Das so genannte Berufsberatungsjahr beginnt statistisch am 1. Oktober und endet am 30. September des Folgejahres. Mit der aktuellen Statistikveröffentlichung legt die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, zu der auch die Arbeitsagenturen in Buchholz und Winsen gehören, die Bilanz für das beendete Jahr 2024/2025 vor.
Dieses Berufsberatungsjahr wies seit 2020 einen Höchststand an gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber auf. Insgesamt 1.438 angehende Berufsstarterinnen und Berufsstarter verzeichnete die Statistik und damit vier Jugendliche (0,3 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren in diesem Zeitraum nur 2022 weniger Ausbildungsstellen verzeichnet worden. Hiesige Betriebe meldeten 967 Ausbildungsstellen – ein Minus um 123 Stellen (11,3 Prozent). Mit Stand 30. September wurden im Landkreis Harburg 204 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber sowie 120 unbesetzte Ausbildungsstellen gezählt.
„Die verschiedenen Krisen der vergangenen Jahre und das gleichzeitig ausbleibende Wirtschaftswachstum lassen Betriebe in Punkto Ausbildung auf Sicht fahren. Einige konnten daher nicht oder nicht im gleichen Umfang wie in den vergangenen Jahren Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Dennoch bietet der hiesige Ausbildungsmarkt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die jedoch oftmals in einer besonderen Konkurrenz zu den Angeboten der Metropole Hamburg stehen“, erläutert Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Gleichwohl scheinen die Bewerberzahlen in Zeiten des demografischen Wandels eine andere Sprache zu sprechen, der Agenturchef erkennt in der Entwicklung einen wichtigen Punkt: Junge Menschen wenden sich öfter als in der Vergangenheit an die Berufsberatung. „Seit einigen Jahren haben unsere Berufsberatungskräfte ihre Arbeit an und in den Schulen deutlich ausgebaut. Unser Ziel ist es, dass Jugendliche ihre Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten rund um duale Ausbildung, aber auch (duales) Studium kennen, bewusste Entscheidungen treffen können und so möglichst nahtlos nach der Schule in ihr Berufsleben starten. Der nächste Schritt, also die Bewerbereigenschaft bei der Berufsberatung spiegelt sich dann zahlenmäßig wider“, so Rodewald.
Die Chancen, eine Ausbildung zu finden, werden erheblich davon beeinflusst, wie breit sich Jugendliche bei Wunschberuf und Alternativen aufstellen, welchen regionalen Radius sie für ihre Suche in Betracht ziehen und welches Engagement sie zeigen. „Praktika sind nicht selten der erste Schritt in Richtung Ausbildungsvertrag. Wer Unterstützung im Hinblick auf Pendeln oder Umzug zum Ausbildungsort benötigt, sollte sich an die Berufsberatung wenden“, so Rodewald. Mit Zuschüssen oder Berufsausbildungsbeihilfe können die Arbeitsagenturen eine wichtige Hilfe leisten.
Für die mit Stand September gut 200 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber haben Agentur für Arbeit gemeinsam mit den Kammern Angebote erarbeitet. Neben unbesetzten Ausbildungsstellen sind dies beispielsweise auch Einstiegsqualifizierungen, Berufsvorbereitende Maßnahmen oder Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen.
Jungen Menschen, die im kommenden Jahr die Schule verlassen werden, rät Sven Rodewald, die Berufsberatung zu nutzen und mit einem Gespräch nicht länger zu warten. Außerdem steigt am Sonnabend, 14. Februar, schon das nächste große Event rund um Ausbildung und Studium. Dann findet in der Empore Buchholz die von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Landkreis Harburg ausgerichtete Ausbildungs- und Studienbörse statt.
Kontakt für Jugendliche:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 00
Internet: www.arbeitsagentur.de/bildung
Kontakt für Unternehmen:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 20
Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen/unternehmen
Landkreis Harburg (Stand September)