Der Job-Turbo für Geflüchtete – Chancen und Herausforderungen in Rheinhessen

02.04.2024 | Presseinfo Nr. 33

In einer gemeinsamen Erklärung haben Ende November Bundesminister Heil, die Bundesagentur für Arbeit, die Spitzenverbände der Wirtschaft, Gewerkschaften, Unternehmen und die kommunalen Spitzenverbände ihre Bereitschaft bekräftigt, den von der Bundesregierung gestarteten Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aktiv zu unterstützen. Dieser sieht vor, früh-zeitiger in den Arbeitsprozess einzuschreiten und dann berufsbegleitend die Sprachbildung fortzusetzen.

Auf lokaler Ebene sind dazu vielfältige Bemühungen erforderlich. Die Jobcenter in Rheinhessen beraten engmaschig und führen beispielsweise Veranstaltungsformate, wie Speed-Datings oder Bewerbertage durch, mit dem Ziel, Be-triebe und potentielle Arbeitnehmer unmittelbar zueinander zu bringen. Auch die Aufklärung von Unternehmen ist ein Bestandteil der Aktionen.

"Im Bereich der Agentur für Arbeit Mainz sind rund 1500 ukrainische Geflüchtete arbeitslos gemeldet und es gibt rund 2800 weitere arbeitslose Menschen mit einer Fluchtgeschichte" erläutert Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mainz." Ein Potenzial, das dem Arbeitsmarkt grundsätzlich, wenn auch mit durchaus unterschiedlichem Sprachvermögen, zur Verfügung steht. Damit das gelingt, müssen Wirtschaft, Sozialpartner und Geflüchtete aber an einem Strang ziehen. Wir brauchen also einerseits Unternehmen,
die dazu bereit sind, Geflüchtete auch bereits mit Grundkenntnissen in Deutsch einstellen. Und wir brauchen unsere Netzwerkpartner, die mit uns gemeinsam dafür werben, Praktika, Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen für diese Menschen anzubieten."

"Das Handwerk zeigt seit vielen Jahren, welche Integrationsbereitschaft von seinen Betrieben ausgeht", ergänzt Anja Obermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Rheinhessen. Gerade im Handwerk konnten viele geflüchtete Menschen in den letzten Jahren auch in Rheinhessen in Ausbildung und Beschäftigung integriert werden. Eine Notwendigkeit, die anlässlich der Fachkräftesituation für viele Betriebe aber auch unerlässlich ist. "Für eine wirkungsvolle Umsetzung des Jobturbos setzen wir z.B. auf begleitende Module
zur Qualifizierung und Spracherwerb sowie enge Begleitung und Unterstützung sowohl der Betriebe als auch der Migrantinnen und Migranten."

„Angesichts des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfs der Unternehmen geht der Job-Turbo in die richtige Richtung“, sagt Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen. „Durch eine zügige Arbeitsmarktintegration erhoffen wir uns einen zusätzlichen Motivations- und Aktivierungsschub. Schließlich
nimmt auch der Einsatz unserer Betriebe für die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Beschäftigung kontinuierlich zu. Das unterstützen wir unter anderem durch die Arbeit der rheinland-pfälzischen Welcome Center, den Runden Tisch, Internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter‘, durch Webinare
zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie durch Workshops mit dem Netzwerk ‚Unternehmen integrieren Flüchtlinge‘, von der Rekrutierung bis hin zur Prüfungsvorbereitung.“

In einer gemeinsamen Pressekonferenz am 27.März haben die Agentur für Arbeit sowie die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen und die Handwerkskammer Rheinhessen ihre vielfältigen Angebote und Erfahrungen skizziert.

Betriebe, die sich für die Einstellung geflüchteter Menschen interessieren, erhalten von den Ansprechpartnern der jeweiligen Organisationen jederzeit gerne weitere Auskünfte und Informationen:

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/mainz/jobturbo

https://www.hwk.de/migranten/

https://www.ihk.de/rheinhessen/aus-und-weiterbildung/ausbildungsberatung/fluechtlinge