Der Ausbildungsmarkt im Kreis Mettmann in Zahlen
Im Bereich der Agentur für Arbeit Mettmann waren im aktuellen Ausbildungsjahr insgesamt 2.749 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 702 Jugendliche mit ausländischem Pass. Von den 2.749 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 186 Personen (7,3 Prozent) mehr als im vergangenen Ausbildungsjahr gemeldet. Davon suchen aktuell 494 Bewerber* innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber* innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative
für sich gefunden. 33 Prozent der gemeldeten Bewerber*innen bewarben sich mit dem Realschulabschluss, 21 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 40 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen. Über die Hälfte der Jugendlichen hat die Schule im aktuellen Ausbildungsjahr beendet, die übrigen in den Jahren davor. Bei ihren Berufswünschen orientierten sich die Jugendlichen an den Entwicklungen des Arbeits- und Ausbildungsmarktes. Die Top 10 der Berufswünsche der Jugendlichen sind: Kaufmann/-frau - Büromanagement, Kfz - Mechatroniker - PKW-Technik, Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizung-, Klimatechnik, Industriekaufmann/-frau, Verkäufer/in, Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung, Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik, Medizinische/r Fachangestellte/r, Automobilkaufmann/-frau und Immobilienkaufmann/-frau.
Es haben sich bislang 2.255 Jugendliche bei der Berufsberatung abgemeldet. Von ihnen begannen rund 43 Prozent eine Berufsausbildung bzw. ein duales Studium. 20 Prozent der abgemeldeten Jugendlichen besuchen auch zukünftig die Schule. Weitere 5 Prozent starteten in ein Studium. 32 Prozent der Bewerber*innen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, begannen eine Fördermaßnahme zur Berufsvorbereitung oder leisten gemeinnützige/soziale Dienste.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.953 betriebliche Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (84 Stellen bzw. 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 144 Bewerber*innen. Es blieben 248 Ausbildungs- und duale Studienplätze unbesetzt, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizung-, Klimatechnik und Fachwirt/in - Handel (Ausbildung). Die Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen (inkl. der dualen Studienplätze) waren: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Kaufmann/-frau - Büromanagement, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Fachkraft - Lagerlogistik, Medizinische/r Fachangestellte/
r, Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanagement - Großhandel., Kfz- Mechatroniker - PKW-Technik, Industriekaufmann/-frau und Kaufmann -Spedition/Logistikdienstleistungen. Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Hotline 0800 4 5555 00.
Stimmen zur Ausbildung im Kreis Mettmann
Ausbildung im Handwerk
Dr. Christian Henke, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf
„Das Handwerk im Kreis bleibt auch in Krisenzeiten ein Stabilitätsanker und legt erneut leicht zu bei den neu abgeschlossen Ausbildungsverträgen. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe bleibt hoch. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen setzen sie auf die Zukunft und investieren in die Ausbildung des Berufsnachwuchses. Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Maler- und Lackiererhandwerk – ein Be-reich, der in den vergangenen Jahren Sorgen bereitet hat, nun aber wieder deutlich zulegt. Wichtig ist aber vor allem, dass sich die drei großen Ausbildungsberufe im Handwerk stabil entwickeln. Vor allem die Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima profitieren davon, dass heute viele junge Menschen beim Klimaschutz mit anpacken wollen. Wie auch die Elektroniker wird der Beruf von Jugendlichen und Eltern als Zukunftsberuf wahrgenommen. Und das zu Recht“, so Dr. Christian Henke.
Ausbildung in Industrie und Handel
Clemens Urbanek, Geschäftsführer Berufsbildung der IHK Düsseldorf
Die Wirtschaft in unserer Region steht massiven Belastungen durch globale Krisen und wirtschaftspolitische Versäumnisse auf Bundesebene gegenüber. Das hat Auswirkungen sich auf den Ausbildungsmarkt im Kreis Mettmann. „Aufgrund notwendiger betriebswirtschaftlicher Konsolidierung haben die Unternehmen in diesem Jahr zurückhaltend bei Neueinstellungen agiert. Bis zum Stichtag 30.09.2025 wurden 11 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr (- 140 Verträge)“, fasst Clemens Urbanek, Geschäftsführer Berufsbildung der IHK Düsseldorf, die Lage am Ausbildungsmarkt zusammen. Gewerblich-technische Ausbildungsverträge gingen dabei stärker zurück (- 15,6 Prozent) als kaufmännische (- 9,5 Prozent). „Der Rückgang der Ausbildungsverträge im Kreis Mettmann ist kein Hinweis auf nach-lassendes Engagement der Betriebe. Er spiegelt vielmehr eine gezielte Anpassung an ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld und an die Erfordernisse der digitalen Transformation wider. Gleichzeitig setzen die Unternehmen auf eine hochwertige Ausbildung, um den Fachkräftebedarf von morgen verlässlich zu sichern“, so Clemens Urbanek abschließend.
Agentur für Arbeit Mettmann
Karl Tymister, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann
„In diesem Jahr sind die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch am Ausbildungsmarkt deutlich zu spüren. Die Zahl der von den Unternehmen gemel-deten Ausbildungsstellen blieb zum zwei-ten Mal in Folge hinter dem Vorjahr zurück. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber erneut gestiegen. Aus Sicht der Wirtschaft ist das eine erfreuliche Entwicklung, denn der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften wird allein aufgrund des demographischen Umbruchs in den kommenden Jahren weiter rapide steigen. Im nächsten Jahr wird die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber allerdings vorübergehend sinken. Denn durch die Umstellung von G8 auf G9 fällt ein Abiturjahrgang an den Gymnasien aus“, so Karl Tymister.