Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Arbeitsagentur Mainz zeigt im Juni erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung: Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist gegenüber dem Vormonat um mehr als 20 Prozent gestiegen – und liegt auch deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Gleichzeitig erhöhte sich die Arbeitslosenquote leicht auf 5,7 Prozent. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 15- bis 22-Jährigen. „Viele junge Menschen haben sich nach dem Ende ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos gemeldet“, erklärt Heike StrackLeiterin der Agentur für Arbeit Mainz. „Unser Ziel ist es, diese gut qualifizierten Berufseinsteiger schnell und passgenau in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie bringen frisches Wissen mit und sind bei Unternehmen gefragte Nachwuchskräfte.“
Erfahrene Arbeitskräfte: Ältere als stabile Säule des Arbeitsmarkts
Auch die Generation der 55- bis 65-Jährigen steht im Fokus des aktuellen Berichts. Die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe liegt bei rund 5,8 Prozent. Ältere Beschäftigte sind zwar seltener von Arbeitslosigkeit betroffen, sehen sich im Fall eines Wiedereinstiegs jedoch oft mit größeren Hürden konfrontiert – trotz langjähriger Berufserfahrung, hoher Qualifikation und häufig auch Führungserfahrung.
„Trotz dieser Herausforderungen, leisten erfahrene, ältere Fachkräfte einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität“, so Strack. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist der Erfahrungsschatz gut ausgebildeter, älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unverzichtbar.“
Gute Chancen für Jugendliche: Noch freie Ausbildungsplätze
In der Region sind derzeit noch mehr als 1.700 Ausbildungsplätze unbesetzt – branchenübergreifend und in fast allen Bereichen. Für Jugendliche bestehen weiterhin sehr gute Einstiegschancen in das Berufsleben. Zur Unterstützung stehen vielfältige Angebote im Rahmen der Ausbildungsgarantie zur Verfügung: Von Berufsorientierungspraktika über die Einstiegsqualifizierung – ein bezahltes Langzeitpraktikum – bis hin zum Mobilitätszuschuss, der eine Ausbildung außerhalb des Heimatortes erleichtert. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit begleitet Jugendliche bei der Berufsorientierung und Berufswahl – persönlich, telefonisch oder per Videoberatung unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im Juni waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.649 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 28 mehr als im Vormonat und 793 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Mainz im Juni 2025 gestiegen. 21.240 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 237 Personen bzw. 1 Prozent mehr als im Mai und 1.485 Personen bzw. 8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 Prozent und lag mit 0,1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent. Bei der Agentur für Arbeit lag die Arbeitslosigkeit bei 7.999 Personen, 218 Personen mehr als im Vormonat und 1.116 Personen mehr als vor einem Jahr. Bei den Jobcentern waren 13.241 Arbeitslose registriert, 19 Personen mehr als im Vormonat und 369 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die Jobcenter wurden 62 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.203 Stellen wurden im Juni neu gemeldet, 225 mehr als im Vormonat und 247 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.283 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.