Das so genannte Berufsberatungsjahr beginnt statistisch am 1. Oktober und endet am 30. September des Folgejahres. Mit der aktuellen Statistikveröffentlichung legt die Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, zu der auch die Arbeitsagentur in Lüneburg gehört, die Bilanz für das beendete Jahr 2024/2025 vor.
Dieses Berufsberatungsjahr wies nach 2024 den zweithöchsten Stand an gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber seit 2020 auf. Insgesamt 1.222 angehende Berufsstarterinnen und Berufsstarter verzeichnete die Statistik und damit 41 Jugendliche (3,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren in diesem Zeitraum nur im Jahr 2020 weniger Ausbildungsstellen verzeichnet worden. Hiesige Betriebe meldeten 1.065 Ausbildungsstellen – ein Minus um 48 Stellen (4,3 Prozent) zum Vorjahr. Mit Stand 30. September wurden in Hansestadt und Landkreis Lüneburg 161 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber sowie 66 unbesetzte Ausbildungsstellen gezählt.
„Die verschiedenen Krisen der vergangenen Jahre und das gleichzeitig ausbleibende Wirtschaftswachstum lassen Betriebe in Punkto Ausbildung auf Sicht fahren. Einige konnten daher nicht oder nicht im gleichen Umfang wie in den vergangenen Jahren Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Dennoch bietet der hiesige Ausbildungsmarkt eine Vielzahl von Möglichkeiten“, erläutert Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Auf Seiten der Bewerberzahlen zeigen sich die Auswirkungen des demografischen Wandels „Gleichwohl haben wir seit einigen Jahren unsere Beratungsarbeit an und in den Schulen deutlich ausgebaut. Unser Ziel ist es, dass Jugendliche ihre Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten rund um duale Ausbildung, aber auch (duales) Studium kennen, bewusste Entscheidungen treffen können und so möglichst nahtlos nach der Schule in ihr Berufsleben starten“, so Rodewald.
Die Chancen, eine Ausbildung zu finden, werden erheblich davon beeinflusst, wie breit sich Jugendliche bei Wunschberuf und Alternativen aufstellen, welchen regionalen Radius sie für ihre Suche in Betracht ziehen und welches Engagement sie zeigen. „Praktika sind nicht selten der erste Schritt in Richtung Ausbildungsvertrag. Wer Unterstützung im Hinblick auf Pendeln oder Umzug zum Ausbildungsort benötigt, sollte sich an die Berufsberatung wenden“, so Rodewald. Mit Zuschüssen oder Berufsausbildungsbeihilfe kann die Arbeitsagentur eine wichtige Hilfe leisten.
Für die mit Stand September gut 160 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber haben Agentur für Arbeit gemeinsam mit den Kammern Angebote erarbeitet. Neben unbesetzten Ausbildungsstellen sind dies beispielsweise auch Einstiegsqualifizierungen, Berufsvorbereitende Maßnahmen oder Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen.
Jungen Menschen, die im kommenden Jahr die Schule verlassen werden, rät Sven Rodewald, die Berufsberatung zu nutzen und mit einem Gespräch nicht länger zu warten. Außerdem steigt am Sonnabend, 24. Januar, schon das nächste große Event rund um Ausbildung und Studium. Dann findet in Arbeitsagentur, Theater und Haus der Kirche die von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Landkreis Lüneburg ausgerichtete Ausbildungs- und Studienbörse statt.
Kontakt für Jugendliche:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 00
Internet: www.arbeitsagentur.de/bildung
Kontakt für Unternehmen:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 20
Internet: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen/unternehmen
Landkreis Lüneburg (Stand September)