Auch zum Jahresende spiegelt sich die konjunkturelle Schwächephase in den Zahlen des rheinhessischen Arbeitsmarktes. Dies zeigt sich durch die leicht gestiegene Zahl an Arbeitslosmeldungen und das Minus an Stellenmeldungen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 5,4%.
Im Dezember ist ein Anstieg der Zahlen durchaus eine saisonübliche Entwicklung; viele wetterabhängige Beschäftigungen sind hier beispielsweise betroffen. Daher mussten sich vor allem Männer bei den Dienststellen der Agentur in Rheinhessen arbeitslos melden. "Insgesamt sehen wir die erhöhten Zugänge aus der Erwerbstätigkeit und stellen gleichzeitig fest, dass sich die Chancen auf einen Sprung ins Berufsleben aufgrund der gesunkenen Stellenmeldungen verringern", so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. „Der Zugang an neuen Angeboten liegt auf dem niedrigsten Niveau eines Dezembers seit geraumer Zeit". Dennoch zeigen sich die Beschäftigungszahlen in Rheinhessen - gerade im Vergleich mit anderen rheinland-pfälzischen Regionen – noch recht robust.
Die Agenturchefin begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, aufgrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld für Unternehmen, die aktuell bereits von längerer Kurzarbeit betroffen sind, von zwölf auf bis zu 24 Monate zu erhöhen. Diese Regelung wird zum Jahresbeginn in Kraft treten und ist bis 31. Dezember 2025 gültig. "Wir hoffen, dass diese Option für die betroffenen Betriebe eine Basis der Konsolidierung bietet und damit Insolvenzen oder Betriebsschließungen vorgebeugt werden kann", so Strack.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im Dezember waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.134 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 118 mehr als im November und 703 oder 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.131 Personen,148 Personen mehr als im Vormonat und 573 Personen mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 12.951 Arbeitslose registriert, das sind 9 Personen weniger als im Vormonat, aber 466 Personen mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug unverändert 5,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,2 Prozent.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.107 Stellen wurden im Dezember neu gemeldet,142 weniger als im Vormonat und 394 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und der öffentlichen Verwaltung. Aktuell befanden sich damit 5.722 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur und damit 635 weniger als im Vorjahresdezember.
In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 46 (entspricht 0,2 Prozent) auf insgesamt 19.203. 26.522 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 105 Personen mehr (0,4 Prozent) als vor einem Jahr.
Auf den regionalen Arbeitsmärkten in Rheinhessen kam es zu ähnlichen Entwicklungen. Die Arbeitslosenquoten veränderten sich wie folgt: Im Gesamtbezirk und in der Stadt Mainz beide gleichbleibend bei 5,4 Prozent, in der Stadt Worms von 8,0 auf 8,3 Prozent, im Landkreis Alzey-Worms von 4,2 auf 4,3 Prozent und im Landkreis Mainz-Bingen von 5,1 auf 5 Prozent.