Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar stärker als in den Vorjahren

Viele Betriebe melden weniger offene Stellen

03.02.2025 | Presseinfo Nr. 10

Im Januar hat die registrierte Arbeitslosigkeit in Rheinhessen erneut zugenommen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist jahreszeitlich bedingt durch das Auslaufen von befristeten Verträgen sowie durch die typische Winterarbeitslosigkeit in den Außenberufen üblich. Der Anstieg fiel dabei in diesem Jahr jedoch deutlich höher aus als in den Vorjahren. Der Bestand an Arbeitslosen weist damit den höchsten Wert des Monats Januar seit geraumer Zeit auf. Dies betrifft nahezu alle Personengruppen. Besonders deutlich ausgeprägt ist der Anstieg allerdings bei jüngeren und bei älteren Arbeitskräften sowie bei den Ausländerinnen und Ausländern. „In den Zahlen spiegeln sich immer deutlicher die Auswirkungen der anhaltend schwachen Konjunktur“, so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. „Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit haben gegenüber dem Vormonat um über 40 Prozent zugenommen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die aus der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt zurückfinden, ebenso wie die Zahl der gemeldeten Stellenangebote seit Monaten rückläufig.“ Weniger Stellen meldeten vor allem das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe. Die Arbeitsagentur weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass saisonal oder konjunkturell bedingte Schwächephasen in einem Unternehmen nicht zwingend Entlassungen nach sich ziehen müssen. Vielmehr biete das Kurzarbeitergeld eine gute Möglichkeit, diese Phasen zu überbrücken. „Dadurch können bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb gehalten werden“, erklärt Strack. „Sind sie einmal gekündigt, findet man angesichts der nach wie vor angespannten Fachkräftesituation unter Umständen nur schwer neues Personal.“

Fachkundige Beratung zum Kurzarbeitergeld erhalten Betriebe beim Arbeitgeberservice der Mainzer Arbeitsagentur. Auch zur Weiterbildung von Beschäftigten berät die Agentur regionale Betriebe. Gerade auftragsschwache Zeiten könnten gut für Qualifizierungsmodule genutzt werden, rät Strack. Denn der Umgang mit den Herausforderungen des digitalen Wandels und den damit einhergehenden tiefgreifenden Transformationen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft sei ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und für die Stärkung der regionalen Wirtschaft. Informationen zu Kurzarbeit und Weiterbildungsangeboten erhalten Interessierte unter der Hotline der Agentur für Arbeit 0800/4 5555 00.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick 
Im Januar waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 26.050 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 955 mehr als im Vormonat und 1.036 mehr als im Vorjahr. 21.358 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 1.276 Personen mehr (6 Prozent) als im Dezember und 1.494 Personen bzw. 8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.977 Personen. 846 Personen mehr als im Vormonat und 882 Personen mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 13.381 Arbeitslose registriert. 430 Personen mehr als im Vormonat und 612 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Jobcenter wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.023 Stellen wurden im Januar neu gemeldet; 84 weniger als im Vormonat und 82 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.456 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Bei den Jobcentern sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 10 auf insgesamt 19.296. 26.662 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 73 Personen weniger als vor einem Jahr.