) zum Vormonat und stieg um 349 (7,0 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote ging um 0,6 Prozentpunkte zum Vormonat auf 5,0 Prozent zurück und stieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr an. 
2.328 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 556 (19,3 Prozent) weniger als im Marz 2025 und 368 (18,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im April 2025 3.039 Arbeitslose gemeldet, das waren 151 (4,7 Prozent) weniger als im Vormonat und 19 (0,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Aktuell sind 357 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2025 11.491 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 52 (0,5 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 579 (5,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,8 Prozent (Vorjahr 7,4 Prozent). Es meldeten sich 2.216 Personen arbeitslos und 2.173 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 410 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.241 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2025 2.439 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 185 (7,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 116 (5,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,2 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent). Es meldeten sich 432 Personen arbeitslos und 615 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 527 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 969 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im April 2025 1.635 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl ging um 506 (23,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat zurück und stieg um 125 (8,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote betrug 5,0 Prozent (Vorjahr 4,7 Prozent). Es meldeten sich 311 Personen arbeitslos und 820 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 78 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 559 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.

Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 nahmen 1.808 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 213 weniger als im letzten Jahr und so viele wie vor zwei Jahren. 1.042 (-15) Jugendliche suchten im April noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 2.565 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 209 Stellen weniger als im Vorjahr. Davon waren im April 2025 noch 1.588 (-39) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit wie im Vorjahr 1,5 noch offene Ausbildungsstellen auf eine*n unversorgte*n Bewerber*in. 
In der Hansestadt Lübeck wurden 1.494 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 166 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.073 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 169 weniger als im Vorjahr. Im April 2025 waren 648 Jugendliche noch auf der Suche und 919 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,4 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,5).
Im Kreis Ostholstein wurden 1.071 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 43 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 735 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 44 weniger als im Vorjahr. Im April 2025 waren 394 Jugendliche noch auf der Suche und 669 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,7 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,6).
Gute Chancen gibt es zum Beispiel noch in Fertigungsberufen wie Elektroniker*in oder Mechatroniker*in, in Ernährungsberufen wie Bäcker*in/Konditor*in, Fleischer*in oder Koch/Köchin, im Hotel- und Gastgewerbe wie Fachkraft im Gastgewerbe, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Hotelfachmann/-frau oder Fachmann/-frau Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, in Dienstleistungsberufen wie Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Groß- und Außenhandel, Versicherungen und IT-System-Management, in Bauberufen wie Maurer*in, Tiefbaufacharbeiter*in, Straßenbauer*in oder Anlagenmechaniker*in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in Gesundheitsberufen wie Altenpfleger*in oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in.
„Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele andere interessante Berufe an die oft gar nicht gedacht wird, wie zum Beispiel Baustoffprüfer*in, Fachkraft Möbel-, Küchen-, und Umzugsservice, Kaufmann/-frau Digitalisierungsmanagement, Orthopädietechnik-Mechaniker*in, Segelmacher*in oder Süßwarentechnolog*in, um nur einige zu nennen. Nutzen Sie die vielfältigen Chancen auf unserem Ausbildungsmarkt und nehmen Sie gleich Kontakt zur Berufsberatung auf“, rät der Agenturchef. „Aber auch Unternehmen sollten flexibel sein und einen zweiten Blick wagen, um keinen Ausbildungsplatz unbesetzt zu lassen. Bei Bedarf können wir zum Beispiel mit der Assistierten Ausbildung - unserem kostenfreien Angebot an zusätzlichem Unterricht und sozialpädagogischer Begleitung - unterstützen. Gerne informieren wir Betriebe zu den Möglichkeiten“, bietet Dusch an.
Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unter der 
E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder 
ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.