Rheinhessischer Arbeitsmarkt im Mai 2025:

Kaum Bewegung – Ausbildungsmarkt bietet Chancen

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 38

Die schwächelnde Konjunktur wirkt sich weiterhin auf den Arbeitsmarkt in Rheinhessen aus. Auch im Mai blieb eine saisonale Belebung aus. Zwar sank die Arbeitslosigkeit leicht, doch der Rückgang fiel deutlich schwächer aus als in den Vorjahren. „Es haben zwar etwas weniger Menschen ihren Job verloren als im April“, erklärt Heike Strack, Leiterin der Agentur für Arbeit Mainz. „Auf der anderen Seite dauert es länger, nach Eintritt in die Arbeitslosigkeit wieder eine neue Beschäftigung zu finden.“ 

 

Weniger Stellenmeldungen – stagnierende Entwicklung

Ein deutlicher Hinweis auf die wirtschaftliche Zurückhaltung der Unternehmen: Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Mai 20 Prozent weniger offene Stellen gemeldet. Besonders betroffen sind u.a. das Verarbeitende Gewerbe sowie das Gastgewerbe. Etwas stabiler zeigen sich der Handel und das Gesundheitswesen.

 

Ausbildung bleibt Hoffnungsträger

Erfreulich ist die Lage für Bewerber um einen Ausbildungsplatz: Mit noch mehr als 1.700 unbesetzten Ausbildungsstellen in der Region bestehen nach wie vor sehr gute Einstiegschancen für junge Menschen. Gesucht wird branchenübergreifend in fast allen Bereichen.

„Für Unternehmen ist es gerade jetzt entscheidend, in Ausbildung zu investieren – denn gut qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel in die Zukunft“, betont Heike Strack. „Noch immer gibt es zahlreiche unbesetzte Ausbildungsstellen in der Region. Wir unterstützen junge Menschen und Betriebe dabei, zueinanderzufinden und Perspektiven zu schaffen.“ 

Ein besonderes Augenmerk legt die Agentur für Arbeit auf die Unterstützung von jungen Erwachsenen ohne formalen Berufsabschluss: „Gerade Personen ohne Berufsabschluss tragen auch bei guter konjunktureller Lage ein höheres Risiko der Arbeitslosigkeit“, so Heike Strack. Derzeit gehört rund ein Fünftel dieser Altersgruppe in Rheinland-Pfalz zu diesem Personenkreis. Mit der bundesweiten Initiative „Zukunftsstarter“ unterstützt die Agentur gezielt beim beruflichen Neustart – etwa durch geförderte Ausbildungen, Nachqualifizierungen oder Weiterbildungen.

 

Beratung und Unterstützung Jugendlicher

Zur Unterstützung auf dem Weg in die Ausbildung stehen verschiedene Instrumente im Rahmen der Ausbildungsgarantie bereit: Von Berufsorientierungspraktika über die Einstiegsqualifizierung – ein bezahltes Langzeitpraktikum – bis hin zum Mobilitätszu-schuss, der Jugendlichen hilft, auch außerhalb ihrer Heimatregion eine passende Ausbildungsstelle zu finden. Eine besonders gute Möglichkeit zur Berufsorientierung bieten die „Praktikumswochen Rheinland-Pfalz 2025“. Schülerinnen und Schüler können dabei innerhalb kurzer Zeit verschiedene Berufe kennenlernen. Auch die Agentur für Arbeit beteiligt sich an der landesweiten Initiative. Informationen und Anmeldung unter: www.praktikumswochen-rlp.de. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit begleitet Jugendliche bei der Berufsorientierung und Berufswahl – persönlich, telefonisch oder per Videoberatung unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00.

 

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Im Mai waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.565 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 338 weniger als im Vormonat, aber 70 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Mainz im Mai 2025 gesunken. 21.003 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 47 Personen bzw. 0,2 Prozent weniger als im April, aber 1.333 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,3 Prozent.

 

Bei der Agentur für Arbeit lag die Arbeitslosigkeit bei 7.781 Personen, 26 Personen mehr als im Vormonat und 1.114 Personen mehr als vor einem Jahr. Bei den Jobcentern waren 13.222 Arbeitslose registriert, 73 Personen weniger als im Vormonat, aber 219 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

 

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 978 Stellen wurden im Mai neu gemeldet, 235 weniger als im Vormonat und 290 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.168 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 

 

In der Grundsicherung sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 349 auf insgesamt 19.188. Bürgergeld bezogen 26.545 Personen, das waren 535 Personen weniger als vor einem Jahr.