Im Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck, der die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein umfasst, ist die Arbeitslosigkeit im August 2025 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr angestiegen.
„Wie erwartet ging während der Sommerferien und Haupturlaubszeit die Personalnachfrage zurück. Mit über 3.800 offenen Arbeitsstellen bleibt das Angebot dennoch auf einem hohen Niveau. Da immer mehr Unternehmen mit Fachkräfteengpässen zu kämpfen haben, nutzen sie viele Wege, um Personal zu finden und sind zunehmend offen für Quereinsteigende. Deshalb lohnt sich für Jobsuchende der Blick über den Tellerrand. Lernen Sie bei unserer Messe am 25. September interessante Alternativen kennen. Loten Sie direkt im Gespräch mit Unternehmen Ihre Chancen aus und starten Sie nach der Sommerpause durch“, lädt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, ein.
Das Angebot richtet sich an alle, die sich beruflich neuorientieren möchten – ob arbeitslos, arbeitsuchend, berufsrückkehrend, erwerbstätig, mit oder ohne Berufsabschluss.
„Für Jugendliche ist es noch nicht zu spät, in diesem Jahr in eine Ausbildung zu starten. Kurzentschlossene haben eine interessante Auswahl an Möglichkeiten. Ausbildungsverträge können auch nach dem Beginn des Ausbildungsjahres geschlossen werden. Werden Sie jetzt aktiv! Die Berufsberatung unterstützt Sie dabei. Und wer nächstes Jahr die Schule verlässt, sollte sich jetzt schon über die Vielfalt in unserer Region informieren und die Ausbildungsmessen in Lübeck und Ostholstein besuchen“, rät Dusch Jugendlichen.
Informationen zu den Veranstaltungen bietet die Seite www.arbeitsagentur.de/luebeck.
Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk
Insgesamt waren in Lübeck und Ostholstein 15.184 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 167 Personen (1,1 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum August 2024 gab es 360 (2,4 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat und stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr auf 6,6 Prozent an.
Seit dem 01. Juni 2022 übernehmen die Jobcenter die Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind. Damit werden ukrainische Geflüchtete auch in der Statistik zum Arbeitsmarkt erfasst. Dieser Wechsel ist möglich, nachdem die zuständigen Ausländerbehörden einen Aufenthaltstitel (nach § 24 Abs. 1 AufenthG) erteilt oder eine Fiktionsbescheinigung (nach § 81 Abs. 5 i.V.m. Abs. 3 AufenthG) ausgestellt haben. Aktuell sind in den Jobcentern Lübeck und Ostholstein 2.328 ukrainische Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter im Bestand, 923 davon sind arbeitslos gemeldet. Die anderen nehmen zum Beispiel an Sprach- und Integrationskursen sowie Weiterbildungen teil oder beziehen ergänzende Leistungen während sie Betreuungspflichten ausüben, eine Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Betreuung durch die Agentur für Arbeit) lag die Zahl der Arbeitslosen bei 5.077, das sind 80 (1,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 374 (8,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III Arbeitslosenquote betrug 2,2 Prozent.
Im Rechtskreis SGB II (Betreuung durch das Jobcenter) gab es 10.107 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 87 (0,9 Prozent) gegenüber Juli 2025. Im Vergleich zum August 2024 ging die Arbeitslosigkeit um 14 (0,1 Prozent) zurück. Die anteilige SGB II Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent.
Stellenangebote
Im August 2025 wurden 720 Stellen neu zur Besetzung angeboten, 247 (25,5 Prozent) weniger als im Vormonat und 135 (23,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei 3.834 Stellen werden noch Mitarbeitende gesucht. Das waren 20 (0,5 Prozent) mehr als im Juli 2025 und 14 (0,4 Prozent) mehr als im August 2024. Arbeitskräfte werden zum Beispiel im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen, Handel, Handwerk, verarbeitenden Gewerbe oder in der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Unterbeschäftigung
Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden unter dem Begriff der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das gesamte Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründende oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. Insgesamt 18.339 Personen befanden sich im August 2025 in Unterbeschäftigung. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist in den letzten zwölf Monaten um 496 Personen (2,6 Prozent) gefallen.
Arbeitsmarkt Regional
Im Vergleich zum Vormonat blieb die Arbeitslosigkeit in der Geschäftsstelle Oldenburg unverändert und stieg in den anderen Regionen an. Im Vergleich zum Vorjahr gab es in den Geschäftsstellen Eutin und Oldenburg sowie im Kreis Ostholstein einen Rückgang und in den anderen Regionen eine Zunahme.
Hansestadt Lübeck
In der Hansestadt Lübeck waren im August 2025 10.148 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 69 (0,7 Prozent) zum Vormonat und um 437 (4,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr an. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat und 0,3 Prozentpunkt zum Vorjahr auf 8,5 Prozent an.
2.901 Arbeitslose und damit 17 (0,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 212 (7,9 Prozent) mehr als im Vorjahr waren dem Rechtskreis des SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) zuzuordnen.
Beim Jobcenter Lübeck (Rechtskreis SGB II) stieg die Arbeitslosigkeit auf 7.247 Personen an, das waren 52 (0,7 Prozent) mehr als im Vormonat und 225 (3,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Aktuell sind 562 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Kreis Ostholstein
Im Kreis Ostholsein waren im August 2025 5.036 Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg um 98 (2,0 Prozent) zum Vormonat an und ging um 77 (1,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat auf 4,6 Prozent an und ging um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr zurück.
2.176 Arbeitslose wurden bei den Arbeitsagenturen in Ostholstein im Rechtskreis des SGB III betreut, 63 (3,0 Prozent) mehr als im Juli 2025 und 162 (8,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren im August 2025 2.860 Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet, das waren 35 (1,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 239 (7,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Aktuell sind 361 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung)
Im Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2025 11.468 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 120 (1,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat und um 502 (4,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert an. Die Arbeitslosenquote betrug 7,7 Prozent (Vorjahr 7,4 Prozent). Es meldeten sich 2.300 Personen arbeitslos und 2.157 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 498 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 2.269 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung)
Im Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2025 2.327 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl stieg um 47 (2,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat an und ging um 54 (2,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 5,0 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent). Es meldeten sich 486 Personen arbeitslos und 443 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 125 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 1.004 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung)
Im Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) der Agentur für Arbeit Lübeck waren im August 2025 1.389 Arbeitslose gemeldet. Ihre Zahl blieb unverändert zum Vormonat und ging um 88 (6,0 Prozent) gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Arbeitslosenquote betrug 4,3 Prozent (Vorjahr 4,5 Prozent). Es meldeten sich 336 Personen arbeitslos und 343 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 97 neue Stellen wurden im Laufe des Monats angeboten, so dass bei 561 Stellen noch Mitarbeitende gesucht werden.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2024 nahmen 2.223 Bewerber*innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. Das waren 297 weniger als im letzten Jahr. 567 (-52) Jugendliche suchten im August noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 2.767 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 217 Stellen weniger als im Vorjahr. Davon waren im August 2025 noch 981 (-104) zu besetzen. Rechnerisch kamen damit 1,7 noch offene Ausbildungsstellen auf eine*n unversorgte*n Bewerber*in (Vorjahr 1,8).
Top-10 der noch zu besetzenden Ausbildungsstellen:
• Verkäufer*in (83)
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (82)
• Elektroniker*in- Energie-/Gebäudetechnik (41)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (41)
• Medizinische*r Fachangestellte*r (33)
• Fachkraft - Lagerlogistik (28)
• Fleischer*in (27)
• Anlagenmechaniker*in - Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik (27)
• Fachverkäufer*in Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (25)
• Zahnmedizinische*r Fachangestellte*r (25)
In der Hansestadt Lübeck wurden 1.606 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 171 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 1.342 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 213 weniger als im Vorjahr. Im August 2025 waren 390 Jugendliche noch auf der Suche und 547 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 1,4 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 1,4).
Im Kreis Ostholstein wurden 1.161 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 46 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben 881 Bewerbende die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 84 weniger als im Vorjahr. Im August 2025 waren 177 Jugendliche noch auf der Suche und 434 Stellen nicht besetzt. Damit kommen derzeit 2,5 Stellen auf eine*n Bewerber*in (Vorjahr 2,6).
„Mit einer Berufsausbildung stehen einem alle Karrierewege von der Meisterfortbildung bis zur Selbständigkeit offen. Auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart im August und September eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten. Wer schnell und flexibel handelt, hat jetzt noch gute Chancen. Ein Plan B findet sich bestimmt auch für Jugendliche, bei denen es mit einem Studienplatz nicht geklappt hat. Wer noch auf der Suche ist, sollte sich mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Auch für 2026 liegen uns bereits Angebote vor. Informieren Sie sich bei Messen direkt über Berufe und die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe“, so Markus Dusch.
Gespräche mit der Berufsberatung können Jugendliche unter der
E-Mail luebeck.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder
ostholstein.berufsberatung@arbeitsagentur.de vereinbaren.